Relativismus und Universalismus?

1 Antwort

Universalismus betont den Vorrang des Allgemeinen und Ganzen vor dem Besonderen und Einzelnen.

Relativismus hält etwas für relativ. Dies bedeutet: auf etwas bezogen, (nur) in bestimmter Beziehung oder Abhängigkeit gültig. Relative Eigenschaften haben Dinge nur in Beziehung zu anderen Dingen, nicht an und für sich.

Ethischer Universalismus ist der Standpunkt/die Auffassung, dass es allgemeingültige Normen, Werte und Grundsätze (über das, was gut ist und sein soll) gibt.

Ethischer Relativismus ist der Standpunkt/die Auffassung, dass es keine allgemeingültigen Normen, Werte und Grundsätze (über das, was gut ist und sein soll) gibt, sondern Normen, Werte und Grundsätze nur relativ sind, das heißt von einem einzelnen Standpunkt abhängig und bedingt.

Bei einem ethischen Universalismus wird eine allgemeine Gültigkeit bestimmter ethischen Grundsätze vertreten. Dazu kann die Gültigkeit von Menschenrechten gehören. Was bei Menschenrechten kontextabhängig (von Umständen und Zusammenhängen abhängig) sein kann, ist die konkrete Ausprägung/Umsetzung der allgemeinen Grundsätze.

Bei einem ethischen Relativismus wird die allgemeine Gültigkeit von ethischen Grundsätzen verneint. Es gilt alles nur innerhalb einer Kultur, eines Kultuskreises, einer Religion, eines Volkes, eines Staates, eines Landes oder eines anderen einzelnen Bezugssystems. Werte haben keine übergeordnete Gültigkeit für alle. Es gibt keine übergreifend richtige Beurteilung, was wirklich gut ist und was getan werden soll. Eine Berufung auf allgemeine Menschenrechte ist dann nicht möglich.