Schwanger während der Pandemie?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Auf keinen Fall, weil ... 50%
Klar, weil ... 33%
Unentschlossen 17%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Von den Antwortmöglichkeiten passt keine so richtig für mich. Ich bin im September 2019 schwanger geworden und habe mich Anfang März 2020 mit Covid angesteckt. Symptome hatte ich praktisch keine, aber die zwei Wochen Quarantäne waren trotzdem hart, weil man damals ja noch nicht wusste, ob es sich irgendwie auf das Kind auswirken wird und ob der Kleine gesund auf die Welt kommt.

Der Kleine kam dann aber im Juni in der 40. Woche kerngesund zur Welt. Bei der Geburt durfte mein Mann nicht dabei sein, das war wirklich richtig schade.

Blöd war auch: mit dem dicken Bauch wäre ich gern schwimmen gegangen, aber die Schwimmbäder waren zu. Mein Mann und ich konnten vor der Geburt weder gemeinsam ins Kino noch ins Restaurant noch irgendetwas anderes unternehmen, was man gerne zu zweit macht und das mit Kind schwierig wird. Es war ja alles geschlossen.

Geburtsvorbereitungskurs ist auch praktisch komplett ausgefallen. Der Austausch mit anderen werdenden Mamas hat mir sehr gefehlt.

Und nach der Geburt ist auch praktisch alles ausgefallen, was man normalerweise unternimmt, damit einem nicht die Decke auf den Kopf fällt: Babymassage, Babyschwimmen, PEKiP, Kanga, Mawiba-Kurs und so weiter - fand alles nicht statt und deswegen gab es auch keine Möglichkeit, andere Mama kennen zu lernen und irgendwie aus der sozialen Isolation rauszukommen.

Grob gesagt: der Lockdown-Winter war kacke.

Und hätte ich das alles vorher gewusst - ich weiß nicht, ob ich mich für ein Kind entschieden hätte.

Andererseits, jetzt ist es so, der Kleine bringt viel Freude ins Leben und es ist schön, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist.

Ich hätte schon gern noch ein zweites Kind, aber ich hätte auch gerne eine normale Schwangerschaft mit normalem Geburtsvorbereitungskurs, normaler Geburt ohne Masken, und Babyschwimmen.

Letztendlich ist die Entscheidung für oder gegen ein Kind auch in der Pandemie eine sehr persönliche, die von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird.

Und den richtigen Zeitpunkt gibt es für Kinder sowieso nicht.

RedFlower320 
Fragesteller
 02.01.2022, 00:13

Vielen Dank für deine wertvolle Antwort. Den letzten Satz höre ich immer wieder. Der mag stimmen. Oder auch nicht. Es gibt normalerweise für alles den richtigen Zeitpunkt.

Ich verstehe die Leute, die darauf warten dass die Pandemie vorüber ist, bevor sie Kinder kriegen. Du hast ganz gut aufgezeigt, was so alles wegfällt wegen der jetzigen Situation. Es ist einfach schwierig.

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Elli113  05.01.2022, 16:13
@RedFlower320

Das mit dem richtigen Zeitpunkt ist wirklich so eine Sache. Meistens weiß man, wenn man ihn verpasst hat, dass es der richtige Zeitpunkt gewesen wäre. Oder so wie bei mir: kurz vorher Job gewechselt, der Zeitpunkt eigentlich echt ungünstig. Aber im Nachhinein war es für uns der perfekte Zeitpunkt (aus einer ganzen Reihe an Gründen).

Meine Oma sagte immer: dass es gut war, wie es war, das weiß man hinterher. Dass es schlecht ist, wie es ist, das weiß man gleich.

Sicher gibt es für alles den richtigen Zeitpunkt. Die entscheidende Frage ist aber doch: bemerkst du ihn, wenn er da ist?

Das Ding ist halt auch: je länger man wartet mit dem Kinder kriegen, umso schwieriger wird es mitunter.

Und wovon will man es abhängig machen? Nach der lange geplanten Weltreise? Nach der Pandemie? Nach der nächsten oder übernächsten Beförderung? Wenn man ein Haus gebaut hat?

Was ist, wenn man dann gleich die nächste Reise planen möchte? Die nächste Pandemie kommt? Man im Job doch noch weiter vorankommt als gedacht, aber dafür mehr arbeiten muss, bzw nicht zu lange ausfallen darf? Wenn man einfach kein Baugrundstück findet?

Unabhängig von Corona: seit man Kinder planen kann, ist zwar manches einfacher geworden, aber speziell die Entscheidung für Kinder auch schwieriger.

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Klar, weil ...

mal vorausgesetzt, dass du nicht irgendwelchees geschwurbel von impf-gegnern über impffolgen glaubst, sondern fachwissen vertraust, dann ist die impfung für werdene mütter absolut kein problem.

jede krankheit einer schwangeren bedeutet ein mehr oder weniger großes risiko für das ungeborene leben. bisher haben es unsere medizinier immer verstanden, solche situationen für mutter und kind erfolgreich durch kompetenz und jahrhundertelange erfahrungen zu meistern.

und da sowohl gynäkologen als auch virologen bestätigen, dass eine impfung dem fötus nicht schadet. ist die impfung der beste schutz gegen corona bei einer schwangerschaft.

RedFlower320 
Fragesteller
 01.01.2022, 11:30

Ich will mit dir nicht über Impffolgen reden, denn daran glaube ich, da es Belege dafür gibt. Und Wörter wie Schwurbler oder geschwurbel sind einfach respektlos.

Leider hat deine Antwort nichts mit meiner Frage zu tun. Gemeint ist nämlich, ob es gut ist, in der jetzigen Situation ein Kind auf die Welt zu setzen. Nicht, ob eine Schwangere geimpft sein sollte.

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Von Januar bis Mai 2021 sind in Deutschland nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 315 000 Kinder zur Welt gekommen. Damit stieg die Zahl der Geburten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 1,4 %. Ein deutlicher Anstieg der Geburtenzahl war nur im März 2021 zu beobachten, als 6 % oder rund 3 700 mehr Babys geboren wurden als im März 2020. In den übrigen von der einsetzenden Corona-Pandemie geprägten Monaten war die Entwicklung unauffällig.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/_inhalt.html

Dies liegt noch im Bereich der üblichen Schwankungen. Wahrscheinlich hält sich das auf lange Sicht die Waage.

Paare mit Kinderwunsch verschieben in wirtschaftlich unsicheren Zeiten die Kinderplanung und Kontaktbeschränkungen machen eine ungeplante Schwangerschaft (z.B. bei einem One-Night-Stand) auch nicht wahrscheinlicher.

Und warum sollte man (wenn man wirklich wegen Langeweile mehr Sex hat) plötzlich die Verhütung weglassen?

Natürlich gehen aber auch einige Paare gerade wegen der momentanen Situation in die Kinderplanung, weil sie erkannt haben, wie wichtig in diesen Zeiten Familie ist.

aus Angst.

Wovor - vor möglichen Auswirkungen einer Infektion?

Seit Anfang November 2020 werden Daten aus Deutschland zu Corona-Infektionen bei Schwangeren in der sog. Cronos-Studie erfasst. Sie stammen aktuell von 3447 registrierten Patientinnen (Stand 07. Dezember 2021, keine aktuellere Auswertung bis Dezember 2021). Demnach haben Schwangere ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe im Vergleich zu nichtschwangeren Frauen. 

Rund 4 Prozent der infizierten Schwangeren mussten auf einer Intensivstation behandelt werden. Die Daten zeigen außerdem ein leicht erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt (12 Prozent gegenüber ca. 8 Prozent). Außerdem wurden vergleichsweise mehr Babys per Kaiserschnitt geboren (37 Prozent gegenüber der durchschnittlichen 30 Prozent im Jahr 2019).

Eine Studie aus Oxford/ England zu SARS-CoV-2-Varianten Alpha/ Delta und Schwangerschaft kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass das Risiko für Schwangere deutlich erhöht ist.

Deshalb sollten Schwangere besonders gut auf sich aufpassen und sich zu den Vorteilen und Risiken einer Impfung gut beraten lassen. hier eine Webseite, die sehr gut bei einer Risikoabschätzung unterstützt.

Hier sind die aktuellen Informationen des Robert Koch Instituts zusammengefasst (Stand 26. November 2021, Punkt 16):

  • häufigeres Auftreten von Präeklampsie und Frühgeburtlichkeit (insbesondere im 3. Trimenon) bei infizierten im Vergleich zu nicht-infizierten Schwangeren
  • kindliches Outcome unterscheidet sich bei infizierten und nicht-infizierten Schwangeren nicht wesentlich
  • Die Übertragung einer mütterlichen SARS-CoV-2-Infektion auf das Neugeborene insgesamt selten und beim Neugeborenen in seltenen Fällen mit Symptomen.

Oder Angst vor Einschränkungen in der Betreuung während Schwangerschaft und Geburt?

Die derzeitigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sehen nun mal Kontaktbeschränkungen vor.

Allerdings habe ich es noch nie verstanden, warum z.B. werdende Väter mit zur Schwangerschaftsvorsorge kommen und wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, meinen Mann bei meinen Schwangerschaften mit zum Frauenarzt zu schleppen.

Auch als gute Partnerin an seiner Seite begleite ich ihn doch auch nicht zu einer ärztlichen Routineuntersuchung und schaue bei Gewichtskontrolle, Blutdruckmessung, Urinkontrolle, Blutabnahme.... zu.

In beinahe allen der rund 670 Kreißsäle in Deutschland ist eine Begleitperson zugelassen. Wie die Kliniken die Geburtsbegleitung umsetzen, ist allerdings sehr unterschiedlich.

Informationen über den Zutritt für Besuchspersonen auf den Stationen und zur Begleitung der Geburt geben die einzelnen Kliniken. Da die Regelungen auch von dem Infektionsgeschehen in deiner Region abhängen, schau am besten regelmäßig auf der Website eurer Wunschklinik nach.

Eine Begleitung während einer Geburtseinleitung, bei der die Schwangere “auf Station” auf den Geburtsbeginn wartet, ist in vielen Kliniken jedoch nicht möglich.

Einige Kliniken lassen eine Begleitperson sogar erst ganz am Ende der Geburt in der so genannten Austreibungsphase zu.

https://mother-hood.de/aktuelles/corona-informationen-fuer-schwangerschaft-und-geburt/

Frohes Neues Jahr und alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
RedFlower320 
Fragesteller
 01.01.2022, 13:08

Danke für deine ausführliche Antwort.

Angst wovor? Die wirtschaftliche Lage, eventueller Jobverlust, steigende Inflation, Unsicherheit.

Ich wünsche dir ebenfalls ein frohes neues Jahr!

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Auf keinen Fall, weil ...

Allein schon die Tatsache, dass man alles ohne Partner durchziehen muss, ist für viele eine große Belastung.

Auch fehlende Kurse und, dass man am Ende einige Zeit im Krankenhaus verbringt sind nicht optimal.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.
RedFlower320 
Fragesteller
 01.01.2022, 12:04

Und wenn man einen Partner hat und eine Hausgeburt macht? Was denkst du darüber?

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Kugelflitz  01.01.2022, 12:23
@RedFlower320

Es geht ja bereits um die Zeit davor. Abgesehen sind Hausgeburten eine absolute Rarität und auch kein Wunschkonzert, nicht selten muss abgebrochen und in die Klinik verlegt werden.

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RedFlower320 
Fragesteller
 01.01.2022, 12:35
@Kugelflitz

Ja das stimmt. Also lieber warten dass die Pandemie vorbei ist?

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Kugelflitz  01.01.2022, 12:38
@RedFlower320

Im Endeffekt muss man das ja doch für sich selbst entscheiden.

Mir wären die Risiken und die Belastung zu hoch, aber zigtausend Frauen scheinbar nicht.

Ich würde mich allerdings vorher vollständig impfen und boostern lassen um mich und das Kind zu schützen.

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Auf keinen Fall, weil ...

Blöd ist, dass man anscheinend wirklich lange darauf warten muss bis die Pandemie vorüber ist bzw richtig unter Kontrolle...aber ich bin ganz ehrlich, so wie es momentan ist, würde ich kein Kind in die Welt setzen wollen...wer weiss wie lange es noch dauert bis der Bürgerkrieg bei uns ausbricht.

RedFlower320 
Fragesteller
 01.01.2022, 11:34

Klingt alles sehr logisch und realistisch. Es ist einfach nur schade.

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