Sind die kinder geprägt wenn die eltern geschieden sind?

5 Antworten

Scheidungskinder haben statistisch gesehen einen Nachteil gegenüber nicht geschiedenen Familien. Dieser Nachteil kann vermindert werden, wenn die Eltern nach der Scheidung gut kooperieren, insbesondere, wenn beide Eltern einen guten Kontakt zu den Kindern haben.

Dass eine Scheidung für die Kinder ein Nachteil ist, wird von Psychologen oft herunter gespielt oder verleugnet, z. T. zu recht: Es kann den Schaden auch vergrössern, wenn die Eltern sich nach einer bereits vollzogenen Scheidung noch Vorwürfe machen und die Kinder mit Sonderrechten zu entschädigen versuchen.

Zitat aus Helmuth Figaro, 'Kinder aus geschiedenen Ehen: Zwischen Trauma und Hoffnung:

Als häufige Symptome, welche Kinder nach der Scheidung der Eltern zeigen, werden in verschiedenen Untersuchungen beschrieben: allgemeine Unruhe, Fresssucht, Schlaflosigkeit, viele Kinder beginnen wieder, nachts das Bett nass zu machen, immer wieder kommt es zu Verhaltensauffälligkeiten, vor allem zu disziplinären Schwierigkeiten in Schule und Familie oder zu Diebstählen, oft entwickeln die Kinder psychosomatische Symptome, wie <magenschmerzen, Kopfschmerzen, Akne u.a. Der Grossteil der Kinder, deren Eltern sich scheiden liessen, zeigen beträchtliche Irritationen des Gefühlsbereichs: Sie leiden unter Ängsten, Ruhelosigkeit und Trauer; und bei fast allen Kindern ist ein deutlicher Anstieg des Aggressionspotentials zu bemerken, das sich in Form von Ärger oder Wut an einem oder beiden Elternteilen oder auch an anderen Kindern entlädt; einige reagieren auch mit verstärkter Abhängigkeit und/oder sozialem und emotionalem Rückzug. All diese Symptome gehen häufig mit Konzentrationsschwierigkeiten bzw. einem allgemeinen Abstieg in den Schulleistungen einher. Dass es sich dabei in vielen Fällen nicht bloss um vorübergehende Störungen der Leistungsfähigkeit handelt, zeigt ein Vergleich der durchschnittlichen Schulkarrieren oder des beruflichen Ausbildungsniveaus von Kindern aus Zwei-Eltern-Familien und den Kindern von Alleinerziehern bzw. geschiedenen Eltern: Alleinerzieher- und Scheidungskinder weisen im Durchschnitt einen kürzeren Schulbesuch auf, besuchen weniger oft mittlere und höhere Schulen und verfügen schliesslich auch über ein geringeres berufliches Ausbildungsniveau.

Dem ist entgegen zu halten, dass Kinder natürlich auch einen Nachteil haben, wenn ihre Eltern ständig streiten. So kann es in extremen Fällen auch die bessere von zwei schlechten Lösungen sein, wenn die Eltern sich trennen. Allerdings haben sich die Scheidungsgründe in den letzten Jahren stark verändert. Während in den 70er und 80er Jahren eine Ehe dann geschieden wurde, wenn sie unrettbar zerrüttet war, scheiden sich Paare heute oft auch ohne speziellen Grund, einfach, weil der eine Elternteil mal Lust auf etwas anderes hat.

Viele nicht, denn wenn man jung ist denkt man immer, man macht alles besser.

Das kommt sehr drauf an wie die Trennung von statten geht...Scheidungen können Kinder nachhaltig traumatisieren und auch zu Bindungsstörungen führen- allerdings können auch Menschen mit Bindungsstörung Heiraten, dass heisst deine Frage kann so wie sie gestellt wird nicht klar beantwortet werden, da sich jede Bindungsstörung und jede Trennung anders äußert bzw andere Probleme und Reaktionen mit sich bringt.
Es geht auf jeden Fall an keinem Kind spurlos vorbei.

Geschiedene Eltern könnten durchaus Probleme wie kein Zugehörigkeitsgefühl, Vertrauensprobleme und mehr sein.

Aber ich denke nicht das sie Schwierigkeiten beim gründen einer Familie haben

Ich denke nicht, dass man das pauschalisieren kann oder dass es da eine Tendenz gibt. Ich kenne eine Familie, die eine Bilderbuchfamilie ist - und die erwachsenen Kinder sind weder verheiratet noch haben sie eigene Kinder.