Samsara und Moksha?

2 Antworten

Eigentlich kann man nichts tun für Moksha. Im Prinzip würdest dich du sogar, desto versteifter du versuchst gutes zu tun um Moksha zu erlangen, immer weiter davon entfernen, denn das in dir was will, ist das Ego, die Person. Moksha ist Abwesenheit des Egos.

Samsara ist weder gut noch schlecht. Samsara ist genauso ein natürliches Phänomen, wie es kein oben ohne unten gäbe, kein Pluspol eines Magneten ohne einen Minuspol, keine linke ohne rechte Seite einer Medaille.

Das was ein Problem mit Samsara hat, ist das Ego oder die Person. Wir als Menschen fühlen uns immer ein klein wenig ungenügend. Wirklich selten haben wir das Gefühl, dass der gegenwärtige Moment ausreicht - das wäre vielleicht im Flowzustand oder während eines Orgasmus oder Drogenrausches. Ansonsten sind wir allerdings permanent im Samsara gefangen (sonst auch - allein dass wir glauben jemand zu sein der am Leben ist, impliziert Samsara, nur ist in diesen Momenten eine vollkommene Akzeptanz dem Leben gegenüber da). Wir wollen irgendwo hin, irgendetwas erreichen, fühlen uns ungenügend, die Situation ungenügend oder möchten uns persönlich oder karrieremäßig weiterentwickeln, was impliziert, dass wir gegenwärtig noch nicht vollkommen sind.

Moksha wäre hier die Erkenntnis, dass dieses Spiel in keiner Form jemals gewonnen werden kann. Dass es kein Gewinnen ohne Verlieren gibt, kein Gefühl von "besser als", wenn es kein "schlechter als" gäbe. Positive Gefühle hätten ohne die Kehrseite der negativen Gefühle absolut keine Bedeutung, genauso wie eine Münze nur mit linker Seite nicht existieren könnte.

Bei Moksha löst sich dann also lediglich die Instanz im Kopf auf, die glaubt noch irgendetwas erreichen zu müssen - das ist die Person, das Ego. Dann passiert Wahrnehmung, aber niemand mehr der wahrnimmt, gute und schlechte Gefühle erscheinen, aber niemand der sie fühlt. Gedanken und Handlungen geschehen, aber niemand der denkt oder handelt.

Das ist Befreiung aus Samsara. Die Auflösung der scheinbar getrennten Instanz als persönliches Handlungszentrum im Kopf. Samsara passiert weiterhin, aber niemand steht mehr unter der Herrschaft davon, du bist es dann.

Aber Samara wird doch als etwas schlechtes bzw. lästiges angesehen

Samsara ist nichts Schlechtes, sondern es ist nur unvollkommen. In Samsara gibt es auch viel Schönes, was kaum jemand abstreiten würde. Allerdings beinhaltet Samsara auch, dass man immer wieder mit Leid konfrontiert wird. Dauerhaftes Glück ist dort faktisch unmöglich. Denn egal wie glücklich man gerade ist, es werden zu 100% Zeiten kommen, wo man es nicht mehr ist.

Wenn man gutes tut, wird man mit einem besseren Leben belohnt.

Es ist keine Belohnung, sondern eine physikalische Folge. Samsara ist nicht fair oder unfair, es ist ein Naturgesetz, genau wie die Schwerkraft.

Und wenn man super gutes tut wird man von dem Kreislauf erlöst?

Das stimmt nicht ganz. Wenn man sich sehr aufrichtig verhält, wird man in ein Leben hineingeboren, wo das Potential hoch ist, aus dem Kreislauf erlöst zu werden. Letztliche Erlösung ist nur durch Meditation möglich.

Hallo, ich verstehe [...] Moksha ( die wahre Erlösung. ) nicht ganz.

Um Moksha zu verstehen, musst du zuerst wissen, dass das Ich im Buddhismus & im Hinduismus als Illusion verstanden wird. Weil wir in dieser Illusion leben, werden wir auch wiedergeboren.

Moksha ist ein Vorgang der in der Meditation passiert. Durch Moksha verschwindet die Vorstellung eines unabhängigen Selbst. Man beginnt sich als eins mit allem zu begreifen & fühlt auch dementsprechend. Oft wird Moksha auch mit Erlöschen übersetzt, im Sinne von Erlöschen der Ich-Illusion.

Kann man dann auch direkt moksha erreichen ohne jemals wiedergeboren zu werden?

Kommt darauf an, ob du nach buddhistischer oder hinduistischer Sicht gehst:

  • Im Buddhismus bedeutet außerhalb von Samsara zu existieren eins mit allem zu sein. Man kann aber nicht als Individuum außerhalb von Samsara existieren.
  • Im Hinduismus gibt es einen Ur-Mythos, wie es dazu kam, dass die Ich Illusion entstanden ist. Am Anfang gab es nur Gott, der gleichzeitig alles war. Gott erschuf die sog. Maja, also eine fiktive Welt. Ähnlich wie ein Autor, der sich für sein Buch eine eigene Welt ausdenkt. Die Maja ist die Welt in der wir leben. Demnach wird das Leben im Hinduismus als Traum zu begreifen. Die Figuren in diesem Traum sind wir Menschen & die Tiere. Wir existieren demnach nur in den Gedanken Gottes. Moksha ist das Erwachen aus diesem Traum & bedeutet, das Einswerden mit Gott. Existenz außerhalb von Samsara bedeutet Gott zu sein.