Revolution 1848 für vermögende Bürger gescheitert?

2 Antworten

Revolution 1848 für vermögende Bürger gescheitert?

Eigentlich nicht. Denn in fast allen deutschen Ländern erhielten vorallem vermögende Bürger politische Mitspracherechte über die Staatsfinanzen, weil sie es waren, die sich ein Abgeordnetenmandat in den Parlamenten, das nicht entlohnt wurde, leisten konnten. Auch wurden überall Verfassungen erlassen, die u. a. das Eigentum aller Bürger garantierten und auch Handels- bzw. Gewerbefreiheit sicherten - Grundlagen ihres Wirtschaftens und Vermögens!

Außerdem stiegen sie gesellschaftlich insofern auf, weil viele von ihnen von ihrem Landesherrn in den Adelsstand erhoben wurden und vorallem ihre Töchter auch in Adelsfamilien einheiraten konnten, die gerne die Finanzkraft ihrer neuen Verwandtschaft in Anspruch nahmen. Adel und vermögende Bürger wurden zur gemeinsamen Elite in ihren Ländern - mit allerdings deutlichem Übergewicht des vorallem hohen Adels.

Bleibt gesund und vernünftig!

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Vermögende Bürger hatten sich im Ständesystem in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts in aller Regel gut eingerichtet. Sie gingen ihren Geschäften nach und konnten - bei den geringen Arbeitslöhnen der unteren Stände - ein gutes Leben führen. Sie hatten ein großes Interesse an Sicherheit und Ordnung in einem klar gegliederten Staat. So merkwürdige Ideen, dass alle Menschen gleich seien und dass man sich auf vom Staat zu garantierende Menschenrechte berufen könne, waren eher unheimliche Gedanken. Auch ein geregeltes Steuersystem war nicht nach ihrem Geschmack.Aber von arbeitsscheuen Studenten und Gelehrten sowie irgendwelchen Tagelöhnern konnte man ja auch nichts anderes erwarten. Zum Glück scheiterte dieses verrückte Vorhaben, so mögen viele dieser Bürger gedacht haben.