Schüler benimmt sich komisch?
Ich habe in meiner Klasse einen seltsamen Mitschüler. Er passt im Unterricht nie auf und schreibt trotzdem sehr gute Noten. Deshalb haben einige ihn gefragt ob er ihnen Nachhilfe geben könnte aber das hat er knallhart abgelehnt. Wenn man versucht ihn anzusprechen weist er immer ab oder geht einfach weg. In den Pausen ist er immer alleine aber das scheint ihn nicht zu stören. Man hat den Eindruck dass er mit uns nichts zu tun haben will. Wisst ihr warum er so ist?
Jetzt wollen einige dass er sich in unsere Klasse integriert und auch mal mit uns redet. Findet ihr dass das eine gute Idee ist?
10 Antworten
Kann es sein, dass er Autist ist?
Diese Menschen sind sehr intelligent, aber introvertiert, wortkarg und mögen keine Menschenaufläufe, oft auch keine Berührungen.
Ich vermute das nach Deinen Schilderungen, er macht das nicht vorsätzlich, es ist das Wesen eines Autisten, je mehr ich darüber nachdenke.
Nehmt es ihm nicht krumm, er kann wahrscheinlich nicht aus seiner Haut
Es ist wirklich lieb von Euch, aber wenn er wirklich Autist ist, kann es sein, dass er abweisend reagiert und ihr euch verletzt fühlt, wenn er Einzelgänger ist, wird er schwer zu einer Kommunikation zu bewegen sein.
Aber derjenige, mit dem er wenigstens guten Kontakt hat, kann es auf jeden Fall einmal versuchen.
Jugendliche suchen vorzugsweise gleichaltrige und gleichgesinnte Menschen als Kontaktpersonen. Aber die Menschen sind verschieden.
Wenn ein Mensch ganz anders ist als man selber, dann hat man Schwierigkeiten mit diesem Menschen umzugehen. Aber man kann dies lernen. Vielleicht ist dieser Mitschüler der Ansicht, dass ihr euch komisch benehmt.
Zum Verständnis für den Begriff Reizüberflutung:
Es gibt Menschen, die praktisch nichts vergessen, was sie je einmal vernommen haben. Das klingt auf den ersten Blick phantastisch, ist aber für diese Menschen eine Katastrophe. In jedem Augenblick werden sie von so vielen Eindrücken bombardiert, dass sie keine Möglichkeit haben diese Eindrücke zu verarbeiten. Sie können ein 2-stündiges Referat wortwörtlich wiedergeben ohne eine Wort davon zu verstehen. So extrem gibt es das selten, es sollte uns aber darauf hinweisen, dass auch Eigenschaften, die wir zunächst als positiv wahrnehmen für den Betroffenen eine massive Belastung sein können. Die Zurückhaltung des Mitschülers könnte eine Form von Notwehr sein.
Man kann nur mutmaßen…
entweder der Mitschüler ist überdurchschnittlich schlau und langweilig sich sowohl im Unterricht als auch im Umgang mit gleichaltrigen, die nunmal nicht so schlau sind.
oder er tut im Unterricht nur auf cool und sitzt dann den ganzen restlichen Tag zu Hause und lernt und hält sich dann für was besseres, weil er gute Noten schreibt. Typischer Streber eben.
Jetzt kommt wieder Retourkutsche: Er ist ein Autist...
...Als ob
Jeder Mensch hat seine Eigenarten und ob er sie rauslässt oder nicht ist seine Sache. Gute Noten sind auch kein Anzeichen für übermäßige Intelligenz. Vllt sieht es nur so aus als würde er nicht aufpassen, hört aber zu und macht seine Aufgaben zu Hause.
Ich habe die Menschen in meinem schulischen Umfeld von Klasse 7-10 auch nicht gemocht. Habe mich distanziert und es denen auch offen ins Gesicht gesagt. Deshalb bin ich kein Autist oder hängen geblieben.
Mit den Leuten im Abi und Studium kam ich viel besser aus...
Vielleicht ist Er schlicht und ergreifend ein Alleingänger, der doch eher auf sich selbst konzentriert ist. Ist nichts verwrfliches. Ich habe autistische Züge, und hatte damals erhebeliche Schwiergkeiten gehabt, mich allgemein in das Unterrichtsgeschehen bzw in die Klasse einzufügen. Ich würde ihn einfach machen lassen, bei mir merkt man nichts mehr von früher, aber ich habe trotzdem manchmal meine trotzigen Minuten bzw meine 5 Minuten, wo ich auf Krawall gebürstet bin.
Einige aus meiner Klasse wollen dass er auch mal mit uns redet und wollen da was machen. Findest du dass das eine gute Idee ist?