Schweigepflichtentbindung immer rechtens?
Kann die private Krankenversicherung in allen Fällen Schweigepflichtentbindung des Arztes verlangen? Darf sie das z.B. bei Psychotherapie?
5 Antworten
Keine Ahnung. ABER... wer auch immer dies verlangt... kann nur in die sog. offizielle Akte Einblick bekommen. Also Name, Adresse, Testbefunde, offizielle Gutachten, med. Befunde gehören da rein.
Was nicht in der Akte steht, sind die Inhalte der Gespräche:
also z.B. herr HY sprach heute wieder über seine Träume, mit seiner Mutter zu schlafen.
oder
Max Mustermann erzählte, dass er wieder mal im Viertel teure Autos zerkratzt habe, weil er sturzbetrunken war... etc....
Ich kenne es nur so, dass diese Gespräche in einer gesonderten Akte stehen, die niemals öffentlich zugänglich ist. Auch nicht nach Befreiiung der Schweigepflicht, und auch nicht dem Vorgesetzten. Nicht einmal dem Staatsanwalt.
Verlangen kann die PKV vieles. Ob du deinen Arzt oder Therapeuten von der Schweigepflicht entbindest, ist deine Entscheidung.
SK
Das wird sicher nicht in allen Fällen durchgehen.
Aber gerade bei psychischen Problemen kann es auch für die Umwelt ganz schnell gefährlich werden wenn die Ärzte von ihrer Pflicht NICHT entbunden werden.
Die PkV ist lediglich am Kostenaufwand interessiert, Gefahren für das Umfeld und anderes interessiert die Unternehmen nicht.
Hm... du erinnerst dich bestimmt an den jungen Piloten der vor ein paar Jahren ein Flugzeug absichtlich gegen einen Berg geflogen hat?
Der war wegen seiner Suizidgedanken in psychologischer Behandlung.
Richtig. Deshalb werden Piloten ja auch regelmäßig einem Checkup bzw. ein Tauglichkeitsüberprüfung unterzogen. Er hat Krankenscheine unterschlagen und sich damit strafbar gemacht. Mit der Schweigepflicht hat das nichts zu tun.
Selbst der Betriebsarzt unterliegt der Schweigepflicht.
Gerade bei psychischen und psychologischen Behandlungen währe eine Verletzung oder Entbindung von der Schweigepflicht eine Katastrophe für den Patienten, weil dies das Vertrauensverhältnis zum Therapeuten unmöglich machen würde.
Die Kasse will ja die Diagnose wissen, um zu entscheiden, ob sie zahlt oder nicht.
Aber Einblick in die konkreten GEsprächsinhalte sind durch die Befreiung der Schweigepflicht nicht gedeckt .
Ja, das darf die PkV, schließlich wollen die beurteilen können wie teuer der potentielle Kunde auf Dauer werden wird.
Das gleiche gilt praktisch für alle Fachrichtungen.
Wie das denn? Seit wann ist eine psychische Erkrankung umweltgefährdend?