Redewendung " sich verzetteln"

8 Antworten

Verzetteln
Wir arbeiten planlos vor uns hin, machen mal dies, mal das und nichts geht so recht voran: Wir haben uns verzettelt. Im Althochdt. bedeutete »zetten« sovielwie »ausbreiten, verstreuen«. Daraus entstand »verzetteln« im Sinne von »nutzlos ausbreiten«. Eine Abart dieser fruchtlosen Arbeitsmethode ist die »Zettelwirtschaft«. Alles wird aufgeschrieben, irgendwo abgelegt und nie wiedergefunden. »Zette(l)n« war auch ein Fachwort aus der Weberei, so erklärt sich das heutige »anzetteln« als »beginnen, einen Stoff zu weben«. Beides hat also nichts mit dem »(Notiz)Zettel« zu tun, der vom mittellateinischen »cedula« als »Zeddel« Anfang des 14. Jahrhunderts ins Deutsche kam und somit weit jünger ist.

http://etymologie.tantalosz.de/v.php

Es muss nicht stimmen, aber ich hatte die Redewendung immer so verstanden, dass man beim Schreiben zu viele Zettel füllt. Wenn man also schreibt und schreibt und zu keinem Ende kommt, wird der Zettelhaufen immer größer, man verliert die Übersicht und hat sich schließlich zwischen seinen vielen vollen Zetteln voll verzettelt.

Nachtrag: Vergiss es, es kommt von "verteilen", siehe andere Antworten...

Im Althochdeutschen bedeutete "Zetten" (ohne l) "sich ausbreiten, verstreuen". Daraus ist dann das "Verzetteln" geworden.

Umgangssprachlich; Im Althochdeutschen bedeutete "zetten" so viel wie ausbreiten, verstreuen. Daraus entstand "verzetteln" im Sinne von nutzlos ausstreuen. Zette(l)n war auch ein Fachwort aus der Sprache der Weberei, so dass sich auch das heute nur noch redensartlich verwendete "anzetteln" erklären lässt als: beginnen, ein Gewebe zu weben. Beide Verben haben also nichts mit dem Wort "Zettel" im Sinne von Papierplättchen zu tun. Dieses leitet sich vielmehr von mittellat. cedula ab. Als "Zed(d)el" gelangt es um 1300 ins Deutsche und ist daher weit jünger als die Wurzeln von "verzetteln", das im 19. Jahrhundert auch in der Militärsprache üblich wird zur Bezeichnung von verteilten Truppen, denen die Schlagkraft verloren geht. Von hier leiten sich Varianten ab, wie etwa "seine Kräfte verzetteln"

Rainman007  04.03.2013, 16:47

Chapeau! Da lag ich ja total daneben!

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Das kommt aus dem Webergewerbe.

Zetteln bedeutet, den Stoff, die Tuche zu weben beginnen. Die Fäden (Zetteln oder Spulen genannt) , die gebraucht werden, müssen am Stock verteilt werden (verzettelt) Von der Spule wird dann der Faden langsam abgewickelt und verwebt.

Dieses "Zetteln" ist ein langwieriger Arbeitsprozess, der sehr genau ausgeführt werden muss.