Sind Alawiten und Aleviten dasselbe?

2 Antworten

Nein, schau hier:

Die Alawiten (arabisch علويون, DMG ʿAlawīyūntürkisch Arap Alevileri) bzw. Nusairier (arabisch نصيريون, DMG Nuṣairiyūntürkisch Nusayriler) sind eine religiöse Sondergemeinschaft in Vorderasien,[1][2] die im späten 9. Jahrhundert im Irak entstanden ist und zum schiitischen Spektrum des Islams gehört.[1] Sie sind nicht zu verwechseln mit den türkischen und kurdischen Aleviten, die früher Kizilbasch genannt wurden.[1][2]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alawiten#:~:text=Die%20Alawiten%20(arabisch%20%D8%B9%D9%84%D9%88%D9%8A%D9%88%D9%86%20%2C%20DMG,schiitischen%20Spektrum%20des%20Islams%20geh%C3%B6rt.

Die Alawiten bzw. Nusairier sind eine religiöse Sondergemeinschaft in Vorderasien, die im späten 9. Jahrhundert im Irak entstanden ist und zum schiitischen Spektrum des Islams gehört. Sie sind nicht zu verwechseln mit den türkischen und kurdischen Aleviten, die früher Kizilbasch genannt wurden. 

Die Aleviten und die Alawiten sind jedoch zwei verschiedene Religionsgemeinschaften. Jede hat ihren eigenen Glauben und ihre eigenen Rituale.

Es gibt aber auch einige Gemeinsamkeiten. Dazu gehört die Verehrung des Heiligen Ali. Aus diesem Grund wurden beide Gruppen in der Geschichte Ali-Anhänger genannt. Daraus entstand in Anatolien der Name Aleviten und im heutigen Syrien der Name Alawiyun oder Alawiten. 

Hier eine genauere Erklärung:

Das Alevitentum ist eine Religionsgemeinschaft, die im 13./14. Jahrhundert in Anatolien entstanden ist und hat schiitische Wurzeln; es sind aber auch vorislamische schamanistische Elemente aus Zentralasien und anderen religiösen Traditionen wie dem Christentum, enthalten. Das Alevitentum wurde von Mystikern („Sufis“) geprägt und die Literatur und Litanei ist auf Türkisch. Es ist eine offene Gemeinschaft, Frauen und Männer sind gleichwertig, beide beteiligen sich an religiösen Zeremonien. Die fünf Grundregeln des Islam, u.a. das Ritualgebet in der Moschee, das Fasten im Ramadan oder die Pilgerfahrt, werden esoterisch ausgelegt und nicht praktiziert. Der Koran ist nach Ansicht der Aleviten verfälscht worden und wird nicht akzeptiert. Sie gehen nicht in die Moschee, sondern vollziehen ihre rituellen Tänze als Gottesdienst im „Haus der Versammlung“ (cemevi/dschemevi). Bis heute werden die Aleviten und ihre cemevis nicht offiziell vom türkischen Staat anerkannt.

Das Alawitentum hingegen ist arabischen Ursprungs und im 9. Jahrhundert innerhalb des schiitischen Islams im Irak entstanden. In der Schia gab es damals verschiedene Strömungen, die die Göttlichkeit der Imame hervorhoben. Vor allem Imam Ali wurde als göttliche Inkarnation oder Gott selber angesehen, der alles erschaffen hat und der dem Prophet Muhammad übergeordnet war. Aufgrund dieser Lehre, oder Irrlehre gemäß den Sunniten, wurden diese schiitischen Gruppen als „Übertreiber“ (arab. ghulat) oder „extreme Schia“ bezeichnet und als Häretiker abgestempelt. Die Alawiten gehören dieser Strömung an und bilden die einzige Gruppe, die all die Verfolgungen durch die Sunniten überlebt haben. Sie waren zunächst als „Nusairier/Nusairis“ bekannt. Diese Bezeichnung geht auf einen gewissen Muhammad ibn Nusair zurück, einem Gefährten des elften Imam Hasan al-Askari, einem Nachfahren Alis. Ibn Nusair wird nachgesagt, dass er dem Imam Göttlichkeit zugesprochen hätte, von ihm als Prophet erkoren wurde und auch sein „Tor“ (arab. bab) sei: die Gläubigen würden nur durch ihn zum Imam gelangen. Nach Ibn Nusair haben einige Männer die Glaubensinhalte erweitert und somit eine Theologie erschaffen, in deren Zentrum die Göttlichkeit Alis steht. Sie sind die eigentlichen Gründer des Nusairi-Glaubens und haben ihre Sekte später in Syrien durch aktive Missionierung verbreitet. Später, als sie durch sunnitische Dynastien verfolgt wurden, zogen sich die Nusairier in die Berge im Westen Syriens hinter Latakia zurück. Die Berge sind als „Nusairier-Berge“ oder „Alawiten-Berge“ bekannt. Bis heute ist diese Region das Kernland der Alawiten. Es gibt auch Alawiten in der Südtürkei in der Provinz Hatay (Antakya) und westlich davon in Adana und Mersin.

https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/alawiten_aleviten

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