Seit wann wird Wasser in Flaschen verkauft?

6 Antworten

Nach den Quellen und Flüssen kamen erst mal die Brunnen. Das war über lange Zeit die beste und zuverlässigste Wasserversorgung.

Wasser in Flaschen wurde zwar schon länger verkauft, aber eher als Genuß- oder Heilmittel. Also irgendwelches Quallwasser, dem eine Heilwirkung zugeschrieben wurde, oder eben Sprudelwasser (Selter), wobei das nur selten benutzt wurde. In meiner Kindheit (zu DDR-Zeiten) wurde so was vielleicht mal für ein Fest gekauft, um Mischgetränke "aufzuspritzen", aber nicht im Alltag.

Es gibt seit Jahrtausenden Wasser in Flaschen. Auch damals wurde schon damit gehandelt, denn in manchen Gegenden war oder ist Wasser sehr wertvoll oder gilt sogar heilig.

Man fand sie hauptsächlich in Ägypten, Ostasien und den germanischen Siedlungsgebieten Mitteleuropas. Ein genauer Zeitpunkt lässt sich nicht festlegen.

Kristall08  08.11.2019, 20:04

😳

Es gibt noch nicht mal Flaschen seit Jahrtausenden. Was verleitet dich zu dieser Aussage?

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Kristall08  09.11.2019, 12:32
@MatthiasHerz

Du weißt aber schon, wie die aussehen, oder? Die sind winzig und waren für Parfüm und Salben. Nicht für Wasser.

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MatthiasHerz  09.11.2019, 16:10
@Kristall08

Es gab auch größere für Wein oder Wasser. Die stehen jetzt in irgendeinem Museum herum und ohne Wein oder Wasser. Ich hab sie gesehen und finde das Foto nicht mehr wieder.

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Kristall08  09.11.2019, 16:18
@MatthiasHerz

Das wäre interessant.

Solche Dinger sind mir in den dreißig Jahren, die ich Archäologie mache, noch nicht untergekommen.

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MatthiasHerz  09.11.2019, 16:43
@Kristall08

Ich interessiere mich für alte Kulturen, deswegen weiß ich von der Existenz der Flaschen. Bis vor wenigen Jahren war mir das auch nicht bekannt. Ich hatte beim Stöbern einen längeren Artikel darüber gelesen und später an anderer Stelle Bilder davon gesehen, von denen ich dachte, sie aufgehoben zu haben.

In Mitteleuropa hatten schon die Römer aus Germanien stammende Flaschen aus Ton und vermutlich auch aus Holz oder Tierhäuten, von denen naturgemäß wenig übrig blieb.

Die asiatischen Hochkulturen kannten Flaschen aus Zinn als „Transportbehälter“. Ob dort tatsächlich Wasser gehandelt wurde, weiß ich leider nicht (mehr), wobei ich das wegen der regionalen und kulturellen Besonderheiten in Zentral- und Ostasien wahrscheinlicher finde als in Mitteleuropa, wo es an jeder Ecke frisches Wasser gab.

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Kristall08  09.11.2019, 21:03
@MatthiasHerz

Diese Dinge sind ja bekannt. Ich hab's studiert.

Als 'Flasche' bezeichnen Archäologen Gefäße aus Glas, nicht aus Ton oder anderen Materialien. Insofern reden wir grad aneinander vorbei. ;)

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MatthiasHerz  10.11.2019, 09:57
@Kristall08

Wenn das studiert hast, sollte Dir Folgendes bekannt sein:

„Das altgermanische Substantiv (mittelhochdeutsch vlasche, althochdeutsch flaska, davon auch romanisch fiasko) gehört im Sinne von ‚umflochtenes Gefäß‘ zu der indogermanischen Wortsippe ‚flechten‘. Die früher aus Holz, Ton, Zinn oder Blech hergestellten Flaschen waren zum Schutz und besseren Transport mit Geflecht umgeben. Erst in neuerer Zeit bezeichnet ‚Flasche‘ ein Glasgefäß – die Weinflasche hieß noch im 19. Jahrhundert Bouteille. Der niederdeutsche Ausdruck für Flasche ‚Buddel‘ wird im Hochdeutschen gelegentlich auch verwendet (siehe Buddelschiff).“

(Quelle: Wikipedia, Flasche, Etymologie)

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Kristall08  10.11.2019, 11:43
@MatthiasHerz

Ich habe Archäologie studiert, nicht Mittelhochdeutsch.

Dein Kommentar zeigt mir mal wieder, wie wenig Sinn es macht, mit Nichtwissenschaftlern zu diskutieren.

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MatthiasHerz  10.11.2019, 11:52
@Kristall08

Dass Vorurteile nicht hilfreich sind, solltest im Studium aber gelernt haben.

Wenn Archäologen bisher nur gläserne Flaschen kennen, ist es doch gut, dass es „Nichtwissenschaftler“ wie mich gibt, die ihr Wissen dahingehend erweitern können, oder etwa nicht?

Ich frage mich dann allerdings, warum metallene oder tönerne verschließbare Behälter mit schlankem Hals in archäologischen Ausstellungen übersetzt als Flaschen bezeichnet werden.

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Kristall08  10.11.2019, 13:29
@MatthiasHerz

Ich sagte doch, sinnlos.

Es gibt nun mal feststehende Bezeichnungen. Ob du das jetzt akzeptieren willst oder nicht. Die braucht man nicht zu diskutieren.

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MatthiasHerz  10.11.2019, 23:15
@Kristall08

Wie nennst Du dann ein metallenes, tönernes oder hölzernes verschließbares Gefäß mit Hals?

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Kristall08  12.11.2019, 10:51
@MatthiasHerz

Wäre ich mit Wikipedia als Quelle um die Ecke gekommen, hättest du mir vorgeworfen, dass sei nicht wissenschaftlich.

Und wenn man von Gasflaschen spricht, steht ja GAS dabei. Da ist klar, dass es sich nicht um ein Glasgefäß handelt. Normal gebildeten Menschen jedenfalls.

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MatthiasHerz  12.11.2019, 11:21
@Kristall08

Wenn man von Getränkeflaschen spricht, steht Getränke dabei, dennoch sind viele dieser Flaschen nicht aus Glas, sondern aus einem Kunststoff namens Polyethylenterephthalat.

Was ist jetzt Deine Ausrede?

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Kristall08  12.11.2019, 18:22
@MatthiasHerz

Du weißt schon, dass du nervst, nicht wahr?

Das ist einer der Gründe, warum ich nie, niemals und nie mit Laien über solche Themen diskutiere.

Seit wann gab es noch mal Plastik?

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MatthiasHerz  17.11.2019, 16:59
@Kristall08

Was hat das damit zu tun? Du hast behauptet, nur entsprechende Glasbehälter würden von Archäologen Flaschen genannt. Dem widerspreche ich.

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MatthiasHerz  18.11.2019, 03:35
@Kristall08

Nicht mit Laien diskutieren zu wollen, finde ich abgehoben. Ich kenne ausgezeichnete Wissenschaftler, die gerne mit dem „einfachen“ Volk debattieren, allein schon um ihr Wissen zu erweitern und andere Sichtweisen zu bekommen.

Als Wissenschaftler solltest zumindest in der Lage sein, von Deinesgleichen festgelegte Sachverhalte Fachfremden plausibel erklären zu können. Es gibt sicher einen Grund, dass Dinge so genannt werden.

Bisher hast mir die Frage: „Wie nennst Du [als Archäologe] dann ein metallenes, tönernes oder hölzernes verschließbares Gefäß mit Hals?“ auch noch nicht beantwortet.

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Kristall08  18.11.2019, 11:58
@MatthiasHerz

Kann jeder halten wie er will. mir ist das zu mühsam.

Denn Laien haben zwar keine Ahnung, meinen aber immer, sie hätten Recht. Und konfrontieren Archäologen dann mit Plastik(!)-Flaschen. Dazu muss ich nichts mehr sagen.

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MatthiasHerz  18.11.2019, 12:00
@Kristall08

Ich bin Deinen Argumenten gefolgt.

Wie also nennst Du als Archäologe nun ein metallenes, tönernes oder hölzernes verschließbares Gefäß mit Hals?

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Kristall08  18.11.2019, 12:01
@Kristall08
Bisher hast mir die Frage: „Wie nennst Du [als Archäologe] dann ein metallenes, tönernes oder hölzernes verschließbares Gefäß mit Hals?“ auch noch nicht beantwortet.

Da kommt darauf an, worum es sich genau handelt. Aber bestimmt nicht "Flasche".

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MatthiasHerz  24.11.2019, 16:09
@Kristall08

Es handelt sich dabei genau um ein metallenes, tönernes oder hölzernes verschließbares Gefäß mit Hals. Wie also nennst Du so etwas als Archäologe?

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Kristall08  24.11.2019, 17:00
@MatthiasHerz

Das kommt darauf an, worum es sich genau handelt. Aber bestimmt nicht "Flasche".

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MatthiasHerz  24.11.2019, 20:49
@Kristall08

Was genau an meiner Aussage und der bisherigen Argumentation verstehst Du nicht? Was für eine Art Wissenschaft ist das, die sich permanent um konkrete Antworten drückt?

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MatthiasHerz  25.11.2019, 02:11
@Kristall08

Offensichtlich nicht unklar genug, dass Du mit „bestimmt nicht […] ‚Flasche‘“ antworten kannst ohne nähere Definition.

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LoverOfPi  29.12.2023, 04:39
@Kristall08

Ich weiß nicht, wie ich hier gelandet bin, nach 4 Jahrenn aber diese Diskussion ist sehr amüsant. Ich bin da übrigens auf deiner Seite.

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Geschichte

1845, im Zuge der Gründung von Bad Gleichenberg als Kurort wurde beim weiteren Ausbau des Kurmittelhauses bei der Fassung einer Quelle ein Brunnen aus römischer Zeit ergraben. Im Brunnenschacht wurden 70 römische Münzen von 14 bis 284 nach Christi Geburt und 12 durch das Mineralwasser versteinerte Haselnüsse gefunden.

Aufgrund einer Vergiftungserkrankung, die er sich bei Versuchen mit Blausäure zugezogen hatte, beschäftigte sich der deutsche Arzt Friedrich Adolph Struve mit der Herstellung von künstlichem Mineralwasser. Nach mehreren Aufenthalten in Karlsbad und Marienbad eröffnete Struve 1821 in der Dresdner Seevorstadt die erste Trinkkuranstalt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mineralwasser

https://de.wikipedia.org/wiki/Normbrunnenflasche

MIneralwasser war noch um 1970 im Alltag der Durchschnittsbürger praktisch nicht vorhanden. Ausnahme war das Wasser einiger Heilquellen wie Selters oder Fachinger, die schon ab dem 16. Jahrhundert in Krügen zu hohen Preisen versandt wurde, Ende des 19, Jahrhunderts auch in Flaschen.

Im großen Stil wird Mineralwasser seit dem 17. Jahrhundert in Steinzeugflaschen verkauft, im 19. Jahrhundert werden die Dinger dann inflationär. Die Glasflasche kam dafür erst im 20. Jahrhundert auf.

Vorher hat man vor allem Brunnen und Zisternen zur Wasserversorgung genutzt, Fließgewässer spielen v.a. in vorgeschichtlicher Zeit eine Rolle, später war das eher Nutzwasser, auch weil Bäche und Flüsse zur Entsorgung von Schmutzwasser und Co. genutzt wurden.

Bei uns (wenn man mal die Römer ignoriert) gab es bereits im Spätmittelalter insbesondere im städtischen Bereich Holz- und Bleiwasserleitungen, allerdings nicht flächendeckend. Das entwickelt sich dann erst im 19. Jahrhundert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Kristall08  08.11.2019, 20:02

Flaschen benutzte man gerne für die Abfüllung von gesegnetem oder "heiligem" Wasser aus Kirchen (Wallfahrtsorte) oder bestimmten (heiligen) Quellen.
Der Kathole lässt grüßen. ;)

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Jerne79  08.11.2019, 22:57
@Kristall08

Stimmt, das auch. Daran hatte ich bei der Trinkwasserfrage gar nicht gedacht.

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