Sind diese Hunderassen für uns zu anspruchsvoll?

5 Antworten

Auch von 'Schönheitszuchten' würde ich die Finger lassen, denn dass bedeutet nicht sie sind weniger Anspruchsvoll, sondern ihren Rassetypischen Eigenschaften (Verhalten und Charakter) wird lediglich weniger Bedeutung beigemessen.
Auch würde ich die Erfahrung bei Familienhunden nicht zu groß bewerten, denn wenn man einen Hund zusammen mit Eltern hatte, die bei der Erziehung und Handhabung mitgewirkt haben, ist dass dennoch eine ganz andere Erfahrung und Handhabung als wenn ihr euch einen ganz eigenen Hund anschafft.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass Jagdhunde ohne Rassegerechte Auslastung wie z.B. Fährtensuche furchtbar schnell frustrieren können, hatte einen Dackel-Mix, der war Jagdhund mit Fleisch und Blut, ein echt toller Hund, aber war eben ein Arbeitstier, ohne die Fährtensuche wäre der uns Frustriert, dass geht furchbar schnell und Jagdhunde sind meistens sehr Stur und Eigenständig, die brauchen echt eine strenge Hand, der sie vertrauen können und genaue grenzen setzen kann. Die sind wahrlich nicht zu unterschätzen und selbst unser 13 Kilo Mischling war schon sehr stur und durchsetzungsfähig, zumal Dackel auf für ihre Eigenständigkeit gezüchtet worden sind, da muss man vieles bedenken.
Jagdhunde sollten, wenn sie nicht als Jagdhunde genutzt werden, dennoch Rassegerecht mit alternativen Ausgelastet werden.

Es wäre gut zu wissen was ihr dem Hund überhaupt bieten könnt und ob ihr bereits alle Punkte durchdacht habt.
JustASingle hat da ja schon die wichtisten Grundfragen gestellt.

Xuji200 
Fragesteller
 30.11.2023, 21:18

Hey, danke für deine Rückmeldung. Eine Bekannte von mir hatte auch einen Dackel. Bei ihr lief es so, dass sie sich mit ihren Eltern aufgeteilt hat, das war halt das praktische.

Retriever sind wahrscheinlich wirklich etwas ruhiger aber eigentlich ja auch Jagdhunde und ich kenne auch welche, die garnicht ruhig drauf sind und viel Auslauf brauchen.

Mich sprechen die genannten Rassen auch deshalb so an, weil sie einen freundlichen Charakter haben und oft verschmust sind. (Habe ich zumindest gelesen).

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Ida122333  30.11.2023, 22:57
@Xuji200

Dann solltet ihr wenn vielleicht nach einem Tierheim Hund schauen, da könnt ihr den Hund kennenlernen und er ist aus dem Welpen Alter und somit wohl der schwierigste Phase raus. Nur weil ein Character Merkmal in einer Rassebeschreibung steht, heißt es noch lange nicht, dass der Hund so wird, er kann auch komplett gegenteilig sein.

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Xuji200 
Fragesteller
 30.11.2023, 23:09
@Ida122333

Ich sag mal so im Tierheim weißt du was du bekommst.. was die Hunde durchgemacht haben.. kenne 3 Leute, die solche Hunde wieder abgeben mussten weil die geschnappt haben usw.

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DayBreaker231  30.11.2023, 23:15
@Xuji200

Naja kommt auch darauf an was es für Hunde sind (Ob und Was sie durchgemacht) haben und warum sie im Tierheim sind. Natürlich gibt es Hunde die auch so einiges durchgemacht haben, gibt aber auch Hunde die z.B. aufgrund von Krankheit des Halters, Umzug oder dergleichen abgegeben werden mussten und sich auch für Anfänger durchaus eignen, Sicherstellungen etc.
Eine Bekannte hat erst vor kurzem einen 3 Jahre alten Mischling aus dem Tierheim adoptiert, dass ist ein wirklich toller Hund, sehr freundlich und verspielt, der Hund musste aufgrund von Krankheit des ehemaligen Halters abgegeben werden, war aber kein 'Problemtier'.

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Ida122333  30.11.2023, 23:21
@DayBreaker231

Deswegen ja das kennenlernen, da können sie und das Tierheimpersonal schon vorher schauen, ob es (hoffentlich) klappt und wie du ja schon schreibst, sind einige Hunde dort, da der Halter Probleme hat und nicht der Hund.

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Campingplatznachbar hat einen Irish Setter, Leila. Der Hund ist immer in Bewegung, sehr umgänglich, sehr friedlich zu Artgenossen, Kinder ignoriert die Hündin. Es sei denn, sie spielen Ball mit ihr. Man kann einen Jagdhund leicht auf ein Spielzeug trainieren. Jedoch mußt du dir im Klaren sein, daß dich der Hund auch verläßt, wenn jemand anderes den Ball hat und mit ihr spielt. Allerdings findet sie immer irgendwann nach Hause. Mir wäre das zu anstrengend. Schon die vielen Hundehaare in der Wohnung fände ich ein No Go.

Nun, auch wenn Züchter Jagdhunde als Familienhunde verkaufen, sind es nunmal Jagdhunde.

  • Was könnt ihr einem Hund denn generell bieten?
  • Wie lange wäre der Hund allein?
  • Ist genug Geld da, um im Zweifel vier- bis fünfstellige Tierarztrechnungen zu bezahlen?
  • Was macht ihr mit dem Hund, wenn es in den Urlaub gehen soll?
  • Wie seid ihr bereit, den Hund auszulasten?

Erst nach Beantwortung dieser Fragen kann man hier anständige Ratschläge geben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verkauf von Hundetransportsystemen
Xuji200 
Fragesteller
 30.11.2023, 21:15

Ja das stimmt. Aber im Internet steht, das wären sehr freundliche, kinderliebe und familienfreundliche Rassen.

Also lange wäre er am Anfang definitiv nicht allein. Und generell würde ich ihn auch nicht gerne lange alleine lassen. Das mit dem Geld klappt. In den Urlaub würden wir ihn mitnehmen. (Mein Partner hatte sich einen Kompakt SUV gekauft). Ich habe mich informiert, dass diese Rassen täglich 2-3 Stunden Auslauf benötigen. Das sollte mit 2 Stunden wenigstens zu schaffen sein. Andere Hunde müssen ja auch raus..

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DayBreaker231  30.11.2023, 21:18
@Xuji200

Die Mindestanforderungen von 2h reichen eigentlich meistens nie aus, und da sind alternativen und die geistige Auslastung nicht mit einbezogen.
Arbeitshunde wie Jagdhunde brauchen deutlich mehr als Gassigehen, der lacht euch nach 2h noch locker aus.
Rechnet min. 2h Gassizeit und mehrere kleine, geistige Einheiten wie z.B. Komando Training und Rasseauslastung wie z.B. Fährtensuche dazu.

Jeder Hund kann freundlich und ein Familienhund werden, wenn er richtig ausgelastet, erzogen und sozialisiert wird, genau so kann aber auch die ein Labrador eine mittelschwere Katastrophe werden wenn man murks macht.

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Xuji200 
Fragesteller
 30.11.2023, 21:19
@DayBreaker231

Sicher, dass Jagdhunde geistig ausgelastet werden müssen? Sind das nicht eher border Collies usw? Ich denke die jaghunde müssen doch eher körperlich ausgelastet werden oder..?

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DayBreaker231  30.11.2023, 21:22
@Xuji200

sehr Sicher. Jeder Hund muss auch geistig gefördert werden. Es reichen bereits mehrere kleine Einheiten von wenigen Minuten mehrmals am Tag, das gehört auch zur einer Hundegerechten Haltung dazu, wird leider noch immer sehr unterschätzt, gerade der Shetter ist ein sehr intelligenter Hund, entsprechend muss er auch täglich geistig gefördert werden, neben dem Körperlichem.
Gerade bei sehr sturen Arbeitstieren ist Komandotraining sehr notwendig, es sind Jagdhunde, wenn der Losprescht und nicht hört, kanns übel ausgehen.

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Xuji200 
Fragesteller
 30.11.2023, 21:26
@DayBreaker231

Das stimmt.. was würdest du denn vorschlagen? Was wäre deiner Meinung nach ein guter Hund für uns beide?

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DayBreaker231  30.11.2023, 21:32
@Xuji200

Wichtig zu wissen wäre was für Ansprüche ihr genau habt.
Am besten wäre eine Anfängerfreundliche Rasse, diese Empfehlungen gibt es nicht Grundlos denn Shetter sind z.B. nicht nur Intelligent sondern auch sehr eigenwillig und hat ein ziemliches Temperament und ist nicht Grundlos "Kein Anfängerhund."
Da dein Partner keine Erfahrung mit Hundehaltung hat, wäre eine so selbstbewusste Rasse nicht die Beste wahl, zumal Shetter noch heute aktiv im Hundesport eingesetzt werden, die haben Pfeffer im Hintern.

Wenn ihr Charakter beiseite lasst, müsste abgeklärt werden wie ihr den Hund auslasten könnt.
Rechnet bei jeder Rasse min. 2h reine Gassigehzeit ein (min. 3x am Tag und die Runden sollten schon min. 30 minuten - 1h gehen, natürlich sollte der Hund auch jeden Tag mit anderen Hunden spielen können für eine gute sozialisierung z.B. auf der Hundewiese), das Kommandotraining und Intelligenzspiele kann man währenddessen und danach auch durchführen, gerade beim Gassi gehen ist Komandotraining sehr empfehlenswert.

Habt ihr z.B. Möglichkeiten für Kurse wie Fährtensuche, Gebrauchshundesport oder würdet ihr alles alleine machen?
(Hundeschule solltet ihr euch am besten auch vorher schon raussuchen.)
Großer oder kleiner Hund? Einwenig bequemer oder schon sportlicher? Bedenkt das Sportliche Rassen schon min 3h am Tag raus sollten, die haben Pfeffer im Hintern, dazu gehören übrigens auch Jagdhunde. Mein Dackelmix hat uns nach 3h noch immer ausgelacht. Glücklicherweise gab es bei uns Fährtensuche als Kurs mit anderen Hunden.

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Xuji200 
Fragesteller
 30.11.2023, 21:44
@DayBreaker231

Okay, dann wäre der Setter wohl nicht die passende Rasse. Ich durfte bisher ein paar wenige kennenlernen und die fand ich sehr freundlich und haben direkt körperkontakt gesucht..:) das hat mich wohl begeistert.

Möglichkeiten gibt es bestimmt.. wir würden gerne einen großen Hund haben :)

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DayBreaker231  30.11.2023, 21:50
@Xuji200

Ich greife jetzt mal ganz spontan aus dem Stehgreif heraus, da es natürlich seeehr viele Hunderassen gibt.
Leonberger.
Diese Hunderasse ist natürlich auch recht aktiv, aber darf ihre Gelenke nicht zu stark beanspruchen, da muss man also natürlich auch so einiges beachten, gelten aber als sowas wie die sanften Riesen. Natürlich muss man sich dennoch ordentlich mit diesen Hunden auseinander setzen ob sie auch zu euch passen oder nicht.
Auch hier darf die geistige Auslastung nicht zu kurz kommen.

Wichtig gerade bei solchen Hunden ist ein seriöser Vereinszüchter unabdingbar. ( VDH usw.) da sie sonst leider auch Qualzuchtmerkmale bekommen können.

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DayBreaker231  30.11.2023, 21:53
@DayBreaker231

Und natürlich gibt es haufenweise Mischlinge im Tierschutz und Tierheim die passen könnten, auch bei Mischlingen solltet ihr natürlich sehr auf die Individuellen Bedürfnisse beachten.

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Ich würde, wenn du Erfahrung mit Retrivern hast und dein Partner Ersthundehalter, von einem Kleinen Münsterländer oder Irish Setter abraten. Das sind beides Jagdhunde, die einen ausgeprägten Jagdtrieb mitbringen. Jagdtrieb bedeutet, dass dein Hund nur sehr bedingt z.B. nur in einem eingezäunten Gebiet ableinbar ist. Ich kenne eine Züchterin von Kleinen Münsterländern und sie geht mit ihren drei Hündinnen zur Entenjagd und als Alternative friert sie Enten ein und legt Schleppfähren damit. Das wäre eine artgerechte, passende Jagdersatzbeschäftigung für einen Jagdhund aber das muss man wollen. Sie vermittelt ihre Welpen nur in Jägerhand.

Fallt bitte nicht auf sog. Showlinien rein, denen angeblich alles Unerwünschte für einen bequemen Familienhund weggezüchtet wurde.

Ein Spezialist, bleibt einer.

Öfter mal Zuhause, ist generell nicht die beste Voraussetzung für Hundehaltung.