Sehnenschaden wie vermeiden das es ausbricht, bei einem Pferd?

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Es kommt immer drauf an, wie die Verletzung ausgeheilt ist. Sind Vernarbungen da oder ähnliches (kann man aber nur per Ultraschall feststellen und ob ein Verkäufer sich auf eine Rasur des Pferdebeins zum Schallen einlässt? Das Tier ist dann ja erstmal als potentieller Sehnenpatient "markiert"), dann ist das Risiko für die Zukunft höher als bei ordentlich ausgeheilten Verletzungen.

Generell gilt für die Sehnen:

- Möglichst ständige Bewegung auf befestigten Böden, wie z.B. in Aktivställen

- Keinesfalls nochmal Gamaschen oder Bandagen zum Reiten verwenden

- Schonend antrainieren, bei Sportböden (Reithalle, Platz) bisserl drauf achten, dass diese nicht zu tief sind, sonst lieber mehr Training ins Gelände verlagern

- Barhuf laufen lassen, dass nicht so viel Last auf die Beine kommt - braucht halt einen wirklich kompetenten Hufbearbeiter, nicht einen Schmied, der mal so macht und sich denkt, kann man ja einfach wieder was drauf nageln, wenns nicht passt. Wenn sie sich auf Schotter schwer tun, zum Ausreiten Schuhe drauf, kein Beschlag. Erstens, weil die Schuhe nach dem Ritt wieder runter können, zweitens, weil die Sohle guter Schuhe nichts vom Gefühl für das Bein weg nimmt. Bei einem Sehnenpatienten ist sehr wichtig, dass er fühlt, wie es ihm mit dem Boden geht und wenn er schief auftritt, auch mal "nachtappt", also das Bein umstellt. Beschlagene Pferde verlieren durch den Beschlag Gefühl im Bein und korrigieren nicht nach, weil sie die Notwendigkeit nicht erkennen - damit sind die Sehnen dann schnell wieder zumindest leicht verletzt.

Wir haben zwei ehemalige Sehnenpatienten, die nahezu ständig Probleme damit hatten, bevor sie zu uns kamen. Bei uns hatten sie noch nie ein Problem, leben barhuf im Aktivstall, springen auch in Maßen (der eine sollte wirklich nicht springen, aber lässt es sich nicht nehmen, immer mal wieder über den Zaun zu springen, wenn ihm die Herde zu lang braucht durch die Türe - er wird hoffentlich wissen, was er tut), lieben es, im Gelände zu galoppieren, sind längst auch in der Bahn wieder stabil in allen Gangarten, ... wir haben wissentlich Patienten gekauft, doch uns war auch klar, was wir von ihnen wollen und dass das dadurch nicht ausgeschlossen ist. Ich habe jahrelange Erfahrung mit allen möglichen Einschränkungen des Bewegungsapparats, ich konnte es abschätzen und die Pferde sind abgesehen von ihren (für uns speziell tragbaren) Handicaps genau das, was uns liegt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Einfach etwas vorsichtiger reiten. ( sobald der .schaden zumindest verheilt ist!)

Fur die Sehnen sind harte, ebene Böden besser als unebene. Vor allem aber ist matschiger Untergrund Gift fur die Sehnen.

Viel spazieren reiten auf asphaltierten Wegen im Schritt am langen Zügel.

Wenn es gut verheilt ist, sollte man es aber auch nicht mehr überreiben mit der Rücksicht. Das Pférd braucht dann auch wieder Reize durch leichte Unebenheiten wie mal nen steinigen Feldweg ( aber kein Geröll!) .

Das Pferd wird dir zeigen, wenn ihm ein Boden nicht behagt, einfach immer darauf hören und weniger verlangen. Wenn zum Beispiel (!) auf einer Anlge 2 Reitplatze mit unterschiedlichen Böden sind, wird das Pferd auf einem besser laufen. Dann natürlich diesen bevorzugen, den anderen aber nicht völlig meiden, aber schonender reiten.

Und immer achtsam sein. Manchmla habt Verhalten, welches man nixht gleich einordnen kann, mit der Sehne zu tun. Habe zum Beispiel mal erlebt, dass ein Pferd anfing, immer im Galopp auf einer Hand den Kopf nach aussen wegzustrecken, vermutlich um sein Gewicht anders zu verlagern. Kurz drauf war die Sehne dann wieder dick. 

Das ist wie wenn ein Menshc mal nen Tennisarm hatte. Manchmal ist er weniger belastbar. Wenn es weh tut, muss man langsam machen ( bzw. absteigen), wenn es  gut geht, nur  fröhlich vorwärts. Du merkst dann bald, wie viel zumutbar ist, wenn du  auf jedes Zögern oder Ticken acht gibst.

Also einfach immer besonders achtsam sein und im Zweifel den Tierarzt immer wieder mal drauf sehen lassen.

Sehnenschaden können bei jedem Pferd vorkommen, deshalb sollte das für dich kein k.o. Kriterium sein. Du darfst dein Pferd nur nicht überlasten und nicht in zu tiefem oder matschigem Boden reiten ;).

Vorsichtiger reiten. Lange,mindestens 25 Min. im Schritt warmreiten. Dabei zu Anfang nur große Linien reiten,also keine kleinen Biegungen. Vorsichtig sein mit Seitengängen und Schenkelweichen.

Sehr vorsichtig mit Springen sein.

Vorsichtig mit tiefem Boden.

Nach dem Reiten die Sehnen immer sorgfältig abdrücken. Am aufgehobenen Bein. Ist da etwas warm, angelaufen oder zuckt das Pferd an bestimmten Stellen. Kann man die einzelnen Sehnenstränge gut von einander trennen? (Lass dir von einem Tierarzt zeigen, wie man das macht).

Wenn man das Pferd mehr beansprucht hat, dann sollte man das Bein hinterher gut pflegen. Kalt abspritzen und/oder eine Weile - ca 1 Stunde, nicht länger - einen Retterspitzverband um das Bein machen.

Vom TA anschauen lassen, große AKU machen lassen, beraten lassen. 

Baroque  13.02.2017, 20:35

Was man "große AKU" nennt, unterscheidet sich von dem, was man "kleine AKU" nennt, exakt durch ein festgelegtes Set an Röntgenbildern - die dafür leider null Aussagekraft haben. Das einzige, was man feststellen könnte per Röntgen wäre, ob die Sache mit der Sehne eventuell die tiefe Beugesehne betrifft aufgrund eines Hufrollenbefunds ... da ist aber glaub im Set der "großen AKU" jetzt kein wirklich aussagekräftiges Bild dabei. Da würde ich dann lieber nur die kleine machen und um die Erlaubnis bitten, speziell die Hufrolle zu röntgen - wenn es die tiefe Beugesehne überhaupt ist. Das wissen wir jetzt ja nicht.

Ich persönlich find das Standardverfahren "AKU" eh für jemanden, der sich mit Pferdegesundheit halbwegs auskennt etwas wenig aussagekräftig, aber gut, irgendwo muss man einen Standard schaffen, der "allgemein anerkannt" wird, sodass es nicht das komische Gefühl gibt, es wurde möglicherweise "genau das falsche untersucht" oder zufällig beim falschen ins Detail gegangen. Weil tief ins Detail gehen, kann etwas aufdecken (für den Verkäufer ungünstig) und woanders nicht so tief ins Detail gehen kann etwas übersehen (für den Käufer ungünstig). So hat man einen Standard, der eine gewisse "Anerkennung" hat, der jedem bewusst ist. Ich selbst habe den letzten Verkäufer gebeten, ob ich das Tier manuell durchchecken lassen darf. Herz-Kreislauf-System, Augen, etc. kennt sich die auf manuelle spezialisierte Tierärztin ja auch aus und in den Bewegungsapparat habe ich einen viel tieferen Einblick erhalten - dazu muss ein Verkäufer halt erst mal bereit sein, weil das ja eine für ihn ungünstige Detailtiefe ist und er daraus womöglich einen Nachteil gegenüber den Verkäufern hat, die drauf bestehen, dass defintiv nichts anderes als eine AKU gemacht wird. Doch sowohl die Arthrosen als auch die Sehnenvorgeschichte unserer Pferde wäre in der AKU unauffällig gewesen bzw. war es. Bei einem haben wir die AKU vor Kauf gemacht, die fiel top aus, danach die manuelle Untersuchung hatte das alles erst aufgedeckt.

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