rückenmuskulatur durch longieren aufbauen

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Ich würde keinesfalls ausbinden, erst recht nicht bei einem Senkrücken, wo Kissing Spines keine Ausnahme sind. Der Ausbinder gibt mit jedem Schritt, Tritt oder Sprung einen Stoß in die Wirbelsäule - entweder, wenn sich das Pferd anlehnt, direkt oder durch die Ausweichbewegungen, die das Pferd macht, um nicht anzukommen dran, um den Ruck im Maul zu vermeiden. Wenn man weiß, um wieviel sich ein Pferd rechts links abwechselnd in seiner Bewegung auch auf gebogener Linie dehnt, sieht man, wie unsinnig jeglicher Ausbinder ist.

Am besten einen Kappzaum, im Notfall ein Knotenhalfter, wobei da mit Verwerfen im Genick zu rechnen ist, weil man unten anfasst. Steht man selbst am Boden, wäre es aber sinnvoll, oben auf dem Nasenbein anzufassen, die Hilfe einwirken zu lassen. Eine Longe, die Dir gut in der Hand liegt (andere Kriterien spielen hier keine Rolle) oder - am Knotenhalfter wichtig, weil die Longe nicht still genug hängt, ein langes Bodenarbeitsseil. Eine Touchiergerte von etwa 1,60 m.

Und ganz viel Können. Jeder, der es nicht wirklich gelernt hat, kann nur zentrifugieren, was meist das innere Vorderbein überlastet. Longieren ist schwieriger als man denkt. Es ist nicht vorne anbinden und hinten nachtreiben, sondern es ist wissen, wann macht die longenführende Hand was, wann setze ich eine treibende Hilfe, um das Pferd in eine gesunde Bewegungsphysiologie zu bringen und letztendlich sogar das als Selbsthaltung zu entwickeln.

Hier kann ich nur den Longenkurs von Babette Teschen und Tania Konnerth auf www.wege-zum-pferd.de empfehlen. Es gibt keine vergleichbare Literatur zum Thema. Diejenigen, die danach arbeiten tummeln sich im Reitwaisen Forum, wo Du auch fragen stellen kannst. Der Trainingsplan erklärt sich mit dem Durcharbeiten dieses Kurses von selbst ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Aristella  18.02.2013, 10:36

:D "zentrifugieren" - dafür am liebsten noch ein Daumen!!

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