Seid ihr mit euren Geschlecht zufrieden?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Ja, ich männlich 65%
Ja, ich weiblich 18%
Nein, ich männlich 9%
Teils ich weiblich 6%
Nein, ich weiblich 3%
Teils ich männlich 0%

12 Antworten

Ja, ich weiblich

Ja, ich finde es sehr schön. Ich mag meinen Körper, mit allem, was dazu gehört (auch wenn es bei mir die eine oder andere Mini-Problemzone gibt), und habe ein gutes Körpergefühl. Es gibt schon viele Dinge, wo ich mich als Frau benachteiligt und weniger respektiert fühle, für weniger kompetent gehalten werde, was echt nervt. Aber all das tritt zurück gegen mein positives Lebensgefühl als Frau. Das betrifft neben ganz vielen Dingen auch den Sex, den ich leidenschaftlich mit allen Sinnen genieße, und wo ich mir kaum vorstellen kann, dass es als Mann genau so schön wäre. Und für mich ist eine der größten Erfahrungen überhaupt im Leben einer Frau, Mutter zu werden. Die zwar sehr anstrengende, hin- und hergesrissene, teilweise von Ängsten begleitete, aber dennoch mit die schönste Zeit der Schwangerschaft. Das Wunder, ein Kind im eigenen Bauch zu haben und am Ende zur Welt zu bringen. Das möchte ich um keinen Preis missen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mutter von 3 Kindern
Ja, ich männlich

Wäre ich aber als Frau geboren worden, hätte ich wohl auch so entschieden. Aus meiner Sicht, und das ist keinesfalls beleidigend gemeint, wäre das Unwohlsein in seinem Geschlecht, welches vermutlich nur durch gesellschaftliche Idealvorstellungen entsteht, ein starkes Indiz für eine schwere psychische Krankheit, die man nicht damit behandeln sollte, Menschen in ihrem Krankheitsbild zu unterstützen. Zumal es auch ähnliche dieser Krankheiten gibt, bei denen die betroffen oft auf selbstverstümmelung zurückgreifen, da ihnen kein Arzt dabei hilft. Man sollte da dann entweder allen oder keinem helfen. Und definitiv nicht mit der momentanen Herangehensweise.

luktp  12.07.2023, 00:15

Ist halt momentan eine Behandlungsweise die hilft, sonst würden wir es ja nicht so machen.

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ChronosSOL  12.07.2023, 00:23
@luktp

Natürlich.

Dennoch sollte man hier dann nicht die selbstverstümmelung aus ähnlichen Gründen als einfache Krankheit abtun, die nicht auch nach den wünschen des Patienten hätte "behandelt" werden können.

Vielleicht bin ich da auch einfach nicht in der Materie drin... oder zu wenig, und finde es deswegen so seltsam... aber die beiden Herangehensweisen, an quasi das selbe Krankheitsbild, widersprechen sich komplett. Wäre es dann nicht sinngemäß, dass man das angleicht?

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luktp  12.07.2023, 11:44
@ChronosSOL

körperintegritätsstörung ist ziemlich selten und es gibt deswegen auch keinen Leitfaden, wie man das am besten therapiert.

ich finde trotzdem, dass es da einen massiven Unterschied gibt. Wenn man jemanden etwas amputiert oder ähnliches, dann fügt man der Person eine körperliche Behinderung zu. Je nach Fall, kann die Person dann nicht mehr arbeiten, braucht jemanden der sich um sie kümmert usw. Es ist dadurch auch eine soziale Frage und nichrht nur eine ethische.

Ich als transperson hab im Gegenzug überhaupt keine Einschränkungen im Alltag, abgesehen natürlich von der erholungszeit nach Operationen (falls man welche machen möchte). Aber im allgemeinen kann ich ganz normal mein Leben leben, so wie jeder andere auch.

Insgesamt ist es aber auch so das Psychotherapie kein Allheilmittel ist. Wir kennen weder die genaue Ursache für geschlechtsdysphorie noch für körperintegritätsstörung. beides kann sowohl neurologisch als auch sozial, psychisch oder eine Mischung daraus sein. Und deswegen ist es sehr schwer da irgendwo einen Ansatz zu finden. Im Prinzip ist es für uns einfach leichter den Körper zu ändern, als das Gehirn.

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ChronosSOL  13.07.2023, 02:20
@luktp

Das Hauptproblem an der Aussage ist aber leider der Faktor, dass sich die betroffen oft selbst verstümmeln, wodurch die Schäden weitaus gravierender sind, bis hin zum Ableben des Erkrankten. Da dann keine Alternative zu schaffen, finde ich ziemlich fragwürdig, wenn man bedenkt, dass der Leidensdruck derart hoch ist und anderes, ähnliches, sogar wohlwollend operiert wird. Ich meine sorry... aber stell dir vor du fängst an dir männliche oder weibliche Organe selbst wegzuoperieren, weil die einzige "Lösung" der Gesellschaft darin endet, dass du höchstwahrscheinlich zwangseingewirsen, sediert wirst und deinen "Drang" schlussendlich doch nicht los bist. Sorry, mein brain ist mittlerweile ich Matsch. Ich kann's nicht ändern und das aufregen darüber ist auch zwecklos... freut mich aber, dass du mir ein wenig von deiner Sichtweise erzählt hast. Ich bin ein neugieriger Mensch... aber das ganze Thema kann ich als Person, die davon nicht betroffen ist, nur sehr schwer, bis gar nicht nachvollziehen.

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emyness  12.07.2023, 00:18

Woher willst du wissen, dass dem dann so und deine Geschlechtsidentität weiblich wäre?

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ChronosSOL  12.07.2023, 00:28
@emyness

Weil ich trotz dessen, höchstwahrscheinlich unter den selben Voraussetzungen aufgewachsen, und früher oder später zu dem Schluss gekommen wäre, dass das Geschlecht eigentlich völlig nebensächlich ist. Jedenfalls in Ländern wie Deutschland... was man da wohl beisteuern sollte.

Wir haben hier viele Möglichkeiten so zu sein wie wir sind u.o sein wollen.

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emyness  12.07.2023, 00:30
@ChronosSOL

Mag sein, aber die Geschlechtsidentität ist angeboren. Heisst eigentlich, wenn du mit der jetzigen Geschlechtsidentität geboren worden wärst, wärst du sehr wahrscheinlich trans.

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ChronosSOL  12.07.2023, 00:35
@emyness

Inwiefern ist das wo bestätigt?

Meiner Meinung nach kommt man nicht mit einem Gefühl für sein Geschlecht auf die Welt. Der Charakter bildet sich eher aus äußeren Einflüssen und dem Unterschied, wie wir gewisse Dinge begreifen und damit auch wahrnehmen... also an der leicht variierenden Grundintelligenz der Menschheit.

Ich bin aber gerne bereit neues zu lernen, sollte mein Wissensstand falsch sein.

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emyness  12.07.2023, 09:31
@ChronosSOL
Der Charakter bildet sich eher aus äußeren Einflüssen

Der Charakter ist aber nicht die Geschlechtsidentität 🤦‍♀️. Die Geschlechtsidentität bezeichnet als was wir uns identifizieren und ist, ebenso wie die Sexualität angeboren. Die Geschlechtsidentität lässt sich nicht ändern oder sonst in irgendeiner Weise beeinflussen. Oder was denkst du wie es sonst trans Personen geben kann, wenn die Geschlechtsidentität nicht angeboren ist.

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ChronosSOL  12.07.2023, 11:38
@emyness

Und das halte ich für grundliegend falsch.

Mit 'Charakter' meine ich übriegens das Individuum als solches, auch wenn das etwas unglücklich ausgedrückt ist.

Kommen wir auf's Thema zurück - gerade die Sexualität entwickelt sich erst während der Pubertät, jedenfalls soweit mir das bekannt ist.

Die Aussage, irgendwas davon sei angeboren, halte ich für sehr umstritten. Immerhin kennen wir bis heute nur mögliche Faktoren und haben die abweichung der 'Norm' bisher grundsätzlich nur an stereotypischen Charakteristika festmachen können, die keineswegs unvoreingenommen waren.

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emyness  12.07.2023, 11:54
@ChronosSOL
Sexualität entwickelt sich erst während der Pubertät, jedenfalls soweit mir das bekannt ist. 
Die Aussage, irgendwas davon sei angeboren, halte ich für sehr umstritten.

Nicht ganz, den beides ist angeboren.

Wenn Homosexualität nicht angeboren ist (bzw biologische Faktoren hat), dann muss es erlernt sein (nature versus nurture).

Wie soll das in homophoben Umgebungen möglich sein, in denen Homosexualität geächtet und bestraft wird? Sowohl mit Höllenfeuer, Gefängnis als auch Todesstrafe.

Man hat männlichen Babys den Penis chirurgisch in eine Vagina umoperiert und als heterosexuelle Frau erzogen:

Many surgeons believed such males would be happier being socially and surgically reassigned female.
...
They show how difficult it is to derail the development of male sexual orientation by psychosocial means.

https://en.wikipedia.org/wiki/Biology_and_sexual_orientation#Boys_who_were_surgically_reassigned_female

Sie standen sexuell trotzdem auf Frauen. Die sexuelle Orientierung ließ sich nicht durch Erziehung bzw soziales Umfeld verändern.

Es gibt keine Belege, dass Kindheitserfahrung oder Erziehung eine Rolle spielen. Ein deutlicher Hinweis, dass es biologische Gründe gibt:

There is no substantive evidence which suggests parenting or early childhood experiences play a role with regard to sexual orientation

https://en.wikipedia.org/wiki/Homosexuality

Konversionstherapien, um die sexuelle Orientierung zu ändern, funktionieren nicht und sind potenziell schädlich. Ein deutlicher Hinweis, dass es biologische Gründe gibt:

There is no reliable evidence that such practices can alter sexual orientation or gender identity, and medical institutions warn that conversion therapy is ineffective and potentially harmful

https://en.wikipedia.org/wiki/Conversion_therapy

Besonders bei Schwulen gibt es gute Hinweise für biologische Ursachen:

There is considerably more evidence supporting nonsocial, biological causes of sexual orientation than social ones, especially for males.

https://en.wikipedia.org/wiki/Homosexuality

Schwule Schafe haben eindeutig eine Präferenz für Hammel:

Homosexualität ist unter Schafen recht verbreitet: Etwa acht Prozent aller domestizierten Hammel ziehen gleichgeschlechtliche Partner vor. Forscher aus Oregon, USA haben jetzt Hinweise auf anatomische und hormonelle Ursachen für die Vorliebe gefunden.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/schwule-schafe-bock-auf-boecke-a-289713.html

Das ist kein zufälliges Gerammel.

Ein schwules Pinguinpaar brütet gemeinsam ein Ei:

Ein schwules Pinguinpaar hat ein Ei adoptiert, das die Mutter vernachlässigt hatte.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/schwule-pinguine-adoptieren-ei-4656013.html

Ausserdem wie können trans Kinder mit 4-6 Jahren merken, dass sie trans sind/das andere Geschlecht haben, wenn die Geschlechtsidentität nicht angeboren ist?

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ChronosSOL  13.07.2023, 02:54
@emyness

Was spricht dagegen? Dass es sich im Erbgut abzeichnen müsste, was sich zwangsläufig auch auf die Quote von Familie zu Familie auswirken würde.

Ergo - hast du einen Schwulen Papa, müsste die Chance gut stehen, dass du ebenfalls dazu tendierst... oder deine Kinder und das unabhängig von äußeren Einflüssen. Bis jetzt haben wir aber nichts dergleichen, weder bei Tieren, noch bei Menschen(die aucht Tiere sind), über derartiges Verhalten oder Vorlieben, außerhalb der vermeintlichen Willkür, entdecken können.

Was deine These bislang noch mehr als entkräftet.

Zusätzlich es nunmal ein Fakt, dass sich die Sexualität eines Menschen erst mit Anfang der Pubertät entwickelt.

Natürlich werden Kinder sich schon früher ihres Geschlechtes bewusst, aber da hast du zwei Dinge zusammengewürfelt, die so vom Kontext hätten nicht gemischt werden dürfen. Die Frage ist da dann aber auch wieder, inwieweit das denken dieses Kindes aufgrund von äußeren Einflüssen voreingenommen ist. Ich bin dir ehrlich, ich habe in dem Alter nicht viel über mein Geschlecht nachgedacht. Gerade wenn Kinder eine gewissen Sache kritisch gegenübertreten, dann ist das meistens auf äußere Eindrücke zurückzuführen. Sei es, dass das Kind grundsätzlich gewisse Sachen nicht isst, Angst vor speziellen Dingen hat, Abneigungen gegen etwas entwickelt, etc.

Vieles davon wird erst erlernt oder umgelernt.

Es muss außerdem eine Evaluation stattfinden, unzwar im frühen Kindesalter, um die Entscheidung zu treffen, dass man in seinem Körper fehl am Platz ist... dafür braucht es aber Unmengen an Informationen, die ich bis heute nicht habe, um die ganze Thematik so zu verstehen, wie es eigentlich das beste wäre... wie also sollte ein Kind da zu einer ausgereiften Einschätzung kommen? Wenn nicht das äußere Umfeld, dass es in Bahnen lenkt, von denen das Kind noch nichts versteht?

So jedenfalls mein Gedankengang. Ich habe von dem ganzen nicht wirklich viel Ahnung... wer hat das schon? Wir vertrauen alle momentan nur auf vielleicht mögliche Annahmen, die sich gegenseitig zu entkräften versuchen. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit wie immer in der Mitte... dennoch danke ich dir, dass du dir die Mühe gemacht, und mir all diese Informationen zukommen lassen hast. Ich werde mich da morgen noch etwas intensiver reinlesen. Gute Nacht. ✌🏻

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emyness  13.07.2023, 07:32
@ChronosSOL
Was deine These bislang noch mehr als entkräftet. 
Zusätzlich es nunmal ein Fakt, dass sich die Sexualität eines Menschen erst mit Anfang der Pubertät entwickelt.

Was es nicht tut und auch kein Fakt ist. Denn Fakt ist, dass Sexualität und Geschlechtsidentität angeboren sind und sich nicht ändern oder sonst irgendwie beeinflussen lassen.

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Ja, ich männlich

Ich liebe es ein Mann zu sein :)

Ja, ich männlich

Ja warum sollte ich nicht zufrieden sein

Ja, ich männlich

Ja, ich bin zufrieden so wie es ist.