Sind Atome die Pixel unseres Universums?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Dieser Trick spart eine Menge CPU-Zyklen.

Nein. Daran erkennt man eher wie computerbesessen wir als Gesellschaft geworden sind, wie unsere einzigen Vergleiche nur noch in die Computerwelt reichen, weil wir uns viel zu viel damit beschäftigen. Wir haben den Blick für die Farbe, Vielfalt und Unberechenbarkeit, die Magie, die Unlogik der Welt verloren, weil wir alles immer streng nach "ja" und "nein", nach "0" und "1" zu glieder versuchen. Sieh dir ein Blatt an. Ist es grün oder gelb? Nach unserer Definition ist es grün, dabei reflektiert es eigentlich fast ausschließlich gelbes Licht zur Mittagszeit.

Wenn dir die Idee einer Simulation als Erklärung für die Welt zu Unterhaltungszwecken gefällt, so kannst du dir Rick and Morty und die Theorien von Elon Musk gönnen, meiner Meinung nach aber absolut realitätsfremd und nur zur eigenen Unterhaltung geeignet.

Wenn überhaupt, auch wenn mir deine Metapher sehr gut gefällt, sind die Pixel des Computers die Atome des Universums, nicht umgekehrt. Der Mensch sah die Umgebung und wollte sie nachstellen. Google als Suchmaschine ist unserem Gehirn nachempfunden, nicht das Gehirn Google nachempfunden. Wir haben etwas geschaffen, eine kleine Welt, nach Abbild der richtigen Welt. Nun zu folgern, dass das Große ganze ähnlich dem kleinen ist, ist verkehrt herum. Nicht mal neuronale Netzwerke kommen an die Großartigkeit und Vielfalt unserer Natur heran. Wir haben eine kleine Nachahmung, ein Legoland nach Abbild unserer großen Umwelt geschaffen, einer Umwelt, in der wir die meisten Variablen immer noch nicht kennen und verstehen. Ungewissheiten über die Tiefe der Meere, Ungewissheiten über das Weltall und Ungewissheit über die genaue Funktion unseres eigenen Gehirns.

Was in Physik festgelegt wurde, vielleicht interessiert dich da Schrödingers Katze, ist ein Gedankenexperiment, dass etwas erst existiert, sobald ein Wesen, wie ein Mensch, es empirisch erfassen kann - bis dahin existiert es gleichzeitig und es existiert gleichzeitig nicht. Das kommt deinem Gedanken gleich, dass es erst gerendert wird, wenn wir hinschauen. Doch alles in allem, ist das wieder nur ein Modell, dass den Menschen in den Fokus stellt, dass egoistisch denkt, dass sich selbst als Mittelpunkt und Beweisführung von Existenz betrachtet. Das Universum war vor uns da, wird auch ohne uns da sein. Es ist da. Und wir sind ein kleiner unbedeutender Teil davon, das dessen Pracht genießen darf. Zumindest bis zur nächsten Atombombe.

In unserem Universum zeigt das Doppelspaltexperiment, dass Licht wie eine Welle aussieht, wenn niemand genau hinschaut - aber wie Teilchen, wenn wir genauer hinschauen!

Das Doppelspaltexperiment beweist erneut wie banal wir Dinge in Schubladen einteilen. Wir wollten immer, dass alles entweder elektromagnetische Welle oder Teilchen ist - und dann kam das Licht - und bewies uns, dass sich die Dinge eben nicht so einfach und streng logisch einteilen lassen. Dass es eine Plastizität gibt, Möglichkeit für Veränderung. Dass etwas Formen wechseln kann, mehreres auf einmal sein kann. Das Doppelspaltexperiment zeigt doch nur, dass Licht sowohl Eigenschaften einer Welle, als auch Eigenschaften der Teilchen hat. Wir haben nur versucht für unsere Wissenschaft eine genaue Definition zu finden. Mittlerweile schwankt auch, ob die Lichtgeschwindigkeit tatsächlich konstant ist.

Leelith  07.10.2023, 19:55

Genau das denke ich auch. Und selbst der, der von Deiner Sicht überzeugt ist, muss trotzdem Elon Musk ja ned komplett ablehnen. Man kann einen Menschen ja interessant finden, ohne jede seiner Ansichten zu teilen oder sogar zu übernehmen. Es heisst wie oben so unten wie unten so oben. Darin steckt, dass wir in der Welt im Kleinen das große Ganze erkennen können und umgekehrt. Ich finde, dass man darin eine, für manche, unglaubliche Wahrheit entdecken kann. Als wäre die Wahrheit, die jeder entdecken kann, "Hidden in plain sight" in der Welt versteckt.

Die Pixel in der digitalen Bilddarstellung könnte man als Metapher für Atome sehen. Da hast aber auch einen Satz auf eine Art formuliert, dass man ihn genauso verstehen könnte, wie der FS es gemeint hat. XD Aber eben nur könnte ...

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Um jedes Atom in dem uns besuchbaren und beobachtbaren Universum völlig richtig zu simulieren bräuchte es einen Computer der mehr Masse als das ganze Universum hätte.

Also nein!

MaxiSchlueter 
Fragesteller
 19.04.2022, 19:43

Hey, dazu gibt es einige interessante Studien, denn, Beobachtung beeinflusst Wirklichkeit.
"Die Quantenmechanik besagt, dass Teilchen sich auch wie Wellen verhalten koennen. Dies kann fuer Elektronen aus dem Submikrometerbereich zutreffen - d.h. bei Entfernungen, die weniger als ein Mikron, das ist ein Tausendstel Millimeter, messen. Wenn sich Elektronen wie Wellen verhalten, koennen sie gleichzeitig durch mehrere Öffnungen in einer Schranke wandern und auf der anderen Seite der Schranke wieder zusammentreffen. Dieses "Zusammentreffen" nennt man Interferenz.

So eigenartig es klingt - Interferenz kann nur auftreten, wenn keiner zuschaut. Sobald ein Beobachter die Partikel bei ihrem Weg durch die Öffnungen beobachtet, erhalten die Physiker ein voellig anderes Bild: Wenn ein Teilchen beim Durchgang durch eine Öffnung observiert werden kann, ist klar, dass es nicht durch eine andere Öffnung gewandert ist. Mit anderen Worten - unter Beobachtung sind Elektronen "gezwungen" sich wie Teilchen und nicht wie Wellen zu verhalten. So beeinflusst der blosse Akt der Beobachtung die Ergebnisse der Experimente."

Was meinst du dazu?

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Humbleness  19.04.2022, 19:56
@MaxiSchlueter
So beeinflusst der blosse Akt der Beobachtung die Ergebnisse der Experimente.

Beobachtung ist es ja nicht, es wird ja eine Messung durchgeführt und damit ja aktiv in den Prozess eingegriffen oder nicht? Diese Experimente kenne ich nur aus der Theorie, ich müsste es in der Praxis mal wirklich selbst sehen/tun um zu verstehen wie man zu dieser Quantenunmessbarkeit gelangt ist.

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Mhh unwahrscheinlich, dein Gedankengang ist nicht neu und durchaus interessant. Aber Atome Spalten sich ja immer weiter auf, in viele kleinere Teile.

Aber das mit dem nicht hinschauen, ist durchaus realistisch. Wobei wir es nur bei Licht beweisen können. Zudem verhält sich Licht eh sehr merkwürdig, daher ist das schwer zu sagen.
Schlussendlich werden wir es wohl nie wissen, das Universum ist möglicherweise nur ein winziges Puzzleteil um das Gesamtwerk zu verstehen und das werden wir wohl nie rausfinden.

Was schade ist.

Kleiner Denkfehler: In einer Simulation, die so clever entwickelt ist, wie du behauptest, wäre das Doppelspaltexperiment mit seinen Ergebnissen gar nicht möglich. Denn da WIRD ja vom "Spieler" genau hingeschaut.

Klar ist das ein faszinierender Gedanke, so wie alle Spekulationen und Fragen von denen man schon vorher die folgerichtige Antwort kennt: Man weiß es nicht und kann es auch nicht herausfinden bzw. die Frage selbst ergibt keinen Sinn.