Sidecut als Erzieherin

17 Antworten

Das praktische am Sidecut ist doch eigentlich, dass er sich (entsprechende Haarlänge vorausgesetzt) gut verstecken lässt, wenn man will. Genau aus dem Grund hab ich auch einen.

Aber auch sonst sehe ich grundsätzlich jetzt kein Problem mit der Frisur, solange das restliche Auftreten stimmt. Bei uns in der Stadtverwaltung arbeitet einer der nach Feierabend mit Iro rumläuft. Der bekommt das tagsüber auch ganz gut hin (mit Gel und so sieht das bei ihm ziemlich zivil aus).

Wenn du dich eine auffällige Frisur hast, halte dich mit dem Outfit etwas zurück. Ansonsten ist alles eigentlich Situationsabhängig.

An unserer Schule, die Erzieherinnen ausbildet, entscheiden weder Frisur noch sonstiger Modegeschmack über die Aufnahme oder die Einstellung zu einer Schülerin/ einem Schüler. So findet sich von Sidecuts über Dreadlocks und Glatze bis zum Pferdeschwanz alles Mögliche an Geschmacksrichtungen.

Das Einzige, worauf wir achten, ist das Einhalten von Schamgrenzen. Hosen, bei denen man in der Hocke in die Tiefen des Hinterteils blicken kann, sind ebenso ein No Go, wie Ausschnitte, bei denen man bis zum Bauchnabel gucken kann oder ein Mini, der das von der anderen Seite aus ermöglicht. Im Zusammenhang mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht es auch darum, diesen bei der Entwicklung des Schamgefühls zu helfen, um sich damit auch vor Übergriffen schützen zu können.

In den Praxisstellen sieht es in dieser Hinsicht allerdings oft noch mal anders aus. Im Vorschulbereich sind Leute in Schwarz, die auch in Sachen Frisur und Make Up "zum Fürchten" aussehen und/ oder viele Piercings haben, nicht so sehr erwünscht. In der schulischen Ganztagsbetreuung mag man ebenfalls Leute mit sehr auffälligem Erscheinungsbild weniger.

Im Behindertenbereich und in der Jugendarbeit wird darauf erfahrungsgemäß weniger Wert gelegt.

Oft ist es aber auch schlicht die Vorliebe des Einstellenden, die über Hop oder Top entscheidet.

Ganz grundsätzlich würde ich bei einem Sidecut aber nicht so große Probleme sehen. Im Gegensatz von vor einigen Jahren, sind viele ehemaligen Extreme inzwischen salonfähig geworden und werden nicht mehr nur von Randgruppen benutzt.

"Punk goes Mainstream" ist inzwischen überall zu beobachten.

PhillipJan1  03.10.2019, 00:57

sehr schön formuliert

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Also ich arbeite seit fast 5 Jahren als Kinderpfleger und laufe mit Festivalbändern, Bandshirts, Undercut/langen Haaren drüber und anfangs mit Piercings rum und hatte nie Probleme :D Und in der Berufsschule gab es auch verschiedenste Leute die entsprechend ihrer Subkultur rumgelaufen sind.. Meddler, Punks, Rastas.. bin der Meinung gerade in sozialen Berufen kann jeder so rumlaufen wie er möchte und wird dafür nicht verurteilt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Ausbildung zur Erziehern ist schulisch und die Lehrer interessiert es eigentlich nicht ( ich hatte während meiner Ausbildung gepiercte, tätowierte, leute mit knallbunten Haaren etc in meiner Klasse).

Wie es dann bei einem Praktikum aussieht das liegt wieder an den einzelnen Institutionen (fast alle konnten ihre Piercings ,Tatoos ,Haare lassen wie sie waren) aber eine Mitschülerin musste ihre Piercings raus nehmen und musste ihre Haare ( knallrot) neutraler färben,wenn sie den Praktikumsplatz haben wollte. ( Habe allerdings auch einen bekannten der KFZ-Mechatroniker ist,der muss auch seine Piercings raus nehmen.)

Du kannst den ja ggf. auch mit Mittelscheitelfrisur überdecken, so dass das niemand sieht. Wenn du es willst, dann würde ich es auch tun. Sonst kannst du dir später ja auch einen richtig kurzen Bob oder soetwas machen lassen, das ist ja auch trendig und da wird hinten oder an den Seiten auch gerne wegrasiert. Sieht bei so kurzen Haaren oft noch besser aus als bei langen.