Sind Brennenstuhl Steckdosenleisten gut?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Schwachstellen sind die Kontaktschienen hinter den Steckdosen, der Kippschalter und die Art und Weise, wie die Kabel verbunden sind.

Bei Brennstuhl ist es teils teils...

Die teureren sind ganz gut.

Die günstigen Modelle machen äußerlich einen soliden Eindruck, haben aber oft den gleichen minderwertigen Mist in sich wie die billigen Unitec-Dinger aus dem Baumarkt.

Auf dem Youtubekanal "Zerobrain" wird sowas öfter zerlegt.

Wenn du wirklich was haltbares und sicheres möchtest, kauf eine, die für gewerbliche Zwecke gedacht ist. Zwei Hersteller, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, sind Eaton und Apsa.

Die sind aber sehr teuer und bieten wenig bis keine Extras - Aber: sie halten und langfristig sparst du, weil du nicht alle halbe Jahr das Ding ersetzen musst.

Ich habe eine Apsa von meinem Opa, die er so 1970-1980 rum irgenwann gekauft hat, die keinerlei großartige Probleme macht und auch keine erkennbaren Verschleißerscheinungen hat, obwohl sie täglich mehrmals geschaltet wird. Hab die zwischendurch mal aufgemacht und da sind richtige Steckdoseneinsätze drin, wie man sie aus der Elektroinstallation kennt. Die ist komplett top innen und außen und der Schalter ist nicht ausgebrannt oder ähnliches.

Wobei eine Steckdose in einem solchen Alter schonmal schlapp machen darf... Man sollte sie nach 10 Jahren vorsorglich tauschen, wenn man sich unsicher ist.

Das alles muss eine Brennenstuhl erstmal nachmachen :)

Zum Überspannungsschutz: Besitzt deine Wohnung Vorrichtungen gegen Überspannung? Also Mittel- und Grobschutz?

Wenn ja, ist eine Überspannungsleiste sinnvoll.

Wen nein, bringt das nicht viel und kann kontraproduktiv sein:

Überspannungsschutz ist üblicherweise dreistufig. Wenn eine satte energiereiche Überspannung (z.B. Blitz) ins Haus reingeht, passiert folgendes:

Der Grobschutz im Zählerschrank sowie der Blitzableiter leiten einen großen Teil der schädlichen Energie ab. Prinzipbedingt kann er nicht alles ableiten.

Die nächstfeinere Stufe, der Mittelschutz im Sicherungskasten deiner Wohnung, leitet nochmal von der bereits stark abgeschwächten Überspannung einen großen Teil ab, aber auch hier bleibt was übrig.

Dieser Rest geht in deine Steckdosenleiste, die lediglich die letzte Stufe - dem Feinschutz - darstellt. Dieser leitet die Restenergie der Überspannung ab.

Was jetzt noch übrig bleibt, verkraften die angeschlossenen Geräte idr. so dass dein Computer den Blitzschlag überlebt.

Fehlen Grob- und Mittelschutz, rauscht der Blitz mit voller Härte durch deine Wohnungselektrik. Wenn das passiert, fliegt schlimmstenfalls die Elektrik aus deinen Wänden und du siehst, wo die Kabel einst verlegt waren.

Der zierliche Feinschutz in deiner Steckdosenleiste hat kaum eine Chance, die deftige Ladung abzuleiten. Wenn sie auslöst, schlagen Funken über und dein PC stirbt trotzdem.

Maximal eine ganz leichte Überspannung, die so niedrig ist, dass Mittel- und Grobschutz sowieso nicht reagieren würden, kann sie alleine abfangen.

Ist sie jedoch etwas größer, kann die Leiste dabei in Brand geraten.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.
Gordon313 
Fragesteller
 28.03.2024, 07:11

Danke für diese sehr ausführlich Antwort!

Besitzt deine Wohnung Vorrichtungen gegen Überspannung? Also Mittel- und Grobschutz?

Wo kann ich das sehen?

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Meine ist nach ca 30 Tagen Kaputt gegangen.

Gordon313 
Fragesteller
 27.03.2024, 20:32

Das ist übel! Nur welche Firma stellt gut her? Weißt du etwas mehr als ich?

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