Renternauto kaufen, uralt, z.B. 15 Jahre, Scheckheft, 1. Hand, und unter 80000 km?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ganz gefeit ist man nie vor einem schlechten Kauf, aber ich persönlich kann über "Rentnerautos" nur Gutes berichten -----> "altersmäßiges" Highlight war ein Ford Mondeo von 1993, dessen Erstbesitzer Jahrgang 1910 war und dessen Zweitbesitzer Jahrgang 1923.

Allgemein muss man drauf achten, nciht gleich Vollgas zu geben.. das mit dem Scheckheft ist aber ein Thema für sich: Ich hätte 2013, als ich mein letztes Auto kaufte, einen wirklich tollen Opel-Omega B "vom 80 Jahre alten Erstbesitzer und Rentner" mit genau der gewünschten Ausstattung und Maschine bekommen können und lehnte den einzig aus dem Grund ab, weil er seit Neuwagenkauf ausschließlich bei einem allgemein verrufenen und für schlechte Qualität und schlechte Leute bekannten Opelhändler der Gegend gewartet und repariert wurde. Jeder, der sich hier mit Autos und speziell mit Opels auskennt, meidet Autos, die von dieser Firma gewartet wurden.. aus gutem Grund! Hier braucht man aber Wissen "welche Werkstatt gut ist" & sollte allein deswegen jmd. mitnehmen zur Besichtigung, der sich auskennt.

Wichtig ist auch dass der Zahnriemen falls vorhanden eher einmal zu oft gewechselt wurde als einmal zu selten.. viele Werkstätten "prüfen" den nach dem Motto, der Karren hat ganz wenig gelaufen, der braucht keinen neuen Riemen ----> meist um die aufwändige Arbeit zu scheuen. Ich würde nie ein Auto kaufen, bei dem der Riemen älter als drei Jahre ist, weil du bei einem Riss das Auto im Grunde fortschmeißen kannst gerade bei 'nem älteren Fahrzeug mit geringem Wert, das keinen Austauschmotor rechtfertigen würde.

Ich hatte bisher allgemein nur betagte Autos von älteren Nutzern, das beim Kauf jüngste ist mein 1997er Mercedes C180, den ich im April 2013 übernahm. Ein super Auto, bisher mein Bestes.

Die dicken Vorteile sind hier, dass ältere Leute es gelernt haben auf ihre Sachen aufzupassen, weil sie die Knappheit nach dem Krieg live miterlebten, der Wagen oft lange Jahre erspart wurde und mit dem Vorsatz gekauft, ihn gut und seriös zu pflegen, um ihn dann bis zum Tod oder zur altersbedingten Fahruntüchtigkeit zu fahren. So war das bei meinem ersten Auto, einem 1989er Audi 100, den mir ein 1934 geborener Herr verkaufte der den 19 Jahre lang fuhr: Er sagte zu mir beim Verkaufsgespräch, dass er den Audi maßgeblich wegen der Vollverzinkung gekauft habe, damit er lange Jahre Ruhe vor Rost hatte der seinen vorigen Wagen (weiß nicht was er vorher hatte) binnen weniger Jahre zerfraß. Der Audi 100 sollte das letzte Auto des Mannes bleiben, er hörte mit dem Fahren damals auf. Das Scheckheft war nicht lückenlos, aber es wurde alle zwei Jahre was zum TÜV gemacht und einen Wartungsstau gab es nicht, es hat nur ein seriöser VW-Audi-Händler Hand angelegt. Bei meinem Mondeo war das ähnlich & meine C-Klasse hat inzwischen das zweite Wartungsheft ----> das erste war voll :)

Ich würde auch sonst weiterhin nur "Rentnerautos" kaufen, weil ich (27) sehe wie viele aus meinem Alter mit ihren Autos umgehen und jeden bemitleide der aus Unwissenheit so etwas kauft: Da werden Wartungsintervalle ignoriert, da hält man jede Pflege vllt. auch als Geldgründen für überflüssig, schaut nie nach dem Öl & wundert sich dann noch, dass die Karre nach zwei Jahren beim TÜV Probleme kriegt oder auf einmal alles mögliche kaputtgeht. Wenn die Wagen dann 5-6 Jahre alt sind, wird das immer schlimmer. Ein Kumpel von mir ist Autohändler & meinte mal zu mir, dass bei solchen "Junge-Leute-Autos" ein kritischer Blick sehr nötig ist auch weil junge Fahrer oft noch nicht wissen, wie ein Auto funktioniert, was es braucht und was man tun muss, um lange Freude dran zu haben.

Mein Mercedes C180 mit aktuell 232000 Km ist vom Zustand her - nicht nur weil er komplett scheckheftgepflegt wird und immer alles bekommt, was er braucht - auch nach fast 21 Jahren noch so gut und besser als viele neuere Fahrzeuge, dass ich den mit bestem Gewissen weiterverkaufen könnte. Was ich aber nicht vorhabe :)

Allgemein kannst du immer GLück und immer Pech haben, allgemein aber stehen ältere Baujahre für einfache aber dafür zuverlässige und leicht beherrschbare Technik, die mit wenig Geld udn Aufwand wieder funktionieren kann ----> wenn man nicht grad eine Oberklasselimousine wie einen alten A8 oder Mercedes W140 kauft, der tatsächlich so seine kostenintensiven Baustellen haben kann.

helkar500  16.12.2017, 01:30

zwei meiner autos: db e-klasse, 13 jahre alt, kilometerstand 14000 und db 300 se, 32 jahre alt, kilometerstand 17000. beide renter- und garagenautos, kein winterbetrieb, tüv jeweils neu ohne mängel. die e klasse ist seitdem 45000 kilometer ohne irgendein problem gelaufen, tüv ohne mängel , im gegenteil: der prüfer meinte, es könnte durchaus ein neuwagen sein. bei der s klasse habe ich die über 2o jahre alten reifen gewechselt und vorne neue bremsschläuche eingebaut, außerdem ein H-kennzeichen eingetragen bekommen. der wagen ist im neuzustand,seither etwa 30000 kilometer ohne jeden mangel. beide fahrzeuge kamen aus erster hand

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dediserti 
Fragesteller
 26.12.2017, 01:04
@Eidolon150

naja, das sind höherklassige Mercedesse, trotz allem spielen die immer noch in einer anderen Liga als VW, Ford, Opel und ich schätze, du musstest ordentlich dafür bezahlen.

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Wäre eine Überlegung wert. Kommt halt jetzt nur noch auf die Marke und den Preis an.

wenn von Privat, ja, es ist ein guter Kauf

maja0403  15.12.2017, 13:49

Meinst du? Das kann ein ziemlicher Reinfall werden denn nicht alleine die Laufleistung ist entscheidend.

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Ob ein Scheckheft bei dem Auto "dabei" ist, ist ziemlich schnuppe - da muss nämlich nicht viel drin stehen. Wenn es aber tatsächlich auch gefüllt ist, dann ist das ein gutes Zeichen - oder sogar ein sehr gutes (wenn die Werkstatt was taugt).

Trotzdem darf man das mal kritisch hinterfragen - diverse Teile (mit Gummi z.B.) altern mit der Zeit. Im "normalen" Einsatz spielt das keine Rolle: der Wechsel des Zahnriemens (sofern vorhanden) richtet sich nach der Laufleistung und dem Alter - mit 70.000 Kilometern ist der von der Laufleistung eigentlich noch prima in Ordnung, vom Alter gesehen ist das Ding uralt und gehört unverzüglich getauscht. Bei den meisten Autos kommt der Anlass zum Auswechseln aufgrund der Laufleistung, das in manchen Fällen mindestens ebenso wichtige Alter hinterfragt kaum jemand.

Man darf sich also darauf einstellen, dass diverses einfach alterungsbedingt nicht mehr topfit ist, und es ist nicht unbedingt sichergestellt, dass eine Werkstatt bei der Inspektion tatsächlich auch auf diese Teile alle achtet - sie sind ja noch "ganz".

Bei einem Auto solchen Alters lohnt sich auf jeden Fall eine gründliche Kontrolle vor dem Kauf - das Scheckheft und die geringe Laufleistung sind kein Freibrief.

Ich hatte schon zwei Rentnerautos und hatte mit beiden Glück.

Allerdings waren das keine hochgezüchtete Motoren.

Wenn ein Auto 10 Jahre nur gemässigt bewegt wird, und man gibt damit dann richtig Gas oder Langstrecke, kann es sein dass das nicht eingelaufene Teile nicht gut vertragen.