Schlechte Noten strengen Eltern erklären?

Pausenraum  10.10.2023, 06:44

Deine Eltern bestrafen dich bei einer drei????

Kolibrini192 
Fragesteller
 10.10.2023, 06:47

Ja ich habe es auch versucht ihnen zu erklären dass eine drei nicht schlimm ist

6 Antworten

Eine Drei ist keine schlechte Note. Und Du hast gelernt dafür.

Deine Eltern fordern von Dir etwas, was sie vermutlich selbst nie erreicht haben.

Natürlich hilft ein guter Schulabschluss, erhöht die Anzahl der Studienmöglichkeiten (NC), aber nach den Noten davor fragt kein Mensch mehr.

Du bist 12 Jahre alt, vermutlich in der 6. Klasse. Da darfst Du auch mal eine Arbeit verhauen, ohne dass daraus eine Katastrophe wird.

Ich habe mich lange mit einer Vier in Mathe gequält, weil die Lehrer den Stoff mir nicht gut vermitteln konnten. Im Zeugnis, mit dem ich mich beworben habe, hatte ich eine 2+. Und habe Mathe verstanden, das erste und auch letzte Mal.

Gebraucht habe ich es nie wieder.

Es hilft niemandem, wenn Du durch permanente Überlastung die Lust am Lernen verlierst und nur noch ein Nervenbündel bist.

Laß Dir die Zeugnisse Deiner Eltern für das 6. Schuljahr zeigen.

Alles Gute für Dich,

Giwalato


Kolibrini192 
Fragesteller
 10.10.2023, 13:34

Vielen Dank für deine Antwort aber meine Eltern waren tatsächlich sehr gut in der Schule und verlangen dass deshalb auch von mir

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Giwalato  10.10.2023, 14:04
@Kolibrini192

Dann macht es nach meinem Empfinden aber mehr Sinn, zu analysieren, was Du nicht richtig verstanden hast, damit Du es beim nächsten Mal besser machen kannst.

Positive Unterstützung, statt Strafe.

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Und dann gab es noch einen Vater in der Sprechstunde, der folgendes äußerte: "Herr Studienrat ich weiß, mein Sohn hat versagt. Er muß seinen Einser mit 3 anderen teilen."

Und an meiner Schule gab es tatsächlich einen Lehrer der bei einer Deutschschulaufgabe alle Arbeiten mit Note 1 bewertet hatte. Der Lehrer hatte aber nicht damit gerechnet, dass sich die Schüler beschweren würden. Die Arbeiten waren nämlich nicht korrigiert.

Den Gipfel der Notenunsinnigkeit erzielte aber ein Schüler, der gar nicht an der Schule war, sondern dessen Notenblatt nur aus Versehen im Klassenordner verblieben war. Sogar dieser Schüler erzielte in drei verschiedenen Fächern Noten bezüglich seiner Leistung, seines Verhaltens und seines Betragens.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Das Problem das deine Eltern haben und auf dich übertragen, das ist das, was viele Jugendliche haben. Leider.

Die Eltern wollen für ihr Kind nur eins, das es in der Welt von morgen überleben kann. In der Welt von heute ist der Druck sehr groß. Alles und jeder muss nach der Meinung der Eltern Abitur haben, und möglichst studieren danach. Ein normaler Abschluss wie zB ein guter Realschulabschluss mit einer gut fundierten Ausbildung ist in den Augen vieler nichts wert. Daraus entsteht heute auch der Fachkräftemängel. Viele Berufe, für die früher ein guter Realschulabschluss reichte, kannst du heute nicht mehr ohne Abitur lernen. Das ist ein Trend in Deutschland, der eigentlich sehr gefährlich für die Wirtschaft ist und jetzt schon Probleme mit sich bringt.

Meine Eltern und das war vor 25 Jahren tickten ähnlich. Damals fing das an, das die Eltern was anderes wollten als das Kind. Wenn es nach mir gegangen wäre dann wäre ich heute in einem Hilfsberuf. Etwas wo man nach 6 Stunden gechillt heim kommt. Man musste nicht viel verdienen, aber für meine damalige Gedankenwelt war es Ok. Ich hab mich als Hauswirtschafterin gesehen und es wäre für mich OK gewesen.

Meine Eltern, besonders meine Mutter als treibende Kraft dahinter hatte andere Ideen. Dazu muss ich sagen, das ich mit Sozialhilfe groß geworden bin. Meine Eltern waren hoch verschuldet. Meine Mutter hatte Medizinische Bademeisterin gelernt, aber durch Fehler im Leben und die Geburt meines Bruders der behindert war, kam sie damals nicht mehr in den Beruf rein. Dann wurde mein Vater arbeitsunfähig nach einem Unfall. Soweit die Vorgeschichte.....

Ich war 18, hatte zuvor die Sozialpflegeschule abgebrochen und ein freiwilliges soziales Jahr begonnen. Danach dachte ich, ich mache die Hauswirtschaftsschule und gut ist. Meine angeheiratete Cousine begann in diesem Jahr die Ausbildung zur Kinderpflegerin. Meine Mutter hatte mich dann ohne mein Wissen und ohne mein Zuspruch dort angemeldet. Sie sagte, in der Ausbildung braucht man kein Mathe und die wirst du bestehen. Mathe war mein Problem damals. Ich war schon im Förderkurs und hatte selbst da eine 5. Ich konnte Fremdsprachen immer besser. Egal.... Ich machte dann die Schule weil, wenn ich mich nicht entscheiden muss, dann ist das der geringste Weg des Widerstandes. Ich mochte zwar keine Kinder und wollte auch nie eigene haben weil ich durch meine eigene Kindheit noch gestraft war. Und dann ein halbes Jahr vor Ende der Ausbildung sagten sie, der Beruf wird in Niedersachsen nicht mehr eingestellt. Sie müssen weiter machen auf Sozialassistent, wenn sie arbeiten wollen. Da habe ich dann weiter 2 Jahre angehangen an die Ausbildung. Und auch hier, ein halbes Jahr vor Ausbildungsende: Wenn sie arbeiten wollen müssen sie weiter machen. Der Beruf Sozialassistent ist von nun an nur ein Beruf Vorbereitungsjahr. Sie stellt keiner mehr ein. Meine Mutter war genervt, weil ich mit 22 weiter zu Hause wohnen musste, ich war auch genervt weil nach 4 Jahren Ausbildung hatte ich keinen Bock mehr. Aber es ging weiter. Ich machte die Ausbildung zur Erzieherin. In den 6 Jahren wurde aus dem Hauptschulabschluss ein Fachabitur, ich hatte dann 3 erlernte Berufe am Hals in einer Sparte in der ich nie arbeiten wollte. Meine damalige Lehrerin meinte, ich solle noch 2 Jahre dran hängen und den Heilerzieher noch machen. Aber das wollte ich nicht. Ich wollte nie mit behinderten Kinder arbeiten. Weil ich war durch meinen Bruder und meiner eigenen Vergangenheit noch gestraft.

Heute arbeite ich als Erzieherin, arbeite mit behinderten Kindern und liebe diesen Job. Ich verdiene mehr als meine Eltern jemals in ihren Jahren verdient haben bevor das alles mit den Schulden passierte. Meine Mutter wollte immer das es mir besser geht als ihnen. Das hat sie geschafft. Meinen Willen habe ich hinten angestellt.

Und das ist das, was heutzutage der Haupttenor bei vielen Eltern ist. Das nahm vor 20 bis 30 Jahren seinen Anfang. Davor gingen Kinder meist auf einen ähnlichen oder den gleichen Beruf den die Eltern hatten, aber im Zuge der Digitalisierung taten sich neue Horizonte auf. Und im Laufe der Jahre veränderten sich durch die Digitalisierung viele andere Berufe, so das auf einmal andere Abschlüsse vorhanden sein mussten. Mit einem Hauptschulabschluss kannst du heutzutage nicht mal mehr in Hilfsberufe rein. Die Eltern schieben Panik, und du als junger Mensch musst das ausbaden.

Leider wirst du vermutlich mit Argumenten bei deinen Eltern nicht durchkommen. Sie haben ein Bild vor Augen wo du hin sollst. Viele Lehranstalten nehmen Studenten nur mit einem gewissen Notendurchschnitt auf. Eine Drei ist genau so schlimm wie eine 5. Eine Drei zieht den Notendurchschnitt runter. Das heißt mit einem schlechteren Durchschnitt bleiben dir gewisse Ausbildungen verwehrt. Du könntest deine Eltern vielleicht umstimmen, wenn du einen Job findest, für die ein guter Realschulabschluss reichen würde, welcher hinterher vielleicht aber viel Kohle einbringt. Wie gesagt Eltern wollen meist, das es den Kids einmal besser geht und sie versorgt sind. Sagen wir mal so, ein Elektroniker, Maurer oder Zimmermann verdient heutzutage mehr als so manch einer mit einem Studium. Und du wirst da mit Kusshand genommen, weil da kaum brauchbarer Nachwuchs ist. Und du wirst dir die Firmen aussuchen können, eben weil Mangel herrscht, du kannst den Meister machen und du verdienst dort sehr gut.

Vielleicht kannst du mit dieser Argumentation bei deinen Eltern punkten. Viel Glück...

In diesem Zusammenhang ist das Wort Strafe denkbar schlecht. Leistungen zu ahnden ist immer problematisch. Anders sieht es aus, wenn der Medienkonsum die Ursache für (generell) schlechte Noten sind. Dies ist hier aber nicht gegeben.

Ich erlebe solche Situationen immer wieder. Eltern projezieren Ihre Wünsche und Erwartungen in die Kinder und machen "Druck ohne Ende". Das damit zumeist des Gegentei erreicht wird, verstehen die Wenigsten.

Ich denke, Du hast die Situations ganz gut für Dich klar. Da du allein da nicht rauskommst, solltest Du Dir Hilfe suchen.

Lehrer, Vertrauenslehrer, Schulpsycholologe oder -sozialarbeiter. Manchmal hilft es auch andere Verwandte oder zB die Patentante ( / onkel) um Hilfe zu bitten.

Auch der Kinderarzt könnte, wenn es gar keine andere Lösung gibt ein Ansprechpartner sein. Offenbare Dich - manchmal brauchen Eltern nur die Erklärung einer dritten Person.

LG und viel Kraft

Sag einfach dass die anderen auch nicht gut waren weil dann liegt es nicht an dir sondern an dem Lehrer... probier es mal😉

Lass dich auch nicht unter Drhck setzen. Ich bin auch am Gymnasium und hatte in Allen Zeugnissen bisher nur Einsen.

Aber ich lass mich nicht unter Druck setzen und gebe einfach mein Bestes... wenn deine Eltern mit deinem Besten nicht zufrieden sind dann ist da irgendwas falsch...

Ich glaube an dich,

Deine Sunny🫶

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kolibrini192 
Fragesteller
 10.10.2023, 07:09

Danke für deine Antwort aber ich habe das schon versucht dass ich meinen Eltern sage das alle anderen auch nicht so gut waren aber sie antworten meistens mit ,,uns interessiert es nicht wie gut die anderen waren"

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