Seid ihr stolz Deutsche und Deutscher zu sein?

10 Antworten

Nein. Das ist schließlich keine eigene Leistung, auf die ich stolz sein könnte.

Ich respektiere aber etwa, dass meine Verwandten in Israel stolz auf ihr Land sind, und sich freuen, wenn sie etwa auf deutschen Internetseiten die Flagge ihres sehen.

Für mich selbst hat es keine besondere Bedeutung - ich sehe mich als Weltbürger. Mir ist selbstverständlich sehr bewusst, wie privilegiert ich hier lebe.

Daher bin ich zwar froh, hier zu leben, aber ich persönlich kann mit dem Konzept von Nationalstolz nichts anfangen. Für liest sich das dann nämlich eher so:

Man hat selbst nichts geleistet, auf das man stolz sein könnte - also klammert man sich eben an die Leistungen anderer Menschen der gleichen Herkunft.

Nein, reines Glück, dass ich zufällig hier geboren wurde. Ich fühle mich in der Stadt wohl, in der ich lebe. Allerdings fühle ich mich eher als Europäerin.

Stolz sollte man hauptsächlich auf eigene erbrachte Leistungen sein.

Nein.

Es ist schrecklich albern auf die leistungslose Zufälligkeit der Geburt in eine Staatsangehörigkeit stolz zu sein.

Treffend hat das schon Schopenhauer aufs Korn genommen:

"Die wohlfeilste Art des Stolzes ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt."

https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_arthur_schopenhauer_thema_stolz_zitat_19623.html

Ja bin ich.
Und das darf ich auch sein, genau so wie jeder Volksangöhirige eines jeden anderen Volkes das auch sein darf.