Schwules Paar kriegt Zwillinge durch Leihmutterschaft?

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Eher gut, weil... 62%
Eher schlecht, weil... 23%
Sonstiges .... 15%

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Eher gut, weil...

Auch ein schwules Paar gute Eltern sein können. Wir waren letztes Jahr in einem Vorbereitungsseminar für Pflegeeltern. Da war auch ein schwules Paar dabei. Wir konnten uns an einer Stelle auch mit einem Lesbischen Paar unterhalten zu dem Thema.

Unsere Meinung zu dem Thema ist nur weil jemand, ein Paar ist wie er/es ist können es trotzdem gute Eltern sein.

Mit Leihmutterschaft und so haben wir uns noch nicht so beschäftigt. Aber ob nun Leihmutterschaft oder Pflegekinder ist völlig egal. Wir haben die Erfahrung gemacht das diese Kinder mit absoluter Sicherheit nicht weniger geliebt werden als die leiblichen Kinder. Kinder sind das höchste und schönste Gut was man haben kann. Auch wenn man die Kinder nicht selbst geboren hat und die Kinder dann zu einem kommen, einen anstrahlen, umarmen und Papa oder Mama sagen ist einfach nur wahnsinnig schön.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Sonstiges ....

Leihmutterschaft sehe ich jedenfalls sehr kritisch, egal in welcher Konstellation. 

Eine Leihmutterschaft ist eine große Belastung für die schwangere Frau. Ich finde es sehr problematisch, den Körper eines anderen Menschen für neun Monate zu "mieten". Denn in dem Moment, in dem jemand sehr viel Geld für eine Schwangerschaft zahlt, wird die Schwangerschaft zur Dienstleistung und das Kind zur Ware.

Ein Kind sollte keine Ware sein, die man sich kaufen kann wie ein Tier vom Züchter. So sehr ich den Wunsch nach einem Kind verstehen kann, frage ich mich doch, ob man wirklich alles tun muss, was technisch oder biologisch möglich ist.

Und wir alle wissen, dass man für Geld, das man dringend braucht, Dinge tut, die man freiwillig nicht tun würde.

Man stelle sich vor, jemand würde öffentlich erklären, er habe eine Niere oder einen Teil seiner Leber an einen reichen Westler verkauft, weil er das Geld so dringend brauche. Der Aufschrei wäre zu Recht riesig. Also warum soll es in Ordnung sein, seine Gebärmutter zu verkaufen?

Und was ist, wenn zB vorgeburtlich schon eine Behinderung diagnostiziert wird? In ausländischen Verträgen steht sogar teilweise, dass Frauen dann abtreiben müssen. Und wenn die Behinderung aber erst nach Geburt diagnostiziert wird? Da gab es schon Fälle, wo Eltern nur den gesunden Zwilling mit nach Hause genommen haben und den behinderten bei der Leihmutter in Thailand gelassen haben.

Sowas passiert, wenn man Schwangerschaften als Dienstleistung kauft. Man möchte die Ware bitte einwandfrei geliefert haben als zahlender Kunde.

Dann noch die Risiken für die Leihmutter: Die Frau kann Komplikationen bis hin zur Lebensgefahr (z.B.Gestose) oder auch lebenslange gesundheitliche Probleme durch Schwangerschaft und Geburt davontragen. 

Ich habe jedes Verständnis für Menschen mit einem starken Kinderwunsch.

Unerfüllter Kinderwunsch ist belastend und existenziell und es ist sicher sehr sehr schwer, wenn man damit konfrontiert wird, dass eine natürliche Sache, etwas, das bei anderen problemlos klappt, bei einem selbst einfach nicht geht, warum auch immer.

Aber der Wunsch nach etwas enthält ja noch nicht das Recht darauf, den Wunsch erfüllt zu bekommen.

Es gibt halt einfach keinen Rechtsanspruch auf ein Kind. Und das ist auch gut so.

Im übrigen finde ich es schon sehr problematisch, wie auch hier vermittelt wird, es brauche nur genug Geld und dann wäre alles ganz einfach. 

Künstliche Befruchtung ist kein Automatismus und bei manchen klappt es nie.

Eher gut, weil...

Aus entwicklungspsychologischer Sicht kann man das durchaus zweifelhaft betrachten. Wenn man das Thema aber im gesellschaftlichen Kontext betrachtet kann man schlecht dagegen argumentieren. Es gibt genügend heterosexuelle Paare die ihre Kinder verziehen, vernachlässigen, misshandeln und/oder zu asozialen Monstern erziehen.

Sonstiges ....

Persönlich finde ich eine Leihmutterschaft zumindest mal Fragwürdig. Aber das dieses Paar Kinder hat finde ich gut. Ob nun Mann und Frau, Mann und Mann, Frau und Frau ist vollkommen Schnuppe. Wichtig ist das Kindeswohl. Wobei ich eine Adoption noch besser gefunden hätte.

Sonstiges ....

Persönlich könnte ich mir nicht vorstellen, via Leihmutterschaft ein Kind zu bekommen. Genauso wie bei der Abtreibung bin ich bei der Leihmutterschaft zwiegespalten, da ich sowohl für Befürwortende als auch für Ablehnende Verständnis aufbringe. Trotzdem sei den beiden Männern ihr Familienglück von Herzen gegönnt.