Richtiger Muskelkater vom Reiten?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

die bewegung kommt allein aus dem knie und geschieht quasi von ganz allein.

die knie liegen locker am pferd. nicht "klemmen". du brauchst dich nicht hochzudrücken, vom schwung geht das von selbst.

und wegen der waden - mal die stiefel überprüfen, ob die nicht in die kniekehle drücken und ob sie auch nicht zu eng sind. 

und achte darauf, genug flüssigkeit zu trinken - gerade im winter. flüssigkeit ist wichtig für die durchblutung und die versorgung der muskeln mit nährstoffen. der muskel sollte ausserdem vor dem reiten aufgewärmt werden. nie "kalt" aufs pferd klettern.

ein gut aufgewärmter und durchbluteter muskel bekommt weniger schnell muskelkater. er übersäuert nämlich nicht so leicht,  ein übersäuerter muskel schmerzt.

du machst es mit dem leichttraben schon annähernd richtig. und du wirst auch später noch den einen oder anderen muskelkater bekommen. dagegen hilft wärme und bewegung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Crassiella 
Fragesteller
 12.11.2017, 13:16

Vielen Dank (für die Tipps)UND das es mir wenigstens bei einem gelungen ist, zu erklären, was ich meine.😅

Ich trage noch nicht mal Stiefel, haha,😅sondern Stiefelletten. :)

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Ähm ... man steht weder auf, noch drückt man sich hoch. Man lässt geschehen, dass man angehoben wird und das kann durchaus auch gut im Millimeterbereich passieren, wenn das Pferd halbwegs locker ist und man mit Dressurbügeln reitet. Es passiert aber NIEMALS aus eigener Kraft. Ob Deine Beschreibung, die ja aus Deinem subjektiven Empfinden entstanden ist, nun die Realität dessen, was Du gemacht hast, wiedergibt, wissen wir nicht. Man wundert sich ja oftmals, wenn man Videos sieht, wie einen das eigene Gefühl für die Bewegung trügt.

Knieschluss gibt es NUR beim Springen. Man sitzt dadurch, dass man klemmt, nicht sicherer. Wenn man mal einen Freudenbuckler oder einen Schrecksprung zur Seite aussitzen muss, ist die absolut sicherste Variante, einfach super bequem auf seinem Hintern zu sitzen als säße man auf einem Sofa, das hüpft - und genauso muss man drüber lachen als würde sein Sofa abends beim Fernsehen einen Hüpfer machen.

Inwieweit Dir das vielleicht nur als Bild gegeben wurde, um eine Übertreibung in die andere Richtung auszuschalten oder Dir nun etwas seltsames beigebracht wurde, können wir nicht beurteilen. Da sind wir Dir leider keine Hilfe. An einem anderen Beispiel erklärt es sich vielleicht leichter, wie ich das meine:

Für die zügelführende Hand gibt es eine optimale Höhe (je nach gewünschter Einwirkung, prinzipiell gilt die durchgehende Linie vom bequem hängenden Ellbogen bis zum Pferd). Nun sagt ein Reitlehrer, sein Schüler soll die Hand tiefer nehmen: Damit hat er Recht, wenn der Schüler sie zu hoch hat oder wenn grade eine eigentlich zu tiefe Handhaltung helfen könnte, einen anderen Fehler auszumerzen. Damit hat er natürlich nicht Recht, wenn der Schüler die Hand eh schon zu tief hat. So lange man den Schüler also nicht am Pferd sieht, kann man nicht pauschal sagen, ein Lehrer, der was von Hand tiefer sagt, unterrichtet korrekt oder falsch - und damit kann man also auch nicht bewerten, was im Reiterkörper dadurch ausgelöst werden könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Crassiella 
Fragesteller
 12.11.2017, 13:11

Um ehrlich zu, verwirrt mich das schon, jeder sagt mir was anderes, wie "richtiges Reiten funktioniert." -.-

Ich meine ja, natürlich 'wirft' mich das Pferd durch die Bewegung hoch, klar, aber das sind wenige Millimeter, das reicht um Längen nicht fürs Leichttraben. Ich weiß ja nicht, wie ihr das hinbekommt, einfach nur wie auf einem Sofa zu sitzen, ohne komplett schlackernde, rudernde Beine zu haben und ohne (im warsten Sinne des Wortes) auf dem Pferd rumzuhuckeln.

Also damit ICH ruhige Waden habe, vernünftig im Takt leichttraben kann und mich halbwegs sicher im Sattel fühle, muss ICH meine Oberschenkelmuskulatur enorm einsetzen, also auch anspannen und die Knie ans Pferd drücken und eben mit dem Schwung des Pferdes UND meiner Oberschenkel-/Hintern'muskulatur' ""aufstehen.""   

Würde ich nämlich NUR (wie vom Sofa/Stuhl) AUFSTEHEN und sonst wie auf einem Sofa sitzen, hätte ich komplett rudernde und schlackernde Beine und hätte überhaupt kein sicheres Gefühl im Sattel. (Da = 0 Körperspannung) Außerdem wurde mir eben gesagt, dass es nicht gesund ist (für die Sprunggelenke glaube ich, bin mir nicht mehr ganz sicher.)

Ich hoffe das war verständlich erklärt von mir, wie ich das meine, aber das verwirrt mich schon ... :/

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Crassiella 
Fragesteller
 12.11.2017, 13:13
@Crassiella

Wobei man sagen muss, dass ich generell ziemliche Probleme habe auf den Sitzbeinhöckern zu sitzen und eher aufm Schambein sitze. (und beim Sitz steht und "fällt" ja alles...) Das kommt jetzt erst langsam, vielleicht liegt es auch daran, dass ich es so wahrnehme. Vielleicht sieht es in einem Monat schon wieder ganz anders aus. :)

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Baroque  12.11.2017, 17:36
@Crassiella

Hm, da würde ich ja fast dazu raten, dass Du Dich mal umhörst, ob es in Deiner Gegend nicht besseren Reitunterricht gibt und mal ausprobierst, um rauszubekommen, ob Dein Unterricht denn wirklich dem Begriff "Reitunterricht" gerecht wird. Zwei Dinge bringen mich drauf:

1. In einem Sattel, der im Schwerpunkt liegt, gerät man nicht auf's Schambein - oder ist das bei Dir ein physiologisches Problem, dass Du auch auf jedem Schreibtischstuhl etc. auf dem Schambein sitzt? Der nicht im Schwerpunkt liegende Sattel macht jetzt erst mal dem Reiter was aus, aber wenn der Reiter nur unter Aufwendung von Kraft einfach gradeaus in Balance sitzen kann, dann geht das auch ordentlich auf den Pferderücken, gutes Reiten kann man so nicht lernen.

2. Keine Reitlehre besagt, dass man beim Leichttraben zwischen Sattel und Reithose durchsehen können muss. Ein paar mm reichen. Auf einem gut gerittenen Springpferd im Springsattel wird man ganz automatisch weiter aus dem Sattel kommen. Davor darf man sich nicht fürchten, das nimmt man einfach an, wie es passiert, aber das ist nicht das Ziel, das man beim Leichttraben hat. Es gewinnt nicht, wer am höchsten aufsteht, sondern wer das Pferd am wenigsten in seiner Bewegung stört. Später, wenn man sehr viel weiter ist und über diese Dinge nicht mehr nachdenkt, spricht man auch noch über Beeinflussen der Bewegung des Pferdes, aber das ist Zukunftsmusik.

3. Wenn es Dich und Deine Beine beutelt, wird Dir weder gleich von der ersten Minute im Sattel an gut genug erklärt worden sein, was Du zu tun und zu unterlassen hast, dass das Pferd seine Traghaltung nicht aufgibt, noch wird Dir (und vermutlich auch dem Pferd) der Sattel passen. Das sind keine guten Voraussetzungen, um wirklich "reiten" zu lernen. Da lernt man dann eher oben sitzen zu bleiben und sich die damit verbundene Anstrengung nicht anmerken zu lassen. Nicht umsonst steht die Losgelassenheit in der Ausbildungsskala so weit vorne, weil die Grundbewegung locker passieren soll und ein angestrengter Reiter wird nie ein lockeres Pferd unter sich haben.

2

Hallo:)
Ich hatte da neulich ein mega interessantes Video gesehen, nur leider finde ich es nicht mehr:/
Ich könnte es dir jetzt ewig erklären, aber probier es doch einfach selbst!
Ich hatte ein ähnliches Problem wie du
Und seitdem ich den Trick aus dem Video anwende, ist der Muskelkater weg und ich verstehe auch, wieso

Also:
Nimm dir irgendeinen Stuhl
Wenn du deine Füße auf den Boden tust, sollten sie ungefähr so geknickt sein, wie im Steigbügel.
Dann nimmst du dir eine Holzlatte und Stellst deine Zehenspitzen drauf (wie im Steigbügel) (Latte sollte ungefähr 1,5 cm hoch sein)
Jetzt stell dir vor, dass du leichttrabst.
Richte deinen Oberkörper komplett gerade und versuche aufzustehen.
Geht nicht, stimmts?
Oder nur mit sehr viel Kraft
Und Kraft braucht man ja eigentlich keine beim Reiten?
Jetzt mach das gleiche nochmal, bloß dass du dich dabei leicht! nach vorne lehnst
Siehst du?
Geht doch viel einfacher!
Versuch das mal beim Reiten, dich leicht nach vorne zu lehnen. Du wirst sehen, es wirkt Wunder
Ich hoffe es ist verständlich wie ich das meine.
Ansonsten gerne nachfragen:)

Hallo:)

Ich hatte da neulich ein mega interessantes Video gesehen, nur leider finde ich es nicht mehr:/

Ich könnte es dir jetzt ewig erklären, aber probier es doch einfach selbst!

Ich hatte ein ähnliches Problem wie du

Und seitdem ich den Trick aus dem Video  anwende, ist der Muskelkater weg und ich verstehe auch, wieso

Also:

Nimm dir irgendeinen Stuhl

Wenn du deine Füße auf den Boden tust, sollten sie ungefähr so geknickt sein, wie im Steigbügel.

Dann nimmst du dir eine Holzlatte und Stellst deine Zehenspitzen drauf (wie im Steigbügel) (Latte sollte ungefähr 1,5 cm hoch sein)

Jetzt stell dir vor, dass du leichttrabst.

Richte deinen Oberkörper komplett gerade und versuche aufzustehen.

Geht nicht, stimmts?

Oder nur mit sehr viel Kraft

Und Kraft braucht man ja eigentlich keine beim Reiten?

Jetzt mach das gleiche nochmal, bloß dass du dich dabei leicht! nach vorne lehnst

Siehst du?

Geht doch viel einfacher!

Versuch das mal beim Reiten, dich leicht nach vorne zu lehnen. Du wirst sehen, es wirkt Wunder 

Ich hoffe es ist verständlich wie ich das meine.

Ansonsten gerne nachfragen:)

Crassiella 
Fragesteller
 14.11.2017, 18:02

Aber genau das ist ja mein Problem, dass ich viel zu sehr auf dem Schambein sitze, anstatt auf den Sitzbeinhöckern. :/

Deshalb kann ich diesen Tipp leider nicht annehmen, tut mir Leid, sitze Momentan sowieso wie eine Ente auf dem Pferd.

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Ich wage mal, es ganz „verrückt“ auszudrücken: lass dich vom Pferd hochwerfen und denke dir, du möchtest mit dem Bauchnabel zwischen den Pferdeohren  „durchsehen“. Mach die keine Gedanken darüber, mit welchen Muskeln du dich erhebst, sondern lass es einfach geschehen. Und mach beim Einsitzen den Rücken ein wenig rund, so dass du mit dem ganzen Gesäß im Sattel Platz nimmst.

Achte aber bewußt darauf, die Absätze immer beim Aufstehen runter federn zu lassen. Dadurch leitest du die Bewegung sozusagen um, so dass sie mit deinen Gelenken elastisch aufgefangen wird. Dadurch entfällt das Schlackern.

Ein scheinbar ruhiger Sitz hat seinen Ursprung darin, dass die Bewegung, die das Pferd auf deinen Körper überträgt, elastisch durch deinen ganzen Körper fliest, und beginnt mit einem mittig im Sattel ruhenden Gesäß.

Wenn du auf dem Schambein sitzt, stellt sich dein Hüftgelenk fest, und sitzt machst mit  Hohlkreuz. Dadurch ist der Bewegungsfluss gestört, und deine Gliedmaßen werden zu den unerwünschten Ausgleichsbewegungen genötigt. 

Und, ganz ehrlich: ich persönlich hatte vom Reiten noch nie Muskelkater in den Waden, und auch noch nie Probleme mit den Springgelenken vom Leichttraben. Die Knie gehören aber immer nur in lockerem Kontakt an den Sattel und sind keine „Feststellschrauben“.