Rettungsdienst - empfehlenswert?

7 Antworten

  • Die Berufsaussichten sind sehr schlecht. Der Arbeitsmarkt ist voll mit Leuten, die das als "leichte Arbeit" ansehen (und dann schnell von der Realität enttäuscht werden), als Überbrückung bis zum Medizinstudium machen oder irgendwie nach der Schule halt noch nicht so genau wissen, was sie tun sollen. Den Begriff "Modeberuf" mag ich zwar nicht, muss aber zugeben, dass das hinkommt - ich weiss zwar nicht warum, aber irgendwie scheinen junge Leute heutzutage darauf zu stehen (Einfluss von TV-Serien?).

  • Der Beruf ist mittlerweile körperlich nicht mehr ganz so anstrengend, wobei es natürlich Belastungen durch ungünstiges Heben/Tragen und unangenehme Temperaturen gibt. Vor allem die Toleranz für die wechselnden Schichtzeiten nimmt mit dem Alter ab. Dem kann man entgegenwirken, indem man man sich körperlich fit hält. Ich kenne einige Kollegen, die es bis zum Rentenalter durchgehalten haben. Viele gehen aber vorher in andere, ruhigere Dienste, wie z.B. die Leitstelle oder mit etwas Glück ins Management (Zusatzqualifikation erforderlich!). Die Altersstruktur im RD ist aber recht jung, eben weil es viele "nur" als Zwischenstufe zum Studium machen.

  • FSJler, BuFDis und andere "Rettungshelfer" (160-Stunden-Ausbildung) kommen je nach Landesrettungsdienstgesetz höchstens als Fahrer von Krankenkraftwagen in Betracht und sind da natürlich günstiger als vollausgebildete Rettungsassistenten. Das reizt zwar viele Arbeitgeber, macht sie aber in der Dienstplanung auch etwas unflexibel - ein schneller Wechsel von einer Position auf die andere ist nicht möglich, wenn die Qualifikation nicht stimmt. Erst als RettSan oder RettAss kann man verantwortliche Positionen im Krankentransport oder in der Notfallrettung einnehmen.

  • Ja, man kann vom RettAss-Verdienst normalerweise eine Familie unterhalten. Es hilft, wenn man kein Haus abbezahlen muss, nicht zur Miete wohnt, die Lebenshaltungskosten am Wohnort niedrig sind und die Familie entweder klein ist oder mit zum Verdienst beiträgt. Viele Kollegen haben aber noch einen Nebenjob.

Deine Überlegungen und Fragen zur Berufswahl sind übrigens um Längen besser als die, die nur wissen wollen "ob man viel Blut sieht" oder "wie man auf den Hubschrauber kommt". :)

Ganz ehrlich...

wenn du auf schlechte Bezahlung, miese Arbeitszeiten und einen kaputten Rücken stehst, mach es...

Das positive ist natürlich auch, der Beruf macht Spaß! Heutzutage muß man keine Familie mehr allein ernähren, Frauen soltten auch immer arbeiten, dann gibt es auch bei der Scheidung keine Probleme...

Sorry, dass ich so ehrlich bin...aber meistens werden die Preise (Rettungsdienst ist ein Wirtschaftsunternehmen) von Organisationen kaputt gemacht, die mit Ehrenamtlichen billiger fahren!

Wenn du bei der Berufsfeuerwehr als RA einen Job findest, kann es allerdings gut sein, weil vielseitig. Kommt allerdings darauf an, in welchem Gebiet du arbeitest. Außerdem kann man später (im Alter) dann auch in der Leitstelle arbeiten, wenn man es körperlich nicht mehr schafft, als RA zu arbeiten.

Reich wirst du nicht und du hast die Schichtarbeit mit drin. Das sollte dir klar sein. Außerdem musst du auch körperlich schwer arbeiten. Ob du von einem Job im RD deine Familie ernähren kannst hängt auch von deinen Ansprüchen ab.

Problem ist übrigens erst mal eine feste Stelle im Rettungsdienst zu bekommen.

Hallo Martini,

es ist ein sehr harter Beruf, der auch auf die Substanz - Psyche und besonders Rücken (2 Jahre haben meinen Rücken kaputt gemacht) - gehen kann, dafür hat man ungünstige Arbeitszeiten und ein Verdienst, der einen nicht gerade umhaut.

Ich würde eher auf Notfallmedizin gehen und das freiwillig machen. Beruflich evtl. bei der Feuerwehr, da dort die Bezahlung besser ist.

Natürlich stellen Rettungswachen lieber freiwillige ein, weil die ja nicht bezahlt werden müssen und wenn schon dann auch nur mit 40€.... Freilich ist der Beruf des Rettungsassistenten auch sehr belasten, wenn du beispielsweise zu einem sehr schweren VU gerufen wirst, wo du möglicherweise tote menschen oder sogar tote Kinder sehen musst.... aber er hat auch sehr viele positive Seite, Beispielweise kann man den Menschen in mit diesem Beruf sehr helfen, man weis was bei medizinischen Notfällen zu tun ist... usw.

Kann man damit eine Familie unterhalten: Es ist schwer, der Verdienst ist wirklich nicht der beste, aber auch nicht der schlechteste... am besten wäre es wenn die Frau ebenfalls Geld verdienen würde, dann müsste es normalerweise leicht reichen.

Das mit dem Risiko mit 50 in Rente/Pension gehen zu müssen, kommt immer auf denjenigen selber drauf an, wie psychisch und physisch stabile du bist.

Wie sieht es mit den freien Stellen aus? Nun ja, ganz ehrlich, um nach der selbst bezahlten Ausbildung zum Rettungsassistenten eine Stelle zu bekommen, brauchst du viel Glück, es sieht momentan nicht so gut aus....

Abraten würde ich dir trotzdem nicht, natürlich ist es deine Sache, aber der Beruf hat wirklich mehr gute als schlechte seiten... :)