Seid ihr in der Lage, einzusehen, wenn ihr verloren habt?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Ich handle nach gesundem Menschenverstand 40%
Ich kann aufgeben 20%
Ich lege fest, was richtig und falsch ist 20%
anderes 20%
nur wenn ich glaube, im Recht zu sein 0%
Ich wälze juristische Infoseiten, bevor ich handle 0%
Ich bin zu stolz um aufzugeben 0%

1 Antwort

Hallo WilliamDeWorde!

Ich würde sachlagenabhängig alle von Dir genannten Optionen wählen.

Bezüglich Deiner Schlagzeile/Frage:
Ja, durchaus. Man muss sich selbst reflektieren und auch Niederlagen einsehen, anerkennen und annehmen können. Verlieren gehört auch im Leben dazu.

Bezüglich Deiner genaueren Beschreibung:
Das kann man so pauschal nicht sagen. Wer sagt denn, dass eine Sachlage aussichtslos ist? "Recht haben" und "Recht bekommen" sind bei uns zwei Paar Schuhe. Zumeist geht es auch vor Gericht nicht um das pure Gesetz, sondern darum, welcher Anwalt die besseren Argumente hat. Zudem spielen Finanzmittel, Lobbyismus und Befangenheit sehr oft eine Rolle. Das habe ich selbst schon privat und beruflich erlebt^^

Des Weiteren sollten sich manche Menschen immer einen Anwalt nehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man unschuldig oder schuldig ist. Ein Anwalt schaut, dass in der Regel alles rechtmäßig vonstatten geht und der Klient nicht abgezockt oder benachteiligt wird. Wenn z.B. ein Mensch wegen eines Drogendelikts nachweisbar schuldig (allgemeiner Sprachgebrauch, da die Schuld ja erst durch ein Gericht festgestellt wird; ermittlungstaktisch und rechtskonform wäre es wohl zuerst ein Beschuldigter und Angeklagter) ist, dann lohnt es sich trotzdem, einen Anwalt zu nehmen. Hier und da kann der Anwalt beraten, durch das Verfahren führen und schauen, dass die Rahmenbedingungen "rechtskonform" ablaufen.

Du wirst lachen, ich habe selbst schon oft erlebt, dass man das Recht zwar nicht ändern kann, aber die Leute, die eine Verhandlung entscheiden oder Klienten vertreten, durchaus hier und da flexibel agieren können oder gar bewusst Rechte ignorieren. Es ist nicht alles in Stein gemeißelt und Rechtsfehler sind auch nicht neu und selten.

Insofern meine ich -habe ich selbst schon mehrfach erlebt-, dass man immer etwas tun oder Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Außerdem ist oftmals gar nicht der Plan, zu gewinnen. Manchmal geht man auch bewusst diese Wege, um andere Dinge einleiten zu können, vorzuführen oder an Daten zu kommen. Habe ich auch schon gemacht, um dann Rechtsmittel einlegen zu können, die vorher nicht möglich gewesen wären. So bedingt eine Angreifbarkeit ein rechtskräftiges Urteil. Manchmal muss man eben taktisch klug agieren. Zudem kann man auch ein Zeichen setzen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Auch ich habe mich schon sehr oft durch unterschiedliche Instanzen geklagt. Wenn vonnöten, wäre ich bis zum BGH, BVerfG etc. gegangen.

Insofern denke ich, dass es auf den Fall ankommt. Und wer als Fachfremder vor Gericht muss, der sollte sich immer einen rechtlichen Beistand holen. Dabei ist es -wie geschrieben- egal, ob man schuldig oder unschuldig ist. Es geht einfach darum, dass eine Fachkraft die Ordnungsmäßigkeit des Verfahrens überwacht und notfalls eingreift.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung