Richtiges Farbprofil: Bildschirm / Druck (Farbprofile)?

2 Antworten

Der Bildschirm muss kalibriert werden, damit er die richtigen Farben anzeigt.

Tababab 
Fragesteller
 05.03.2023, 23:26

Das ist klar. Aber die zwei Profile zeigen trotzdem andere Farben an, auf dem Bildschirm. Nur was wird dann dem Druck zeigen. RGB ist ja für Bildschime.

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minimax11  05.03.2023, 23:27
@Tababab

Das sollte nicht so sein... Wobei ich beim Foto bearbeiten RGB nutze.. die " Farbechtheit" des Bildschirmes muss einmal für das benutzte Profil festgelegt werden. Dann ist der Ausdruck praktisch gleich..

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GammaFoto  06.03.2023, 00:52
@minimax11
Das sollte nicht so sein...

Natürlich ist das so! cmyk und rgb sind unterschiedliche Farbmodi, die auch sehr unterschiedliche Farbräume abdecken.

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minimax11  06.03.2023, 16:13
@GammaFoto

Dann musst du eben für jeden Farbraum einzeln den Bildschirm kalibrieren. Denn er sollte das anzeigen, was du nachher auf Papier auch siehst. ..

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GammaFoto  06.03.2023, 18:38
@minimax11

nein, so funktioniert das nicht!
Man kann einen Bildschirm nicht "auf cmyk" kalibrieren! Man kann ihn nur auf einen RGB Fabrraum kalibrieren, dann obliegt es der Software in einem Softproof am Bildschirm die Farben (in etwa!) innerhalb dieses Farbraums so darzustellen wie sie im Druck aussehen werden. Das ändert aber nichts daran, dass ganz einfach viele RGB Farben nicht druckbar sind! Wenn man also ein RGB Bild nach cmyk umwndelt, dann werden zu aller meist einige Farben so umgewandelt werden, dass sie in den Farbraum passen und dementsprechend wird es ganz anders aussehen in cmyk als in rgb! Wenn du ein Bild hast mit einem blauen Himmel, dann wird der Himmel in 99% der Fälle ein Blau haben das du nicht drucken kannst, beim umwandeln nach cmyk oder auch in der Softproof Ansicht wird dir hier ein viel weniger gesättigtes, gräuliches Blau angezeigt

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deine Frage deckt nur die Halbe Wahrheit ab...

du brauchst einen kompletten Color-Management Workflow!

zu aller erst einmal bräuchtest du einen Bildschirm, der geeignet ist um mindestens einen Adobe RGB Farbraum abzudecken. Die meisten einfachen Consumer Bildschirme bilden nur bestenfalls sRGB ab, dir fehlen also etwa 20% der Farben die der Bildschirm einfach nicht anzeigen kann (denn sRGB ist nur etwa 80% des Umfangs von AdobeRGB), wenn du einen Consumer Bildschirm hast. Wenn du da Farben hast, die stärker gesättigt sind vor allem im grünen oder cyan Bereich, dann kann die Farbe auf dem Bildschirm evtl. gar nicht angezeigt werden. Also wirst du nie sehen könne, was gedruckt wird...

WIe du merkst, es gibt nicht nur "RGB" sondern verschiedene Farbräume innerhalb des rgb Farbmodus.

Du solltest zum Arbeiten da immer soweit möglich mit einem großen Farbraum (wie eben z.B. AdobeRGB, ProPhoto RGB wäre nochmal größer, zeigt aber kein Bildschirm komplett an!) arbeiten. reduzieren kannst du immer noch, aber etwas dazu erfinden eben nicht. Nur wenn Bilder von Anfang an einen möglichst großen Farbraum haben hat man die besten Möglichkeiten damit zu arbeiten.

Du musst dann auch die Bilder irgendwann nach CMYK umrechnen, auch wieder in einen Farbraum, hier gibt es auch wieder verschiedene Möglichkeiten wie das geschieht, z.B. in Photoshop durch 4 verschiedene Methoden, z.B. "Perzeptiv" und "Relativ Farbmetrisch" was wohl die beiden wichtigeren sein sollten. Um in den kleineren cmyk Farbraum zu passen können Farben ja entweder rein "gequetscht" werden, also dass die Farben grundsätzlich verschoben werden, dann ändern sich alle farben ein wenig, man hat hat aber dann auch alles im Bild, z.B. bei Farbverläufen sehr wichtig, mann kann die Farben aber auch einfach "weg schneiden", das hat den Vorteil dass die anderen Farben so bleibe wie sie sind, aber man verliert halt dann z.B. einen einen Verlauf, der wird dann nur eine Farbfläche.. Je nach Bild muss man schauen, welche der 4 Methoden die beste für das Bild ist.

Der Bildschirm muss natürlich auch kalibriert und linearisiert sein, also zuerst einmal Hardware-Seitig so weit möglich auf die richtige Helligkeit (130cd) den richtigen weisspunkt (5000 kelvin) und den richtigen Kontrast eingestellt werden. Darauf muss dann im Computer Software-Seitig ein Korrekturprofil erstellt werden, das durch messen am Bildschirm schaut welche Farben angezeigt werden und das dann vergleicht mit dem, was an den Bildschirm für eine Farbe geschickt wurde. Wenn man da mit genügend Farben gemessen und verglichen hat kann der Computer eine Korrektur errechnen, damit er weiss, welche Farbe er an den Bildschirm schicken muss, damit dieser das Bild richtig anzeigt (da der Bildschirm ja Farben immer irgendwo "falsch" anzeigt werden entgegengesetzt "falsche" farben geschickt, damit der Bildschirm sie dann richtig anzeigt. Ist das Rot auf deinem Bildschirm z.B. etwas zu blau, dann wird ein etwas zu gelbes Bild ausgegeben, und der Bildschirm zeigt dann das richtige Rot)

Dann:

Gedruckt wird ja CMYK.

Jein... Grundsätzlich wird (zumindest im Offsetdruck!) cmyk gedruckt.

ABER:

wenn ich bspw. mit Pantone einen Flyer gestalte.

Pantone ist ja wieder eine ganz andere Baustelle! Pantone Farben sind Sonderfarben/Volltonfarben, also nochmal eine zusätzliche Farbe zu den anderen 4 cmyk Farben. Eine 5. Farbe die noch dazu gedruckt wird!

Daher fallen diese auch vollkommen aus den cmyk Farbräumen raus.

Das ist ja genau der Spass dabei, durch Pantone kann man:

  1. Farben abbilden, die mit cmyk nicht darstellbar sind
  2. Farben "sauber" als einzelne Farbe drucken und nicht nur mehrere Farben zusammengesetzt, dadurch erhält man ein besseresDruckbild, weil du mit einer Pantone Farbe kein Druckraster hast sondern nur zu 100% die reine Farbe!
Aber zeigt mit der Bildschirm dann die reale Farbe vom Druck mit RGB oder CMYK an?

ich schlimmsten Fall: weder noch!

Wie gesagt: zum farbrichtigen Arbeiten brauchst du einen kompletten Workflow.

Erstens muss wie erwähnt der Bildschirm mindestens AdobeRGB fähig sein. Zweitens solltest du dann zwar im RGB Modus arbeiten, aber kannst dann in einer geeigneten Software (z.B Photoshop oder InDesign) die Farbmanagement unterstützt und auch zum professionellen Arbeiten geeignet ist, in einem Softproof (also eben der Darstellung am Bildschirm eines ausgewählten Ausgabe-Profils) kontrollieren, wie das Ergebnis später "ungefähr" im Druck sein wird. Jetzt haben wir das nächste Stichwort: "Ausgabe-Profil"! Denn in deinem Softproof musst du dann natürlich auch das Profil einstellen, mit dem später gedruckt wird und dieses hängt vor allem davon ab, auf welchem Material gedruckt wird. z.B. gestrichenes oder ungestrichenes Papier. Oder "Lightweigt paper" oder auch gestrichenes Papier mit Cellophnierung. Für all das gibt es verschiedene Ausgabe Profile. Beim finalen Abspeichern deiner fertigen Druck-PDF musst du dann auch alle Bilder, Grafiken und Texte in dieses Ausgabe Profil konvertieren (die DRuckerei sollte dir dazu auch sagen, welches Profil d nutzen musst für deinen Druck!). Und du brauchet es eben um in deinem Softproof zu kontrollieren, wie deine Farben aussehen werden.

Jetzt aber zu einer anderen schlechten Nachricht: sowohl CMYK wie auch vor allem natürlich Pantone haben auch wieder Farben, die dir dein Bildschirm nicht darstellen kann! Bei CMYK ist das relativ wenig, das ist vor allem höher gesättigtes cyan und orange. Bei Pantone ist das aber eine ganze Menge, das dir kein Bildschirm, realistisch anzeigen kann. Das geht weit über AdobeRGB hinaus... Deshalb hat man für Pantone Farben auch einen entsprechenden Pantone Farbfächer, in dem alle Pantone Farben als jeweils einzelnes gedrucktes Farbfeld abgebildet sind, so dass man die Farbe eben überhaupt sehen kann und zwar gleich so, wie sie dann später auch gedruckt aussieht. Dafür gibt es die Pantone Fächer auch für die verschiedensten Medien, z.B. für Gestrichenes und ungestrichenes papier (es gibt aber auch spezielle Pantone Farben und auch dafür wieder eigene Farbmuster für z.B. Stoffe, oder Plastik etc. aber das nur nebenbei, das braucht man für den Druck eines Flyers ja nicht.)

Wenn du also vorher genau wissen willst wie deine Farben aussehen brauchst du den kompletten Workflow, incl. geeigneter Hardware, richtigen Einstellungen und richtigem Vorgehen... Je weiter du von dem Ideal abweichst, desto höher ist die Wahrscheinlichket dass der Druck entsprechend weit von dem abweicht was du siehst

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Tababab 
Fragesteller
 06.03.2023, 09:55

Danke für deine tolle Nachricht! :-)

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