Rückzieher machen obwohl unglücklich…wer kennt es auch?
Hallo!
Ich bin zurzeit auf Job- und Wohnungssuche. Es gibt nicht zu viele Angebote, aber wenn es welche gibt mache ich bei einer Zusage den Rückzieher, weil mir irgendwas nicht passt. Hierbei handelt es sich meist um Kleinigkeiten. Ich verstehe das nicht. So finde ich nie einen Job oder Wohnung, dabei will ich es so sehr, da ich unzufrieden bin mit allem. Manchmal denke ich, ich habe Angst was falsch zu machen. In der Vergangenheit lief nämlich eines schief, was Wohnung und Job betrifft.
Kennt ihr sowas auch in letzter Minute den Rückzieher machen, obwohl man unbedingt was ändern will? Was kann man dagegen tun?
5 Antworten
Du erkennst das schon ganz richtig: Du hast Versagensangst.
Wenn du noch in einer aushaltbaren Situation steckst, würde ich zuerst prof. Hilfe suchen. Das kann auch ein Hilfsangebot in einer sozialen Einrichtung sein.
Ängste kann man nur überwinden, wenn man durch die Angst hindurch geht.
Um kompetenter helfen zu können, bedarf es mehr Informationen.
Versagensangst ist keine Diagnose. Die FS hat die Vorlage bereits geliefert und lässt uns dennoch blind rumstochern. Deshalb mein Vorschlag bzgl. prof. Hilfe. Dort kann man dann auch klarer herausarbeiten, ob Vorstellungen überhaupt realistisch sind.
Was genau ist es denn, wenn man seine Fähigkeiten überschätzt und sich dann der Herausforderung nicht stellt?
Am Ende sind es immer Ängste. Wie man die Angst dann genau nennt, ist nebensächlich.
Die FS wird schon wissen, ob sie etwas mit meiner Interpretation anfangen kann.
Aus ganz normalem Emotionen sollte man nicht immer eine evtl. psychische Störung basteln. 😁
Möglicherweise tust du dir dann auf Partnersuche genauso schwer. Wenn du darauf wartest, dass alles perfekt passt, kann es sein, dass das sehr lange dauert. Wenn du aber bereit bist, auch Risiken einzugehen, bist du offener für das, was sich vielleicht aus deiner Entscheidung ergeben könnte.
Beispiel Wohnung: Möglicherweise ist sie vielleicht etwas lau, aber möglicherweis landest du ja in einem sehr interessanten und spannenden Stadtviertel. Möglicherweise ist sie etwas teuer, aber die U-Bahnstation liegt gleich ums Eck.
Beispiel Job: Möglicherweise nicht so toll bezahlt, dafür aber mit tollen Kollegen. Möglicherweise etwas öde, dafür regelmäßig und pünktlich Feierabend. Möglicherweise nicht das, was du geleernt hast, dafür aber gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Viele solcher Entscheidungen trifft man nicht gleich auf Lebenszeit, sondern man kann sich ausprobieren und seinen Weg finden. Nur eines gilt: dem Mutigen gehört die Welt.
Na ja, wenn absehbar ist, dass du in der neue Situation auch nicht glücklich sein wirst? Wenn du keinen Rückzieher machst, wirst du weiterhin auf der Suche bleiben.
Vielleicht solltest du dich mehr mit dem Gedanken beschäftigen, dass es nichts gibt was perfekt ist. Mit irgendwas wirst dich immer arrangieren müssen.
Ich denke dein Problem ist nur (noch) nicht stark genug um dich zum Handeln zu zwingen.
Eine „Diagnose“ über die Ferne?
Grundsätzlich ist auch möglich das die Ansprüche an das das neue Leben einfach zu hoch sind. Anfangs findest man es cool, wird es ernst kneift man. Mit Versagensängsten hat das dann nichts zu tun…hier überschätzt man seine Fähigkeiten.
Hier hilft es „klein / unten“ Anzufangen und sich hochzuarbeiten. „Perfekt“ gibt es nicht ohne Eigeninitiative und Kompromisse.