Rutscht Metal nach rechts ab?
Ich mache irgendwie die Beobachtung, dass viele Metalheads seltsam konservativ oder sogar rechtsradikal sind, was ja ursprünglich gar nicht der Fall war. Kommt es nur mir so vor oder rutscht die Metal Szene etwas nach rechts ab? Könnte das auch der Grund sein warum viele Metalheads keinen Punk mögen? Ein weiteres Indiz dass für mich darauf hinweist ist, und ich möchte keine Klischees aufwerfen, aber es gibt in den letzten Jahren mehr Metal bands bei denen es viel um fantasy, tolkien und Folk kram geht. Und in den Kreisen kommen immer mehr rechte als linke vor. Ich weiß nicht vielleicht sehe ich das total falsch aber das ist nunmal dass was ich beobachtet habe.
14 Antworten
Also ich muss gleich vorweg nehmen ich bin seit gut 10 Jahren nicht mehr aktiv in der Szene und war seit Corona leider auch nicht mehr auf Konzerten. Das heisst also, dass ich keine Ahnung habe, wie es bei der neuen Generation Metalheads aussieht. Ich informiere mich aber grundsätzlich nach wie vor zu Bands und der Szene, wenn auch nicht mehr so sehr wie früher.
Aber insgesamt war Metal schon immer unpolitisch mit einer kleinen Tendenz nach links. Auch gab es schon immer einzelne Rechte in der Szene gerade auch zu meiner Zeit, als ich aktiv war.
Was ich so aus Deinen Antworten heraus lese deutet für mich aber darauf hin, dass es sich wahrscheinlich um ein verzerrtes Bild handelt. Nach meiner Beobachtung ist rechtes Gedankengut nach wie vor verpöhnt. Aber im Internet rotten sich die Braunen gerne mal zusammen und erwecken dann den Anschein, als dass sie viel mehr seien, als sie sind. Die meisten, die sich nämlich politisch nicht äussern bemerkt man gar nicht. Ich würde mir also keinen zu grossen Kopf drum machen.
Hast ja schon viel gute Antworten dazu bekommen. Ich möchte jedoch nur nochmal darauf hinweisen, dass Metal als Szene-Konstrukt überhaupt nicht mit Punk oder auch Hiphop zu vergleichen ist.
Metal ist eine extrem heterogene Szene. Es gibt keinen konkreten Werte-Kanon, keine allgemeine politische Richtung oder irgendwas in dieser Richtung. Nicht einmal die Mode ist wichtig - obwohl es von außen manchmal so aussehen mag. Das einzige um das es geht ist, bock auf die Mukke zu haben. Und dazu ist erstmal grundsätzlich jeder eingeladen.
Und alles andere ist tatsächlich nicht viel mehr als eine Reflektion der Gesellschaft, weil alles irgendwo seinen Platz finden kann oder sich seinen eigenen Platz schafft.
Und ob es in der Gesellschaft einen Rechtsruck gab, kannste dir ja sicher selbst beantworten.
Ich sehe das aber auch nicht perse negativ. Denn genauso wie links hat auch rechts positive und negative Eigenschaften. Und in einigen Dingen überschneiden sie sich auch.
Da du von Folk sprichst: Die Wiederentdeckung der eigenen Liebe zur Natur ist beispielsweise etwas, das beiden Seiten innewohnen kann. Es drückt sich vielleicht nur anders aus. Das eine ein bisschen weltlicher - das andere ein bisschen fantasievoller. Ich mag beides.
Darüber hinaus ist die schiere Menge und Vielfalt an Bands, Labels und Genre-Mixes in den letzten jahrzehnten aber auch unglaublich gewachsen. Vielleicht bist du einfach in den falschen Kreisen unterwegs,
Metal hat nichts mit Politik zu tun, solange eine Band keine Lieder darüber macht. Wie die Fans denken sollte einem egal sein.
Mir ist das net egal. Und metal war immer politisch.
Wusste nicht das es so wäre
Rechtsrock gibts halt schon seit jahren vllt bekommst du da viel mit aber ich kenne keine band die zum rechten gewechselt ist und auch keine metal fans
Und punks werden von rechtsextremen gehasst weil punks links sind teilweise auch linksextreme
Es kommt auf das Genre an. Rechte Tendenzen gibt es im Folk, Pagan oder Black Metal schon immer.
Ich erinnere mich, dass ich vor Jahren auf einem recht bekannten Black Metal Festival war. Nachdem wir festgestellt haben, dass unsere Zeltnachbarn der Band "Absurd" zuzuordnen war, einschließlich Mr. Hendrik Möbus himself, haben wir das Festival verlassen.
Die Tatsache, dass es noch genügend Menschen auf Konzerten zu sehen sind, die ein Burzum-Shirt tragen, spricht für sich.
Auf den Armbändchen des Party.San-Open-Airs stand (steht?) immer dieser Spruch "metalheads against racism", was meines Wissens vor ca. 15 Jahren eingeführt wurde, um die damals ansteigende Zahl von Nazis fernzuhalten.
Könnte das auch der Grund sein warum viele Metalheads keinen Punk mögen?
Sie mögen es in der Regel nicht, weil es eine komplett andere Musikrichtung ist. Ich kenne aber genügend Menschen, die beides gern hören, mich eingeschlossen.
aber es gibt in den letzten Jahren mehr Metal bands bei denen es viel um fantasy, tolkien und Folk kram geht. Und in den Kreisen kommen immer mehr rechte als linke vor.
Auf den Nachweis bin ich jetzt mal gespannt. Gerade in diesen Metal-Subgenres, die sich mit solchen Inhalten beschäftigen, finde ich eher unpolitische Menschen.
aber das ist nunmal dass was ich beobachtet habe.
Rein interesse halber: Woran siehst Du das? Wenn ich bei nem Death Metal Konzert bin, sehe ich da hunderte Leute mit verschiedensten Bandshirts. Woran erkennst Du da eine politische Gesinnung?
Ich kenne nunmal mehr rechte als unpolitische/linke metalheads
Bei mir ist es komplett umgekehrt. Die meisten Metalheads in meinem Umfeld sind links. Das ist also kein Argument ;-)
Sabaton war sogar Nr. Eins der deutschen Albumcharts. Da würde ich eher behaupten, dass der überwiegende Großteil unpolitisch ist.
Ich kenne nunmal mehr rechte als unpolitische/linke metalheads und die online Präsenz von ihnen nimmt zu. Folk metal ist außerdem immer eine Anlaufstelle für rechte Weil die doch Folklore und so einen Kram finden und Bands wie sabaton wo es viel um krieg geht auch.