Seltsames Geräusch - Holzfressendes Insekt?
Hallo GF-Community!
Ich hätte mal ne Frage an die Insektenkundler hier. Und zwar höre ich schon seit etwa ner Woche in meinem Zimmer ein seltsames Geräusch.
Dazu muss man sagen, dass ich noch bei meinen Eltern unterm Dach wohne und deshalb befürchte, dass wir vielleicht irgendwas Holzfressendes im Dach haben, da wir auf nem Kaff in Franken wohnen, und dass direkt am Waldrand.
Dass Geräusch klingt etwa wie fressende Heuschrecken, also es ist eine art leises Kratzen und ächzen, ich dachte zuerst nur, das Holz würde sich vielleicht in der Sommerhitze etwas dehnen und deshalb knacken.
Außerdem hörte ich das Geräusch zum ersten mal in der Ecke meines Zimmers, jetzt ist es aber schon etwa 1-1,5 Meter weiter gewandert in Richtung Zimmermitte.
Ich habe auch schon meinen Eltern bescheid gesagt, allerdings ist meine Mutter schon etwas schwerhörig und sie meinte, dass sie nichts hören kann, da es auch wirklich sehr leise ist. Ich höre es hauptsächlich morgends und abends, wenn es still ist, aber es ist anscheinend wirklich kontinuierlich den ganzen Tag lang zu hören.
Zu unserem Dach: Unser Dach besteht aus Holz, die Dachziegel liegen auf Holzbrettern die von Holzbalken gestützt werden. Vor einigen Jahren haben wir den Dachboden ausgebaut, zwischen den Holzbalken Dämmwolle reingepackt und das ganze mit Gipsplatten abgedeckt. Ob gerade da, wo das Geräusch zu hören ist ein Holzbalken verläuft kann ich nicht sagen. Gibt es vielleicht Insekten die Dämmwolle fressen?
Es klingt auch nicht so als wäre da eine ganze Horde am Werk, sonder das Geräusch ist wirklich lokal auf nen Bereich von etwa 5x5 cm begrenzt und es ist ein vereinzeltest Kratzen und scharren.
Ich hoffe mal mit meinen Infos ist was anzufangen und jemand kann mir sagen, ob ich mir wirklich sorgen machen sollte :)
Danke schonmal für die Hilfe!
4 Antworten
Hallo, es könnte sich evtl. um eine "Orientalische Mauerwespe" handeln. Diese harmlose Wespenart kommt gerne in die Häuser, baut kleine Tönnchen, legt Eier rein, füllt es mit toten Spinnen als Nahrung für die sich entwickelnde Larve, versiegelt das Tönnchen und verschwindet. Irgendwann schlüpft eine neue Wespe. Die Wespe selbst wohnt nicht im Hause.
Eine solche Wespe hat bei mir in einem Setzkasten genistet. Dieses schnarrende Geräusch entsteht z.B. beim Bauen des Tönnchens. Viele Arbeitsschritte werden von dem Tier im Flug ausgeführt. Vergleichbar wie ein Kolibri vor einer Blüte "steht" die Wespe fliegend vor dem Tönnchen und schlägt sehr heftig mit den Flügeln. Dabei entsteht das schnarrende Geräusch. Ab-und Anflug sind lautlos.
Ein Foto von so einem Tönnchen ist bei Wikipedia gut zu sehen. Bitte "Sceliphron" googeln.
Im Unterschied zu den uns mehr bekannten schwarz-gelben Wespen ist diese Art nicht so aggressiv, sticht wirklich nur, wenn sie in die Enge getrieben ist, quasi in äusserster Notwehr. Ich bin gut mitdem Tier ausgekommen.
Sorry, dass ich ers jetzt wieder dabei bin. Falls es wirklich die Wespe ist: sie ist kein holzzerstörendes Insekt wie z.B. der Borkenkäfer. Sie baut ihre Tonne aus Lehm und frisst kein Holz.
Danke nochmal für deine Antwort. Es hat sich rausgestellt, dass es Wespen waren, die unter dem Schutzblech seitlich am Schornstein ein Nest gebaut haben. Der ist eben direkt über meinem Zimmer und meinem Bett, deshalb so gut hörbar. Ob es jetzt wirklich die Mauerwespe ist kann ich nicht genau sagen, aber jedenfalls nochmal danke für deine tolle Antwort!
Hört sich eher so an als wäre da eine Maus unterwegs. Ich hatte sowas auch mal und hab an übergroße Termiten gedacht :-) bis ich das Viech mal zufällig durchs Zimmer habe rennen sehen
Hmm ich weiß nicht, das Geräusch ist ja wirklich morgends und abends kontinuierlich bis zum einschlafen zu hören, knabbern die denn so viel?
es kann auch vierbeiner sein die sich winterlich auf dem dachboden einrichten, alles was keine beine hat macht nicht solch ein "lärm", kammerjäger wäre angebrachter
Bauholz ist in der Regel imprägniert, deswegen wird es kein Holzwurm sein; Vielleicht haben sich Mäuse eingenistet?
Danke für deine ausführliche Antwort :)
Nach Nestern ausschau halten gestaltet sich schwierig, da man dafür die komplette Gibsplatte rausmachen müsste, aber da hier ja schon geschrieben wurde, dass Bauholz imprägniert ist klingt die Idee mit der Wespe ganz plausibel.
Ist es denn üblich, dass das Nest in der Dämmwolle gebaut wird? Ich hab hinter meiner Seitenwand schon öfter Nagetiere krabbeln hören, deswegen müssen wir wohl irgendwo in der Hausmauer einen durchgang haben, durch den die Wespe gekommen sein könnte. Das hat uns allerdings bisher nie gestört, also bleibt der Wohl offen.
Ich hatte eigentlich nur Angst, dass uns vielleicht einmal das Dach auf den Kopf fällt ;)