Schulpraktikum im Krankentransport?

8 Antworten

Im KT ist es genauso schwer mit dem Praktikum und es macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Das, was du lernen kannst, sind grundlegende Abläufe. Was ist ein Fukgerät, wie benutze ich einen Tragestuhl/ eine Trage, wie schreib ich ein Protokoll, und man begegnet ein paar alten leuten….für einen Praktikanten echt langweilig, und vom beruf des NFS bekommst du maximal mit, wie die Kollegen über den Beruf reden.

Ich würde dir ein Klinikpraktikum empfehlen. Dort lernst du auch schon eine ganze Menge und dort kann man auch etwas mehr machen am Anfang...

Da ist es, denke ich, genauso schwierig. Ein Praktikant in dem Bereich ist auch eher hinderlich, als nützlich.

Versuche es in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung. Da siehst du und lernst du mehr, was für dich auch relevant werden könnte.

Wie der SaniOnTheRoad schon geschrieben hat: Es kommt sehr darauf an, wie die Rettungsdienstleitung, die du fragst, so tickt. Bei uns z.B. können Schülerpraktikanten problemlos auf dem KTW mitfahren, wenn wir dafür Kapazitäten haben und die Praktikanten bereits ehrenamtlich z.B. im Sanitätsdienst tätig sind. Sie also schon einen gewissen Bezug zur "fortgesetzten Ersten Hilfe" haben. Auf dem RTW fahren bei uns ultimativ keine Schüler mehr mit (es gab da ein paar Vorkommnisse).

Viel machen wirst du als Praktikant auf dem KTW nicht können... das sind am Ende Taxifahrten, es werden Patienten von A nach B gefahren und unterwegs betreut. Der Praktikant kann mit anpacken, wenn Patienten umgelagert werden, wenn Patienten über Treppen getragen werden müssen, wenns auf dem Weg zum Auto viel Gepäck zu schleppen gibt. Der Praktikant darf bei umgänglichen Patienten auch gerne die Betreuung übernehmen... mit manchen Patienten kann man sich so gut unterhalten, dass es fast schon schade ist wenn man das Ziel erreicht. Ansonsten passiert normalerweise nicht viel. Ein umgängliches KTW-Team erklärt dir gerne, wie der Rettungsdienst funktioniert, vielleicht kann man auf nem einsamen Waldweg mal das Blaulicht ausprobieren.

Ich habe in zweieinhalb Jahren auf dem KTW vielleicht 10 Notfallpatienten gesehen. Die Chance, dass du in zwei Wochen so eine Gelegenheit bekommst, mal der Arbeit eines RTW-Teams zuzugucken, ist also ziemlich gering.

Wenn du auf die Ausbildung zum Notfallsanitäter abzielst, rate ich dir übrigens, vorher ein FSJ/BFD im Rettungsdienst einzuplanen. Das steht zwar nirgends als Voraussetzung für die Ausbildung geschrieben; im Endeffekt bringen aber von den 20-30 Bewerbern, die auf eine Ausbildungsstelle kommen, mindestens 15 diese Vorerfahrung mit, oft sogar schon im selben Rettungsdienst, sodass sie der Rettungsdienstleitung schon bekannt sind.

HamsterKnowHow 
Fragesteller
 11.05.2019, 19:13

Danke für deine Antwort, denkst du das nen Praktium zB im Krankenhaus dann schon interessanter wäre als aufm KTW?

Wenn du auf die Ausbildung zum Notfallsanitäter abzielst, [...]

Hab ich auch aktuell vor, wollte das Abitur machen damit ich 18 bin (/ nen Führerschein hab), dann nen FSJ und anschließend die Ausbildung.

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RedPanther  11.05.2019, 19:29
@HamsterKnowHow

Ich denke nicht, dass zu im Rahmen eines 2-wöchigen Schülerpraktikums ernsten Einblick in die "interessanten" Bereiche eines Krankenhauses bekommst... das wären beispielsweise OP-Säle oder Intensivstationen (gut, jeder findet was anderes interessant). Beim Essen Austeilen oder Bettenschieben lernst du nicht viel medizinisches (glaub mir, in Krankenhäusern läuft viel Personal herum, das kaum eine Ahnung von Medizin hat).

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HamsterKnowHow 
Fragesteller
 11.05.2019, 19:53
@RedPanther

Naja von unserer Klinik hier gibts nen Infoflyer, stehen halt als Aufgaben eher Sachen aus der Pflege von Patienten, aber auch zB. "Begleitung zu Untersuchungen oder zum OP". Gibts denn sonst noch andere Tätigkeiten in diesem Bereich, wo man ein Praktikum absolvieren könnte?

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RedPanther  11.05.2019, 21:51
@HamsterKnowHow
"Begleitung zu Untersuchungen oder zum OP"

"Folgen Sie mir, ich zeige ihnen den Weg. Was macht man denn bei Ihnen? Aha... wurden Sie schonmal operiert? Ich noch nie. So, da wären wir." ;)

Es gibt sehr viele verschiedene Tätigkeiten im Krankenhaus. Eine Küchehilfe oder eine Putzkraft arbeiten ja auch im Krankenhaus. Ohne von der medizinischen Seite irgendwas mitzubekommen. Wenn du etwas findest, bei dem du medizinisch etwas lernst, ist das eine tolle Sache, aber ich halte es nicht für wahrscheinlich. Da lernst du im FSJ im Krankentransport mehr, wenn du dir die Arztbriefe deiner Patienten anguckst und jeweils googlest, was sich für Krankheiten hinter den Diagnosen verbergen.

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Hi,

ein Schülerpraktikum im Rettungsdienst ist prinzipiell möglich - es liegt meist an dem jeweiligen Rettungsdienstbetreiber (bzw. zum Teil auch an der Wache), ob und wie das möglich ist.

Als Minderjähriger gelten die Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes - sowohl in der Notfallrettung als auch im qualifizierten Krankentransport. Da die Einhaltung in beiden Fällen nur schwer gewährleistet werden kann, ist es tendenziell in beiden Fällen gleich schwierig.

Und was hätte man dort dann so für Aufgaben, bzw lohnt es sich überhaupt, dass Praktikum dort zu machen oder gibts noch andere Tätigkeiten in dem Bereich, von denen man evtl. mehr hat?

Die Ausgestaltung hängt stark von der Wache und den jeweiligen Besatzungen ab - von "geführtes Praktikum mit klarem Ablaufplan und sinnvollen Übungen" über "Mitfahren und Mitlaufen" bis zu "Praktikant wird regelmäßig auf der Wache vergessen" ist alles möglich.

Im Grunde genommen wirst Du überwiegend "mit anpacken" dürfen, bei den Tätigkeiten, die im Dienstbetrieb anfallen. Im Normalfall wird dir zumindest das "kleine 1-mal-1 des Rettungsdienstes" erklärt, die Handhabung von Trage und Tragestuhl, Verhalten an der Einsatzstelle, Umgang mit Patienten und mit Glück ein paar erweiterte EH-Basics.

Alles in allem: für jemanden, den es in die Notfallrettung zieht, eher weniger interessant.

Problem dabei: mehr als Hilfstätigkeiten und Mitlaufen ist als Schülerpraktikant im medizinischen Bereich generell nicht drin - egal, ob es Rettungsdienst, Krankenhaus oder Arztpraxis ist...

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo! Ich würde dir ein Praktikum in einer Klinik empfehlen.Da lernst du den Krankenhausalltag kennen.Ich habe sehr lange als Stationsschwester gearbeitet und habe die Praktikanten oft mitgenommen.Z.b.würde ich dir zeigen,wie man die Vitalfunktionen ermittelt,wie Puls,Temperatur, Blutdruck. Und ich würde dich mit Sicherheit öfters den Blutdruck messen lassen,und den Wert mit meinen gemessenen Werten vergleichen.Du kannst zusehen,wenn Verbände gewechselt werden,injiziert und infundiert wird uva.Ich habe auch immer die Fragen der Praktikanten beantwortet, und wenn ich es zeitlich nicht schaffte,später.Gruß

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
HamsterKnowHow 
Fragesteller
 10.05.2019, 22:58
Z.b.würde ich dir zeigen, [...]

Klingt zumindest interessant :D Hätte jetzt allerdings gedacht, dass zwischen "Notfallrettung" und dem Klinkikalltag schon nen paar Unterschiede sind, von daher war ich mir da jetzt auch nicht so sicher, obs sich lohnt wenn ich dann am Ende in den RD will 🤔

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verreisterNutzer  10.05.2019, 23:04
@HamsterKnowHow

Natürlich ist der Unterschied groß.Bewirb dich doch einfach für ein Praktikum im Notfalldienst.Wenn es nicht klappt,hast du eine Alternative.Rechtzeitig bewerben!

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Rollerfreake  11.05.2019, 21:39
@HamsterKnowHow

Es gibt definitiv Unterschiede zwischen Krankenhaus und Rettungsdienst. Gerade zum lernen von Einzelmaßnahmen wie Blutdruckmessung und allgemein Vitalwerte erheben ist das Krankenhaus jedoch ein guter Ort. Klar geht es im Krankenhaus auch stressig zu, allerdings hat man bei einem Patienten auf der Normalstation nicht den Zeitdruck eines lebensbedrohlich erkrankten oder verletzten Notfallpatienten. Aus diesem Grund, findet auch ein Teil jeder rettungsdienstlichen Ausbildung im Krankenhaus statt. Im Krankenhaus kannst du dir als auszubildender Notfallsanitäter zum Beispiel mehr oder weniger in aller Ruhe zeitlassen Zugänge zu legen, während der Zugang später im Rettungsdienst schnell und beim ersten Versuch liegen sollte. Abwägig ist das Krankenhaus also keineswegs, über den Nutzen musst du entscheiden. Bei mir ist es z.B. so, dass alle auszubildenden Notfallsanitäter bereits Rettungssanitäter sind, da lernt man das Messen der Vitalwerte, Infusion vornereiten und was man so braucht auch.

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verreisterNutzer  11.05.2019, 21:50
@Rollerfreake

Ein sehr guter Kommentar! Ich habe nicht nur auf diversen Stationen,wie Onkologie,Kardiologie und Palliativmedizin gearbeitet,sondern auch in der Notfallambulanz einer Uniklinik.Da hätte mir die Zeit gefehlt,einem Praktikanten etwas zu zeigen,aber in diesem Bereich hatten wir auch keine.LG

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Rollerfreake  11.05.2019, 21:58
@verreisterNutzer

Ja, die Notaufnahme ist sehr stressig, ich war da nur zwei Wochen als Praktikant und das noch in einer kleineren Notfallambulanz und wenn der Wartebereich voll war und man zwischen den Patienten gewechselt hat, dann hat mir da schon der Kopf geraucht.

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