Römische Antike: Welche Gründe könnte ein Patrizier gehabt haben, eine Plebejerin zu heiraten?

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Von Experte Neugier4711 bestätigt

In der Zeit der späten römischen Republik war eine Heirat eines Patriziers mit einer Plebejerin nicht ungewöhnlich, wenn beide aus einer Familie der Nobilität stammten.

In der Frühzeit der römischen Republik war keine bürgerrechtlich anerkannte Ehe (diese rechtliche Möglichkeit, die Ehefähigkeit als eine Voraussetzung der rechtsgültigen Eheschließung, wird lateinisch conubium genannt) zwischen einem Patrizier und einer Plebejer (oder einer Patrizierin und einem Plebejer) möglich (lex duodecim tabularum 11, 1; Marcus Tullius Cicero, De re publica 2, 63; Livius 4, 1, 1 – 2; 4, 2, 5 – 6; 4, 3, 4; 4, 4, 5 - 12; 4, 5, 5 – 6; 4, 6, 1 – 4; Dionysios von Halikarnassos, Rhomaïke Archaiologia [griechisch: Ῥωμαϊκὴ Ἀρχαιολογία; Römische Altertümer; lateinischer Titel: Antiquitates Romanae] 10, 60, 5 [angeblich neues Gesetz, geschaffen durch Appius Claudius Crassus und andere Zehnmänner zum Aufschreiben von Gesetzen (decemviri legibus scribundis) 450 – 449 v. Chr., die zwei Gesetzestafeln zu den 451 v. Chr. auf zehn Gesetzestafeln aufgeschriebenen Rechtsregeln hinzugefügt hätten]). Erst im Verlauf der Ständekämpfe (einem Auszug der Plebs [secessio plebis] zugeordnet von Florus 1, 17, 25, 1; Ampelius 25, 3) wurde den Plebejern ein conubium mit Patriziern erlaubt (Gesetzesvorschlag des Volkstribunen Gaius Canuleius, lex Canuleia 445 v. Chr.; Marcus Tullius Cicero, De re publica 2, 63; Livius 4, 6, 3 – 4; Dionysios von Halikarnassos, Rhomaïke Archaiologia [griechisch: Ῥωμαϊκὴ Ἀρχαιολογία; Römische Altertümer; lateinischer Titel: Antiquitates Romanae] 10, 60, 5). Als Ergebnis der Ständekämpfe bildete sich eine neue politische Führungsschicht, die Nobilität, aus Patriziern und einer Anzahl wohlhabender und einflußreicher Plebejer.

Der angesehene Plebejer Gaius Licinius Stolo (achtmal Volkstribun in der Zeit von 376 bis 367 v. Chr.; Konsul 364 v. Chr. nach Livius 7, 2, 1 und Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 2, 4, 4, dagegen Konsul 361 v. Chr. nach den Fasti Capitolini und Fabius Pictor, Latini annales Fragment 6 Peter), der als Volkstribun zusammen mit Lucius Sextius Lateranus 367 v. Chr. die Leges Liciniae Sextiae (brachten unter anderem den Plebejern den Zugang zum Konsulat) beantragt hatte, war mit Fabia, Tochter des Patriziers Marcus Fabius Ambustus (Konsul 360, 356 und 354 v. Chr.), verheiratet (Livius 6, 34, 5 – 11; Florus 1, 17, 26, 2 – 3; Cassius Dio 7, Fragment 29, 1 – 2; [Sextus Aurelius Victor], De viris illustribus 20, 1 (andere Fabia mit Aulus Sulpicius verheiratet); Zonaras 7, 24 [im Gegensatz zu anderen Autoren Licinius Stolo mit der älteren Tochter Fabia verheiratet, Sulpicius Rufus mit der jüngeren Fabia]). Nach einer zweifelhaften anekdotischen Erzählung wäre die mit einem Plebejer verheiratete Fabia von ihrer Schwester ausgelacht worden, weil sie beunruhigt und verblüfft war, als zu deren Ehemann Servius Sulpicius, damals (wohl 377 v. Chr.) Militärtribun mit konsularischer Amtsgewalt (tribuni militum consulari potestate; auch kurz als Konsulartribun bezeichnet), ein Liktor kam, und sie sich als unkundig erwies (sachlich unglaubwürdig, da sie dies schon im Haus ihres Vaters kennenlernen konnte). Fabia wäre stark getroffen gewesen und dies hätte Marcus Fabius Ambustus zu dem Plan angetrieben, zusammen mit Gaius Licinius Stolo und Lucius Sextius Lateranus den Zugang von Plebejern zum Konsulat zu erreichen (Livius 6, 34, 5 – 11; [Sextus Aurelius Victor], De viris illustribus 20, 1), bzw. Gaius Licinius Stolo angetrieben (Florus 1, 17, 26, 3 -4; Cassius Dio 7, Fragment 29, 2; Zonaras 7, 24).

Publius Licinius Calvus Esquilinus, 400 v Chr. Militärtribun mit konsularischer Amtsgewalt (tribunus militum consulari potestate; auch kurz als Konsulartribun bezeichnet), wird als Bruder eines Gnaeus Cornelius bezeichnet, der dieses Amt ein Jahr vorher ausgeübt hatte (Livius 5, 12, 12), demnach Gnaeus Cornelius Cossus, also wohl Halbbruder, was eine gemischt patrizisch-plebejische Ehe der Mutter voraussetzt.

Der Patrizier Publius Manlius Capitolinus, Diktator 368 v. Chr., hat den Plebejer Gaius Licinius Calvus zum Reiterführer (magister equitum) ernannt, einen früheren Militärtribunen mit konsularischer Amtsgewalt (tribunus militum consulari potestate; auch kurz als als Konsulartribun bezeichnet), was die Patrizier verdrossen habe, der Diktator habe sich bei den Patriziern mit seiner nahen Verwandtschaft (propinqua cognatione) zu Licinius zu entschuldigen gepflegt, wobei er zugleich verneint habe, daß die Befehlsgewalt (imperium) eines Reiterführers größer als die eines Militärtribunen mit konsularischer Amtsgewalt sei (Livius 6, 39, 3- 4). Diese Aussage zu dem ersten plebejischen Reiterführer (Magister equitum) hat eine gemischt patrizisch-plebejische Ehe zwischen Personen aus der Manlius-Familie (gens Manlia) und der Licinius-Familie (gens Licinia) als Voraussetzung.

296 v. Chr. haben patrizische Matronen Verginia, Ehefrau des Plebejers Lucius Volumnius Flamma (Konsul 307 und 296 v. Chr.) und Tochter des Patriziers Aulus Verginius, die Teilnahme am Kult der Pudicitia (patricia) verweigert, weil sie aus dem Patriziat herausgeheiratet hatte, und sie richtete darauf eine Kultstätte der Pudicitia plebea in ihrem Haus am Vicus longus ein (Livius 10, 23, 3 – 9).

Nach Ende der patrizisch-plebejischen Ständekämpfe war eine Heirat eines Patriziers bzw. einer Patrizierin mit einer Plebejerin bzw. einem Plebejer nicht ungewöhnlich und erwähnenswert ist eher, wenn hemand keien Herkunft aus der Nobilität hat.

Die Heiratspartner wurden oft von den Eltern oder nahen Verwandten ausgesucht. Vor allem der Vater als Familienoberhaupt (pater familias) spielte eine wichtige Rolle. Zum Teil hat es Verlobungen in frühem Kindesalter gegeben.

mögliche Motive:

  • Liebesgefühle (wohl eher selten der Fall)
  • Reichtum der plebejischen Familie, hohe Mitgift der Braut
  • Schönheit der Plebejerin
  • gute Eigenschaften und Fähigkeiten der Braut
  • Aufbau und Festigung einer nützlichen politischen Verbindung zwischen Familienmitgliedern

Es können mehrere Motive zusammenkommen.

Die Nennung von Beispielen ist von erhaltenen Quellen abhängig. Erst ab der Zeit der späten römischen Republik sind Beispiele häufiger. Motive zu der Heirat sind oft nicht angegeben.

Der Patrizier Lucius Postumius Albinus (Konsul 154 v. Chr.; Flamen Martialis 168 – 154 v. Chr.) hat die Plebejerin Publilia (Livius, Periochae 48, 12) bzw. Publicia (Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 6, 3, 8) geheiratet. 154 oder 153 v. Chr. gab es eine Untersuchung wegen Giftmischerei, Publilia bzw. Publicia und Licinia, Ehefrau eines Claudius Asellus (anscheinend ebenfalls Patrizier mit plebejischer Ehefrau, aber er ist nicht tatsächlich Konsul gewesen, wie in einer Quelle angegeben wird), wurden beschuldigt, ihre Männer, ehemalige Konsuln, getötet zu haben, und wurden nach Untersuchung und nachdem sie dem Praetor Bürgen zur Sicherstellung der Ansprüche und für ihr persönliches Erscheinen gestellt hatten, nach einer Entscheidung ihrer Blutsverwandten getötet (Livius, Periochae 48, 12 – 13; Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 6, 3, 8; Iulius Obsequens, Liber prodigiorum 17 überliefert, als der Konsul Postumius bei seinem Aufbruch in die Provinz opferte, wurde bei den meisten Opfertieren kein Haupt der Leber gefunden, und nachdem er aufgebrochen und nach sieben Tagen krank nach Rom zurückgebracht worden war, verstarb er).

Am ehesten sind bei Beispielen Vermutungen politischer Nützlichkeit möglich, weil etwas zur politischen Laufbahn von Verwandten der Braut ermittelt werden kann.

Einige als gut beurteilte Eigenschaften und Fähigkeiten einer verwitweten Patrizierin namens Cornelia enthält Plutarch, Pompeius 55.

Plutarch, Große Griechen und Römer. Eingeleitet und übersetzt von Konrat Ziegler und Walter Wuhrmann. Band 3. Zürich ; Stuttgart : Artemis-Verlag, 1955 (Die Bibliothek der alten Welt : Griechische Reihe), S. 223:

„Pompejus kam jetzt in die Stadt und heiratete Cornelia, die Tochter des Metellus Scipio, die nicht Jungfrau, sondern vor kurzem Witwe des Publius, Sohn des Crassus, geworden war, den sie als Jungfrau geheiratet hatte und der jetzt im Partherkrieg gefallen war. Die junge Frau besaß außer ihrer jugendlichen Schönheit auch noch viele andere Reize. Sie war in den schönen Wissenschaften, in Musik und Mathematik wohl unterrichtet und gewöhnt, philosophische Schriften mit Verständnis zu lesen. Dabei war ihr Wesen frei von Unausstehlichkeit und Überspanntheit, die sich durch die Beschäftigung mit solchen Wissenschaften leicht bei jungen Frauen einstellt. Auch gegen ihren Vater war nach seiner Abkunft und seinem Ansehen nichts einzuwenden.“

Der Patrizier Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v. Chr.; Konsul 59 v. Chr., 48 v. Chr. und 46 – 44 v. Chr; Diktator 49 v. Chr., 48 – 47 v. Chr., 46 v. Chr., 45 v. Chr. und 44 v. Chr.; Pontifex maximus 63 – 44 v. Chr.) hat 54 v. Chr., als seine mit Gnaeus Pompeius (106 – 48 v. Chr., Konsul 70 v. Chr., 55 v. Chr. 52 v. Chr.) verheiratete Tochter Iulia gestorben ist, zur Wiederanknüpfung einer familiären Beziehung Gnaeus Pompeius vorgeschlagen, seine Großnichte (Enkelin seiner Schwester Iulia) Octavia zu heiraten, die mit Gaius Claudius Marcellus (Konsul 50 v. Chr.) verheiratet war, und sich selbst um eine Heirat mit Pompeia, die Faustus Cornelius Sulla zur Ehe bestimmte Tochter des Gnaeus Pompeius und seiner dritten Ehefrau Mucia Tertia, beworben (Sueton, Divus Iulius 27). Der Versuch wurde nicht angenommen. Er hätte die Auflösung von zwei bestehenden Ehen (Caesar selbst war zu dieser Zeit mit Calpurnia verheiratet) und die Aufhebung eines Eheversprechens bedeutet.

Zum erhofften politischen Nutzen gibt es interessante Stellen bei einem griechischen Schriftsteller der römischen Kaiserzeit, auch wenn das Gewicht von Verwandtschaft von ihm wohl übertrieben wird.

Plutarch, Cato 30 (über einen Versuch von Pompeius)

Plutarch, Große Griechen und Römer. Eingeleitet und übersetzt von Konrat Ziegler und Walter Wuhrmann. Band 4. Zürich ; Stuttgart : Artemis-Verlag, 1957 (Die Bibliothek der alten Welt : Griechische Reihe), S. 386 – 387:

„Da nun Cato zwei Nichten in heiratsfähigem Alter hatte, ließ er seinen Freund Munatius zu sich bitten und hielt durch ihn um die Hand der älteren an; die jüngere erbat er sich als Frau für seinen Sohn. (Nach einigen Quellen galt die Werbung nicht Catos Nichten, sondern seinen Töchtern.) Munatius legte Cato wie auch seiner Gemahlin und seinen Schwestern den Antrag vor. Die Frauen zeigten sich entzückt, daß ein so großer und angesehener Mann ihr Verwandter werden wollte, Cato hingegen war tief verletzt und erwiderte ohne Zögern und Besinnen: »Geh, Munatius, geh und laß Pompejus wissen, daß sich Cato nicht durch das Frauengemach fangen läßt.« Er wisse Pompejus' Wohlwollen durchaus zu schätzen und werde, wenn er den Weg des Rechtes gehe, als Freund treuer zu ihm halten denn als noch so naher Verwandter. Aber er werde ihm trotz seines Ruhmes keine Unterpfänder, die zum Nachteil des Staates ausgenutzt werden können, in die Hand geben. Die Frauen waren über seinen Entscheid höchst ungehalten, und auch die Freunde mißbilligten die Antwort, welche ihnen ebenso plump wie hochmütig vorkam.

Bald darauf geschah es, daß Pompejus einem seiner Freunde das Konsulat verschaffen wollte und zu diesem Zweck an die Tribus Geld austeilen ließ. Die Bestechung wurde stadtbekannt, weil man die Auszahlung in Pompejus' Gärten vornahm. Jetzt sagte Cato zu den Frauen: «Seht, wer mit Pompejus verschwägert ist, kommt nicht darum herum, sich mit sich mit solchen Geschäften zu beflecken«, worauf auch sie zugeben mußten, dass er mit seiner schroffen Absage das bessere Teil erwählt habe. Immerhin, wenn man in der Beurteilung des Vorfalls den Erfolg mitberücksichtigen darf, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Cato einen schweren Fehler beging, als er die Verschwägerung mit Pompejus ausschlug. Denn dadurch ließ er es geschehen, daß Pompejus sich an Caesar wandte und eine Ehe einging, die seine und Caesars Macht vereinigte, binnen kurzem die Verfassung zerstörte und den römischen Staat an den Rand des Verderbens brachte.“

Plutarch, Caesar 14

Plutarch, Große Griechen und Römer. Eingeleitet und übersetzt von Konrat Ziegler und Walter Wuhrmann. Band 5. Zürich ; Stuttgart : Artemis-Verlag, 1960 (Die Bibliothek der alten Welt : Griechische Reihe), S. 115.

„Um die Macht des Pompejus noch stärker für seine Ziele einzuspannen, gab ihm Caesar seine Tochter Julia zur Frau, obgleich er sie früher schon dem Servilius Caepio verlobt hatte, und stellte dem Servilius dafür des Pompejus Tochter in Aussicht, welche ihrerseits nicht mehr frei, sondern Sullas Sohn Faustus zur Ehe versprochen war. Bald darauf vermählte sich Caesar selber mit Calpurnia, des Pisos Tochter, und bestimmte Piso zum Konsul für das nächste Jahr. Jetzt aber erhob Cato leidenschaftlichen Protest und rief, es sei unerträglich, daß die oberste Gewalt im Staat durch Hochzeiten verkuppelt werde und daß man sich durch Weiber Provinzen, Armeen und Ämter zuschanze.“

Beispiele

Reichtum der plebejischen Familie, hohe Mitgift der Braut

  • Der Patrizier Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v. Chr.; Konsul 59 v. Chr., 48 v. Chr. und 46 – 44 v. Chr; Diktator 49 v. Chr., 48 – 47 v. Chr., 46 v. Chr., 45 v. Chr. und 44 v. Chr.; Pontifex maximus 63 – 44 v. Chr.) war schon in seiner Kindheit mit Cossutia verlobt, die nur aus einer Ritterfamilie stammte, aber reich war (Sueton, Divus Iulius 1, 1: Cossutia, quae familia equestri sed admodum dives), die Verbindung wurde aufgelöst, als Caesar flamen dialis werden sollte und 85/84 v. Chr. Cornelia heiratete, die Tochter des Lucius Conelius Cinna (Konsul 87, 86, 85 und 84 v. Chr.).

Schönheit der Plebejerin

  • Der Patrizier Lucius Sergius Catilina, so ist erzählt worden, sei von Liebe zu Aurelia Orestilla (aus einer zur Nobilität gehörenden plebejischen Familie) ergriffen worden, an der kein guter Mann jemals etwas außer ihrer Schönheit gelobt habe, und hat, als diese aus Besorgnis vor einem bereits erwachsenen Stiefsohn Bedenken gegen eine Heirat hatte, durch Tötung des Sohnes, wie als sicher geglaubt worden sei, das Haus für eine verbrecherische Heirat geleert (Sallust, De coniuratione Catilinae 15, 2; nach Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 9, 1, 9 hat er, von Liebe zu Aurelia Orestilla ergriffen, seinen einzigen Sohn, der schon in herangewachsenem Alter war und als einziges Hindernis für eine Heirat erschien, durch Gift beseitigt; Marcus Tullius Cicero, Orationes in Catilinam 1, 14 enthält andeutungsweise Vorwürfe, Catilina habe, als er sein Haus durch den Tod seiner vorherigen Frau geleert habe, dieses Verbrechen durch ein anderes unglaubliches Verbrechen noch vermehrt). Andererseits hat Lucius Sergius Catilina in einem Brief an Quintus Lutatius Catulus geschrieben, auch die auf einem anderen als seinen eigenen Namen laufenden Schulden würde Aurelia Orestilla freigiebig mit eigenen und ihrer Tochter Mitteln bezahlen (Sallust, De coniuratione Catilinae 35, 3).
Albrecht  10.05.2022, 21:10

gute Eigenschaften und Fähigkeiten der Braut

Diese Möglichkeit ist für einzelne Beispiel schwierig nachzuweisen, weil in erhaltenen Quellen Angaben meistens fehlen und Motive nicht genannt werden. Eine offene Frage ist, inwieweit später gezeigte gute Eigenschaften und Fähigkeiten schon vor der Heirat bemerkbar waren.

Ein Fall, in dem vielleicht neben einem politischen Nutzen die Braut auch intelligent, tatkräftig und fähig in der Haushaltsführung gewesen ist: Der Patrizier Gaius Iulius Caesar hat die Plebejerin Aurelia geheiratet, wohl Tochter des Lucius Aurelius Cotta (Konsul 119 v. Chr.) und Schwester des Lucius Aurelius Cotta (Volkstribun 103 v. Chr. oder 95 v. Chr., Praetor um 95 v. Chr.), und hatte mit ihr als Sohn den berühmten Gaius Iulius Caesar (Sueton, Divus Iulius 74, 2; Plutarch, Caesar 9, 3), außerdem zwei Töchter namens Iulia (Sueton, Divus Iulius 83, 2; Sueton, Divus Augustus 4, 1; 8, 1; Marcus Tullius Cicero, Orationes Phlippicae 3, 17; Livius, Periochae 116, 5; Velleius Paterculus 2, 59, 1 – 2; Servius, Praefatio zu Vergil, Aeneius; Dio Cassius 43, 41, 3; Scholia Bobiensia zu Marcus Tullius Cicero, In Clodium et Curionem p. 89 Stangl). Tacitus, Dialogus de oratoribus 28, 6 wird unter anderem Aurelia gelobt, wie sie das Haus beaufsichtigt und die Kinder durch Erziehung gefördert hat.

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Albrecht  10.05.2022, 21:11

Aufbau und Festigung einer nützlichen politischen Verbindung zwischen Familienmitgliedern

  • Der Patrizier Publius Cornelius Scipio Aemilianus (Konsul 147 und 134 v. Chr.; Sohn des Lucius Aemilius Paullus und der Papiria, aber später durch Adoption in die Scipionenfamilie gekommen) hat die Plebejerin Sempronia, Tochter des Tiberius Sempronius Gracchus (Konsul 177 und 163 v. Chr.) und der Cornelia, geheiratet (Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 3, 8, 6; 6, 2, 3; Plutarch, Tiberius Gracchus 1, 5; 4, 4; 8, 5; Livius, Epitome 59, 16 – 17; Orosius 5, 10, 10; Scholia Bobiensia zu Cicero, Pro Milone 16 Stangl p. 118). 129 v. Chr. wurde Publius Cornelius Scipio Aemilianus am Morgen tot im Schlafzimmer aufgefunden. In der späteren Überlieferung kommen als Ursache vor: a) natürlicher Tod, b) Mord, c) Suizid (Selbsttötung).

Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 9, 21, 3: Es gab über Gaius Papirius Carbo (Volkstribun 131 v. Chr.; Konsul 120 v. Chr.) die Meinung, er habe Scipio Gewalt zugefügt.

Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Quintum fratrem 2, 3, 3: Gnaeius Pompeius hat 56 v. Chr. bei einem Wortwechsel im Senat behauptet, Gaius Papirius Carbo (Volkstribun 131 v. Chr.; Konsul 120 v. Chr.) habe Scipio getötet.

Marcus Tullius Cicero, Pro Milone 16: Scipio wurde nachts Gewalt angetan und es hat keine gerichtliche Untersuchung gegeben (nach den Scholia Bobiensia zu Cicero, Pro Milone 16 Stangl p. 118 wurden an seiner Kehle Spuren eines blauen Flecks gefunden).

Marcus Tullius Cicero, De oratore 2, 170: Lucius Licinius Crassus (140 – 91 v. Chr.; Konsul 95 v. Chr.) hat 119 v. Chr. in einer Anklagerede gegen Gaius Papirius Carbo (Volkstribun 131 v. Chr.; Konsul 120 v. Chr.) behauptet, dieser sei Teilnehmer an der Tötung Scipios gewesen.

Marcus Tullius Cicero, Laelius de amicitia 12: Wegen des Todes wurden Menschen verdächtigt; 41: Was Freunde und Verwandte des Tiberius Sempronius Gracchus bei Scipio durchgeführt haben, könne Laelius nicht ohne Tränen sagen.

Marcus Tullius Cicero, De fato 18: Scipio mit Gewalt erstickt, getötet.

Marcus Tullius Cicero, De natura deorum 3. 80: Scipio haben die häuslichen Wände nicht geschützt.

Marcus Tullius Cicero, De re publica 6, 12: Traum, Scipio müsse als Diktator die Republik wiederherstellen, wenn er unfrommen Händen von Verwandten entgehe; 6, 14: wegen des Traumes Angst vor heimtückischen Anschlägen seiner Angehörigen.

Livius, Epitome 59, 16 - 18: Scipio ist am Vortag kräftig und gesund heimgekehrt, seine Ehefrau Sempronia wurde verdächtigt, als wenn sie ihm Gift gegeben hätte, am meisten, weil sie Schwester der Gracchen war, zu denen Scipio ein angespanntes Verhältnis hatte, doch gab es keine gerichtliche Untersuchung seines Todes.

Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 4, 1, 12: Quintus Caecilius Metellus (Konsul 143 v. Chr.) habe öffentlich gesagt, Scipio sei, als er im Heim ruhte, frevelhafte Gewalt angetan worden; 8, 15, 4: Tod durch heimliche hinterhältige Anschläge

Velleius Paterculus 2, 4, 5 – 6: tot im Bett aufgefunden, gewisse Würgemale am Hals entdeckt, keine gerichtliche Untersuchung seines Todes

Plinius, Naturalis historia 10, 60 [123]: Niemand hat Scipios Tod bestraft.

Plutarch, Romulus 27, 4 – 5: Scipio starb nach dem Abendessen in seinem Haus, über seine Todesart wurde nichts Sicheres und Bestimmtes bekannt, sondern die einen behaupten, er sei eines natürlichen Todes gestorben, da er von jeher leidend war, andre, er habe sich selbst vergiftet, wider andere, seine Feinde seien nachts bei ihm eingedrungenen und hätten ihn erdrosselt; sein Leichnam lag offen zur Schau, für alle zu sehen, der Anblick des Körpers erweckte bei allen den Verdacht, etwas Gewaltsames sei geschehen.

Plutarch, Gaius Gracchus 10: Als Scipio ohne sichtbaren Grund starb und man an seiner Leiche Spuren von Schlägen und Gewalttat zu finden meinte, richtete sich am meisten von der Beschuldigung gegen Marcus Fulvius Flacchus, der ein Gegner Scipios war und ihn an jenem Tag auf der Rednerbühne gescholten hatte, doch an Gaius Sempronius Gracchus heftete sich der Argwohn, allerdings fand die furchtbare Tat keine gerichtliche Ahndung und kam nicht zur Untersuchung, denn die Volksmenge widersetzte sich und schlug den Prozeß nieder aus Furcht, Gaius würde bei einer Untersuchung des Mordes in eine Schuld hineingeraten.

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Albrecht  10.05.2022, 21:12

Appian(os), Emphylia (Ἐμφúλια; Bürgerkriege; lateinischer Titel: Bella civilia) 1, 20 [83] – [84]: Scipio hatte am Abend eine Schreibtafel neben seine Ruhestätte gelegt, um in der Nacht eine am nächsten Tag in einer Volksversammlung beabsichtigte Rede zu schreiben, ohne Wunde tot aufgefunden, sei es daß Cornelia, die Mutter des [Tiberius Sempronius] Gracchus - mit Beihilfe ihrer Tochter Sempronia, die infolge ihrer Mißgestalt/Häßlichkeit und Kinderlosigkeit weder geliebt wurde noch liebte – die Tat vollbrachte, damit das Gesetz des Gracchus nicht abgeschafft würde, sei es daß, wie einige meinen, Scipio Selbsttötung beging, weil er deutlich erkannte, nicht erreichen zu können, was er versprochen hatte, einige behaupten, Sklaven hätten unter Folter ausgesagt, Fremde seien nachts durchs Hinterhaus eingelassen worden und hätten Scipio erdrosselt und die davon Wissenden wären davor zurückgescheut, es zu erzählen, weil das Volk ärgerlich auf Scipio war und sich über seinen Tod freute.

[Sextus Aurelius Victor], De viris illustribus urbis Romae 58, 10: plötzlich in seinem Haus tot aufgefunden, mit verhülltem Haupt aus dem Haus herausgetragen, damit nicht ein blauer Fleck am Gesicht sichtbar sei

Orosius 5, 10, 10: Es wird berichtet, Scipio sei durch Heimtücke getötet worden.

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Albrecht  10.05.2022, 21:14
  • Der Patrizier Marcus Aemilius Scaurus (Konsul 115 v. Chr.; Zensor 109 v. Chr.) hat die Plebejerin Caecilia Metella, Tochter des Lucius Caecilius Metellus (Konsul 119 v. Chr.; Zensor 115 v. Chr.; Pontifex maximus 115/114 – 103 v. Chr.), geheiratet und hatte mit ihr eine Tochter Aemilia (Plutarch, Sulla 33, 3; Plutarch, Pompeius 9, 2).
  • Der Patrizier Publius Cornelius Scipio Nasica Serapio (Konsul 111 v. Chr.) hat die Plebejerin Caecilia Metella, Tochter des Quintus Caecilius Metellus (Konsul 143 v. Chr.; Zensor 131 v. Chr.), geheiratet, Quintus Caecilius Metellus Pius Scipio (Konsul 52 v. Chr.), Sohn des Publius Cornelius Scipio Nasica und der Licinia, war ihr Enkel (vgl. Marcus Tullius Cicero, De domo sua 123; Marcus Tullius Cicero, Brutus 212; Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 6, 1, 17).
  • Der Patrizier Lucius Cornelius Sulla (ungefähr 138 – 78 v. Chr.; Konsul 88 v. Chr. und 80 v. Chr.; Diktator 82 – 79 v. Chr.) war in erster Ehe mit Ilia (Wolfram Letzner, Lucius Cornelius Sulla : Versuch einer Biographie. Münster ; Hamburg : London : Lit, 2000 (Schriften zur Geschichte des Altertums ; Band 1), S. 36 mit Anm. 62 hält einen Namen Iulia für weitaus wahrscheinlicher als Ilia; Jörg Fündling, Sulla. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2010 (Gestalten der Antike), S. 44 erwähnt Vermutungen, bei Ilia könne es sich um eine Iulia handeln bzw. sie Aelia sein) verheiratet, die ihm eine Tochter gebar, in zweiter Ehe mit Aelia (über sie ist nichts weiter bekannt; anscheinend kam sie aus einer plebejischen Familie der Nobilität), in dritter Ehe mit Cloelia, von der er sich 88 v. Chr. in einer Scheidung mit ehrenvoller Erklärung und Geschenk wegen Unfruchtbarkeit trennte, in vierter Ehe wenige Tage nach der Scheidung mit Caecilia Metella, Tochter des Lucius Caecilius Metellus (Konsul 119 v. Chr.; Zensor 115 v. Chr.; Pontifex maximus 115/114 – 103 v. Chr.), die in erster Ehe mit dem Patrizier Marcus Aemilius Scaurus (Konsul 115 v. Chr.; Zensor 109 v. Chr.) verheiratet war und zwei Söhne und eine Tochter hatte, in zweiter Ehe mit Sulla verheiratet war (Plutarch, Sulla 6, 10 – 11; 33, 3; Plutarch, Pompeius 9, 2). Sie hatten einen Sohn, der kurz vor seiner Mutter starb (Plutarch, Sulla 37, 2), und die Zwillinge Faustus und Fausta (Plutarch, Sulla 34, 3; zu Faustus als Halbbruder von Marcus Aemilius Scaurus [Praetor 56 v. Chr.] Asconius Pedianus, Kommentar zu Marcus Tullius Cicero, Pro Scauro p. 20 Clark; zu Marcus Aemilius Scaurus [Praetor 56 v. Chr.] als Stiefsohn Sullas auch Plinius, Naturalis historia 36, 113 und 116 [24]). Caecilia Metella wurde während Festveranstaltungen 81 v. Chr. todkrank, die Priester geboten Sulla, sich zur Vermeidung religiöser Befleckung von ihr fernzuhalten, Sulla schickte ihr einen Scheidungsbrief, ordnete an, die Sterbende in ein anderes Haus zu tragen, und veranstaltete dann mit großem Aufwand die Trauerfeier (Plutarch, Sulla 35, 2). Wenige Monate später begegnete Sulla der schönen und vornehmen, vor kurzem von ihrem Ehemann geschiedenen Patrizierin Valeria Messala und heiratete sie bald (Plutarch, Sulla 35. 3 – 5). Nach seinem Tod gebar die schwangere Valeria Messala die Tochter Cornelia Postuma (Plutarch, Sulla 37, 4).
  • Der Patrizier Lucius Cornelius Cinna (Konsul 87, 86, 85 und 84 v. Chr.) heiratete die Plebejerin Annia, die nach seinem Tod Ehefrau des Plebejers Marcus Pupius Piso Frugi Calpurnianus (Konsul 61 v. Chr.) wurde, der sich aber unter dem Druck Sullas, zu dem er übergegangen war, von ihr trennte (Velleius Paterculus 2, 41, 2). Von Lucius Cornelius Cinna werden drei Kinder erwähnt, ein Sohn Lucius Cornelius Cinna (Sueton, Divus Iulius 5) und zwei Töchter namens Cornelia, die eine mit Gnaeus Domitius Ahenobarbus (81 v. Chr. in Afrika getötet) verheiratet (Orosius 5, 24, 16), die andere mit Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v. Chr.; Konsul 59 v. Chr., 48 v. Chr. und 46 – 44 v. Chr; Diktator 49 v. Chr., 48 – 47 v. Chr., 46 v. Chr., 45 v. Chr. und 44 v. Chr.; Pontifex maximus 63 – 44 v. Chr.) verheiratet (Plutarch, Caesar 1, 1; Sueton, Divus Iulius 1, 1; 6, 1). Wahrscheinlich stammten diese Kinder aus der Ehe mit Annia. Die gens Annia gehörte zur Nobilität, Titius Annius Rufus war 128 v. Chr. Konsul.
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Albrecht  10.05.2022, 21:15
  • Der Patrizier Appius Caudius Pulcher (Konsul 79 v. Chr.) hat die Plebejerin Caecilia Metella, Tochter des Quintus Caecilius Metellus Balearicus (Konsul 123 v. Chr.; Zensor 120 v. Chr.) und Schwester des Quintus Caecilius Metellus Nepos (Konsul 98 v. Chr.), geheiratet, ihre Kinder waren anscheinend Appius Claudius Pulcher (Konsul 54 v. Chr.) und Publius Claudius Pulcher/Publius Clodius Pulcher (Aedil 56 v. Chr.), wodurch diese Geschwisterkinder des Quintus Caecilius Metellus Celer (Konsul 60 v. Chr.) und des Quintus Caecilius Metellus Nepos (Konsul 57 v. Chr.) waren (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 4, 3, 4; Marcus Tullius Cicero, De domo sua 7 und 87; Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 5, 3, 1; Marcus Tullius Cicero, Pro Caelio 60; Marcus Tullius Cicero, De haruspicum responsis 45; Cassius Dio 37, 51, 2).
  • Der Patrizier Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v. Chr.; Konsul 59 v. Chr., 48 v. Chr. und 46 – 44 v. Chr; Diktator 49 v. Chr., 48 – 47 v. Chr., 46 v. Chr., 45 v. Chr. und 44 v. Chr.; Pontifex maximus 63 – 44 v. Chr.) war im Knabenalter mit Cossutia verlobt, die nur aus einer Ritterfamilie stammte, aber reich war (Sueton, Divus Iulius 1, 1), die Verbindung wurde aufgelöst, als Caesar flamen dialis werden sollte und 85/84 v. Chr. Cornelia heiratete (Plutarch, Caesar 1, 1; Sueton, Divus Iulius 1, 1; 6, 1), Tochter des Patriziers Lucius Conelius Cinna (Konsul 87, 86, 85 und 84 v. Chr.). Nach ihrem Tod (69 oder 68 v. Chr.) heiratete er in zweiter Ehe die Plebejerin Pompeia, Tochter des Sohnes des Konsuls 88 v. Chr. Quintus Pompeius Rufus und der Fausta, im Zusammenhang mit dem Bona-Dea-Skandal 62 v. Chr. und dem Verdacht einer außerehelichen Affäre seiner Ehefrau betrieb er die Scheidung (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 1, 12, 3 und 1, 13, 3; Scholia Bobiensia zu Marcus Tullius, In Publium Clodium et Gaium Curionem p. 85 und p. 90 – 91 Stangl; Plutarch, Caesar 9, 1 – 10; 11; Sueton, Divus Iulius 6). 59 v. Chr. heiratete er die Plebejerin Calpurnia, Tochter des Lucius Calpurnius Piso Caesonius (Konsul 58 v. Chr.) (Plutarch, Caesar 14, 5; Plutarch, Pompeius 47, 6; Sueton, Divus Iulius 21; Appian(os), Emphylia [griechisch: Ἐμφύλια; Bürgerkriege; lateinischer Titel: Bella civilia] 2, 14 [51]).; Cassius Dio 38, 9, 1 [ausdrückliche Erklärung als Absicherung, damit Pompeius in seiner Abwesenheit nicht zu mächtig wird]).
  • Der Patrizier Marcus Aemilius Scaurus (Praetor 56 v. Chr.) hat die Plebejerin Mucia (Mucia Tertia), Tochter des Quintus Mucius Scaevola (Konsul 95 v. Chr.; Pontifex maximus 89 – 82 v. Chr.) und der Licinia, geheiratet, vorher verheiratet in erster Ehe mit Gaius Marius (109 – 82 v. Chr.; Konsul 82 v. Chr.), in zweiter Ehe mit Gnaeus Pompeius (106 – 48 v. Chr.; Konsul 70 v. Chr. 55 v. Chr. und 52 v. Chr.) bis zur Scheidung 62 v. Chr. (Asconius Pedianus, Kommentar zu Marcus Tullius Cicero, Pro Scauro p. 19 Clark), ein Sohn Marcus Aemilius Scaurus, der 31 v. Chr. in der Seeschlacht bei Actium auf der Seite von Marcus Antonius gekämpft hatte, sollte danach hingerichtet werden, wurde aber auf Bitte seiner Mutter Mucia begnadigt (Cassius Dio 51, 2, 5; 56, 38, 2).
  • Der Patrizier Publius Claudius Pulcher (Aedil 56 v. Chr.) heiratete die Plebejerin Fulvia,Tochter des Marcus Fulvius Bambalio und der Sempronia, und hatte mit ihr den Sohn Publius Claudius Pulcher (Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 3, 5, 3) und die Tochter Claudia/Clodia (Sueton, Divus Iulius 61, 1; Plutarch, Antonius 20, 1). Aus der gens Fulvia sind im 3. und 2. Jahrhundert mehrere Männer Konsul geworden. Fulvia war wahrscheinlich durch Erbe väterlicher- und mütterlicherseits sehr wohlhabend. Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes 52 v. Chr. (um Volkstribun werden zu können, war er 59 v. Chr. mit Hilfe einer Adoption zur Plebs übergetreten und hieß seitdem Publius Clodius Pulcher) heiratete Fulvia in zweiter Ehe Gaius Scribonius Curio (90 – 49 v. Chr.) und hatte mit ihm einen Sohn Gaius Scribonius Curio (Cassius Dio 51, 2, 5 – 6). In dritter Ehe heiratete sie Marcus Antonius (86, 83 oder 82 v. Chr. – 30 v. Chr.; Konsul 44 und 34 v. Chr., Triumvir 43 – 33/32 v. Chr.). Aus der Ehe (Plutarch, Antonius 10, 3 – 5; 20, 1; 28, 1; 30, 1) stammten die Söhne Marcus Antonius Antyllus (Plutarch, Antonius 28, 4; 71, 3; 81, 1; 87, 1; Sueton, Divus Augustus 17, 5; Cassius Dio 51, 6, 1; 51, 8, 4) und Iullus Antonius (Plutarch, Antonius 87, 1).
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Albrecht  10.05.2022, 21:16
  • Der Patrizier Faustus Cornelius Sulla (Quaestor 54 v. Chr.) hat die Plebejerin Pompeia, Tochter des Gnaeus Pompeius (106 – 48 v. Chr., Konsul 70 v. Chr., 55 v. Chr. 52 v. Chr.) geheiratet. Sie war ihm, als 54 v. Chr. Gaius Iulius Caesar erneut eine familiäre Beziehung zu Gnaeus Pompeius herzustellen versuchte und sich um dessen Tochter bewarb, zur Braut bestimmt (Plutarch, Caesar 14, 4; Plutarch, Pompeius 47, 6; Sueton Divus Iulius 27, 1), nachdem 59 v. Chr. zunächst ein zugesagter Heiratsbund aufgelöst und Pompeia zur Entschädigung Quintus Servilius Caepio, dessen Verlobung mit Caesars Tochter Iulia zugunsten von Pompeius aufgelöst wurde, zur Heirat angeboten worden ist (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 2, 17, 1; Plutarch, Caesar 14, 4; Plutarch, Pompeius 47, 6; Sueton, Divus Iulius 21; Appian(os), Emphylia [griechisch: Ἐμφύλια; Bürgerkriege; lateinischer Titel: Bella civilia] 2, 14 [50]; Cassius Dio 8, 9, 1), die aber nicht zustandegekommen ist. Faustus Cornelius Sulla wurde 46 v. Chr. in Mauretanien mit seiner Ehefrau Pompeia, ihren Kindern und Lucius Afranius lebend von Publius Sittius und seinem Heer ergriffen und wenige Tage später wurden bei einem Streit im Heer Faustus Cornelius Sulla und Lucius Afranius getötet, Pompeia von Gaius Iulius Caesar mit ihren Kindern begnadigt und im Besitz ihres Eigentums gelassen ([Gaius Iulius Caesar], Bellum Africanum 95; Tötung von Faustus Cornelius Sulla und Lucius Afranius auch Livius, Periochae 114, 7). Nach Appian(os), Emphylia (griechisch: Ἐμφύλια; Bürgerkriege; lateinischer Titel: Bella civilia) 2, 100 [416] wurde Pompeia mit zwei Kindern in Utica (griechisch: Ἰτύκη [Ityke]) gefangengenommen und von Caesar wohlbehalten zum jüngeren Gnaeus Pompeius geschickt. Nach Sueton Divus Iulius 75, 3 meint man, nicht einmal Lucius Afranius und Faustus Cornelius Sulla seien aufgrund Caesars Willen getötet worden. Nach Florus 2, 13, 90 sind Lucius Afranius, Faustus Cornelius Sulla, Pompeia und ihre Kinder getötet worden. Nach Eutropius 6, 23, 2 wurde Lucius Cornelius Faustus, Sohn des ehemaligen Diktators Sulla und Schwiegersohn des Pompeius von Caesar getötet. Nach [Sextus Aurelius Victor], De viris illustribus 78, 9 hat Caesar die Tötung von Lucius Afranius und Faustus Cornelius Sulla, befohlen. Nach Orosius 6, 16, 5 hat Caesar die Tötung von Pompeia und ihren Kindern zugleich mit der von Faustus Cornelius Sulla, Lucius Afranius und Marcus Petreius befohlen. Gnaeus Cornelius Cinna Magnus (Konsul 5 n. Chr.) wird als Sohn eines Lucius und Enkel des Gnaeus Pompeius bezeichnet (Fasti Capitolini; Seneca, De clementia 1, 9, 3; Cassius Dio 55,14, 1), Pompeia hat also offenbar nach dem Tod des Faustus Cornelius Sulla einen Lucius Cornelius Cinna geheiratet.
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Albrecht  10.05.2022, 21:17
  • Der Patrizier Furius Crassipes (Vorname [praenomen] unbekannt; möglicherweise Quaestor in Bithynien 51 v. Chr., vgl. Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 13, 9) hat nach einer Verlobung 56 v. Chr. (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Quintum fratrem 2, 4, 2; 2, 5, 1 - 2; Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 1, 7, 11) die Plebejerin Tullia (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 4, 5, 3), Tochter des Marcus Tullius Cicero (Konsul 63 v. Chr.) und der Terentia, geheiratet, nachdem sie 67 v. Chr. mit Gaius Calpurnius Piso Frugi (Quaestor 58 v. Chr.) verlobt war (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 1, 3, 3; ) und ihn spätestens 63 v Chr. geheiratet hatte (vgl. Marcus Tullius Cicero, In Catilinam 4, 3 mit Erwähnung eines Schwiegersohnes; Marcus Tullius Cicero, Post reditum in senatu 15; 17; 38; Marcus Tullius Cicero, Post reditum ad Quirites 7; 11; Marcus Tullius Cicero, Pro Sestio 54; 68), dieser aber 57 v. Chr. gestorben war. Spätestens 51 v. Chr. kam es zur Scheidung, wie Belege für eine Suche Ciceros (der in diesem Jahr als Statthalter nach Kilikien geschickt wurde) nach Heiratskandidaten für Tullia in diesem Jahr zeigen (zuerst Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 5, 4, 1). Marcus Tullius Cicero und Titus Pomponius Atticus billigen im Februar 50 v. Chr. Postumias Sohn, während sie von einem durch Pontidia vermittelten Kandidaten meinen, er treibe nur possenhafte Spielchen (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 5, 21, 14). Im März 50 v. Chr. hat Atticus geschrieben, lieber jemanden aus der alten Herde/Schar (also dem Ritterstand, dem Cicero entstammt) zu wollen, und Cicero will lieber den Kandidaten Servilias als den Pontidias (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 6, 1, 10). Im Juni 50 v. Chr. hat Cicero an Terentia geschrieben, was ihm in dieser Angelegenheit gefällt (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 6, 4, 2). Anfang August 50 v. Chr. schreibt Cicero, Tiberius Claudius Nero (Praetor 42 v. Chr.) habe mit ihm wegen einer Heirat verhandelt und er deshalb zuverlässige Leute zu seiner Frau und seiner Tochter geschickt, bei deren Ankunft in Rom aber Tullia schon mit einem anderen verlobt war, so sei Cicero, während er in der Provinz Appius Claudius Pulcher mit ausschmückendem Lob auszeichnet, plötzlich zum Schwiegervater von dessen Ankläger gemacht worden (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 6, 6, 1). Marcus Tullius Cicero scheint anfangs aber keine Abneigung gegen den neuen Schwiegersohn gehabt zu haben (vgl. Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 7, 3, 12; Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 2, 15, 2; 2, 16, 5).
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Albrecht  10.05.2022, 21:18
  • Der Patrizier Publius Cornelius Dolabella (Suffektkonsul 44 v. Chr.) hat 50 v. Chr. die Plebejerin Tullia, Tochter des Marcus Tullius Cicero (Konsul 63 v. Chr.) und der Terentia, geheiratet (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 6, 6, 1; Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 8, 13, 1; 8, 16, 2; 2, 15, 2). Publius Cornelius Dolabella war in erster Ehe mit Fabia verheiratet, die offenbar erheblich älter als er war (vgl. Quintilian, Institutio oratoria 6, 3, 73 zu einer bei scheinbarer Zustimmung entlarvenden Äußerung Ciceros, Fabias Aussage, 30 Jahre alt zu sein, stimme, er habe dies schon 20 Jahre lang gehört). In Frühjahr 50 v. Chr. schreibt Marcus Caelius Rufus an Marcus Tullius Cicero, die Ehefrau (Fabia) habe sich von Dolabella getrennt (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 8, 6, 1). Marcus Tullius Cicero schreibt im April 50 v. Chr. an Appius Claudius Pulcher über Publius Cornelius Dolabella, er habe dessen Wohl in zwei Strafprozessen mit höchster Anstrengung verteidigt (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 3, 10, 5; eine Andeutung dazu wohl auch die Bemerkung an Gaius Trebonius, Cicero habe es an Beistand in Dolabellas Gefahren nicht fehlen lassen und dieser sei ihm daher verpflichtet, Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 6 , 11, 1). Am 27. Mai 49 v. Chr. gebar Tullia einen Sohn, ein sehr schwaches Siebenmonatskind (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 10, 18, 1), offenbar bald darauf gestorben. Zwischen Publius Cornelius Dolabella und Tullia hat es anscheinend Eheschwierigkeiten gegeben (vgl. Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 11, 2, 3; 11, 3, 3; 11, 13, 4; 11, 23, 3; 11, 24, 1; 11, 25, 3; Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 14, 11; 14, 13). Tullia hat sich in Geldnot befunden, ihr Vater Marcus Tullius Cicero konnte finanziell kaum helfen und bat seinen Freund Titus Pomponius Atticus um Hilfe für sie (vgl. Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 11, 9, 3; 11, 23, 3). Marcus Tullius Cicero schreibt im Mai 49 v. Chr., von der in seinem Auftrag ausgezahlten Rate der Mitgift seien ohne sein Wissen 60000 Sesterzen abgezogen worden (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 11, 2, 2). Im Mai 48 v. Chr. bittet Marcus Tullius Cicero seinen Freund Titus Pomponius Atticus wegen der Auszahlung der zweiten Rate der Mitgift um sorgfältige Überlegung, was zu tun ist (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 11, 4, 2). Die zweite Rate ist ausgezahlt worden, im Mai 47 v. Chr. schreibt Marcus Tullius Cicero dazu, sie seien mit Blindheit geschlagen gewesen, er wollte lieber, es wäre anders, aber es sei vergangen (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 11, 25, 3). Im Mai 47 v. Chr. meint Marcus Tullius Cicero anscheinend mit Bezug auf eine mögliche Scheidung, er wollte, es wäre früher betrieben worden, aber sie hätten alles gefürchtet, freilich wäre unter äußerst schlimmen Verhältnissen nichts besser als eine Scheidung gewesen, sie hätten etwas Männliches getan, als Scheidungsgrund Umtriebe zur Schuldentilgung oder nächtliche Erstürmungen oder Umgang mit Metella oder alle seine Übeltaten vorzubringen, das Vermögen wäre nicht zugrundegegangen, vielleicht fordert Publius Cornelius Dolabella die dritte Rate (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 11, 23, 3; einen Gedanken, Terentia solle sich ruhig verhalten, wenn Zorn Dolabellas zu fürchten sei, enthält Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 14, 13).
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Albrecht  10.05.2022, 21:19

45 v. Chr. gebar Tullia, inzwischen von Publius Cornelius Dolabella geschieden (vgl. Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 4, 5, 3), einen Sohn (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 6, 18, 5), den Marcus Tullius Cicero (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 12, 28, 3 und 12, 30, 1) Lentulus nennt (Macrobius, Saturnalia 2, 3, 3 und Plutarch, Cicero 41, 7 wird Tullias Ehemann und Ciceros Schwiegersohn, also Publius Cornelius Dolabella, Lentulus genannt, Asconius Pedianus, Kommentar zu Marcus Tullius Cicero, In Pisonem p. 13 Stangl Publius Lentulus [Cicero filiam post mortem Pisonis generi P. Lentulo collocavit, apud quem illa ex partu decessit.]). Im Februar 45 v. Chr. starb Tullia (Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 4, 5, 1; Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 13, 20, 1; Hinweise zum Schmerz Ciceros darüber: Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 9, 11, 1; Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 12, 13, 1; 12, 15; 12, 18, 1; 12, 23, 1; 12, 36, 1; 12, 44, 1; 12, 46, 1; Marcus Tullius Cicero, Academici libri 1, 11; Marcus Tullius Cicero, De natura deorum 1, 9). Publius Cornelius Dolabella scheint für die Heirat mit Tullia zwei Gründe gehabt zu haben: Einerseits bot die Verbindung verstärkten Zugang zu Marcus Tullius Cicero und dies war für eine Orientierung Dolabellas in Richtung von Gaius Iulius Caesar von Bedeutung, dem eine wohlwollende Neutralität oder ein Übergang Ciceros zu ihm erwünscht war (vgl. zu Versuchen Dolabellas dazu Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 9, 9; 9, 13; 9, 14), andererseits hatte Dolabella, der aufgrund großer Ausgaben Schulden hatte (vgl. Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad familiares 3, 10, 5; 2, 16, 5) anscheinend finanzielle Hoffnungen (vgl. zur Mitgift und den Schwierigkeiten mit der Zurückzahlung auch Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Atticum 12, 8, 1; 12, 12, 1; 14, 18, 1; 16, 3, 5; 16, 15, 1), auch wenn er dabei wohl Cicero überschätzte (vgl. zu den Motiven Dolabellas Maria H. Dettenhofer, Perdita iuventus : zwischen den Generationen von Caesar und Augustus. München : Beck, 1992 (Vestigia ; Band 44), S. 121 – 122, S. 165 – 166 und S. 175 – 176).

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Albrecht  10.05.2022, 21:20
  • Ein Sohn des Patriziers Marcus Aemilius Lepidus (89 – 13/12 v. Chr.; Konsul 46 und 42 v. Chr. Magister equitum 47 – 44 v. Chr., Pontifex maximus 44 - 13/12 v. Chr., Triumvir 43 – 36 v. Chr.) wurde 44 v. Chr. mit der Plebejerin Antonia, Tochter des Marcus Antonius Antonius (86, 83 oder 82 v. Chr. – 30 v. Chr.; Konsul 44 und 34 v. Chr., Triumvir 43 – 33/32 v. Chr.), verlobt (Cassius Dio 44, 53, 6), mit dieser Verbindung wurde Marcus Aemilius Lepidus auch Pontifex maximus (Cassius Dio 44, 53, 6 – 7; vgl. Res gestae divi Augusti 10; Livius, Periochae 117, 2; Velleius Paterculus 2, 63, 1; Appian(os), Emphylia [griechisch: Ἐμφúλια; Bürgerkriege; lateinischer Titel: Bella civilia] 2, 132 [552]), 37 v. Chr. schickte Marcus Antonius seinen Freigelassenen Kallias zu Verhandlungen mit Marcus Aemilius Lepidus über eine Heirat (Appian(os), Emphylia [griechisch: Ἐμφúλια; Bürgerkriege; lateinischer Titel: Bella civilia] 5, 93 [391]).
  • Der Patrizier Tiberius Claudius Nero (42 v. Chr. – 37 n. Chr.), Sohn des Tiberius Claudius Nero und der Livia Drusilla, Stief- und Adoptivsohn des Kaisers Augustus, heiratete die Plebejerin Vipsania Agrippina (etwa 33 v. Chr. – 20 n. Chr.), Tochter des Marcus Vipsanius Agrippa (Freund und als Feldherr und Politiker enger Mitarbeiter von Kaiser Augustus) und der Pomponia Caecilia Attica, wurde aber, obwohl die Ehe glücklich war, ein Sohn Drusus geboren war und eine Schwangerschaft mit einem zweiten Kind bestand, genötigt, sich zu scheiden und Iulia, Tochter des Kaisers Augustus, zu heiraten (Sueton, Tiberius 7, 2 – 3; Cassius Dio 54, 31, 1 - 2). Vipsania Agrippina heiratete danach Gaius Asinius Pollio (Tacitus, Annales 1, 12, 4).
  • Der Patrizier Nero Claudius Drusus (38 v. Chr. – 9 n. Chr.), Sohn des Tiberius Claudius Nero und der Livia Drusilla, Stief- und Adoptivsohn des Kaisers Augustus, heiratete die Plebejerin Antonia (36 v. Chr. – 37 n. Chr.), Tochter des Marcus Antonius (86, 83 oder 82 v. Chr. – 30 v. Chr.; Konsul 44 und 34 v. Chr., Triumvir 43 – 33/32 v. Chr.) und der Octavia (Schwester des Kaisers Augustus), die anscheinend politisch erwünschte Ehe war durch gegenseitige Liebe und Treue gekennzeichnet, sie heiratete nach seinem Tod nicht wieder (Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 4, 3, 3), trotz Aufforderung von Augustus (Flavius Josephus, Ioudaïke archaiologia [griechisch: Ἰουδαϊκή ἀϱχαιολογία; Jüdische Altertümer; lateinischer Titel: Antiquitates Iudaicae] 18, 180).
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Unüblich waren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Weiterbildung