Radioaktive Strahlendosis normal?
Hallo, ich habe einen Geigerzähler und messe bei uns daheim in der Umgebung Eine Dosisleistung von 0,23 Mikrosievert pro Stunde. Laut Internet sind Werte um 0,03 und 0,08 Mikrosievert pro Stunde normal. Auf Wikipedia für Strahlenexposition geht die Skala nur bis 0,18 Mikrosievert Ortsdosis. Muss ich mir Sorgen machen?
4 Antworten
Im Gebäude sind durch radioaktive Isotope in Baustoffen 0,23 µSv/h eher üblich. Bei mir ist es etwa genau so viel.
Eher mehr natürliche und radioaktive Isotope enthalten Produkte aus Lehm (Ziegel, Dachziegel...), manche Granite und Hochofenschlacken. Eher weniger radioaktiv durch weniger natürliche und radioaktive Isotope ist Holz oder Baustoffe, die z.B. eher viel Kalk enthalten (Marmor, Kalkstein).
In der Regel ist die Dosisleistung aufgrund der radioaktiven Isotope in Gebäuden größer als im Freien - das ist ganz normal. Mehr zum Thema:
https://mieten.mit-koepfchen.de/radioaktive-baustoffe/
Nebenbei:
Ein Strahlungsmessgerät / Geigerzähler reagiert zwar (theoretisch) auch auf den Zerfall von Radon Gas - praktisch ist es aber so, dass du Radon nicht mit einem normalen Strahlungsmessgerät oder Geigerzähler messen kannst. Die Messung mit einem Geigerzähler wird deshalb nicht von in der Raumluft vorhandenem Radon Gas beeinflusst. Um Radon zu messen benötigst du ein Radonmessgerät oder ein einen zusätzlichen Versuchsaufbau zu deinem Strahlungsmessgerät. "Einfach so" durch "Geigerzähler in die Luft halten" kannst du keinen Radon-Nachweis machen.
Hast du im Keller/neben gewissen Mineralien gemessen? Es kann immer sein, dass dort Radon austritt oder Thorium/Uran in geringsten Mengen enthalten sein können. Ansonsten ist das nur wenig über dem Messfehler und normalem Hintergrundrauschen, mach dir also keine Sorgen. 20 mS/J sind für erwachsene, nichtschwangere Berufstätige der Grenzwert, also komplett unbedenklich.
Der radioaktive Zerfall durch Radon Gas und seine Tochternuklide beeinflusst die Messung mit einem Geigerzähler prakisch überhaupt nicht. Selbst bei einem extremen Problem mit Radon in der Raumluft wäre dies mit einem Geigerzähler kaum nachweisbar.
Thorium/Uran sowie deren Zerfallsprodukte sind in fast allen Baustoffen enthalten. Dadurch ergibt sich im Gebäude eine eher diffus erhöhte Hintergrundstrahlung, meist etwa das 3- bis 5-fache im Verhältnis zur einer Messung im Freien.
Das ist völlig normal.
Bei einem Strahlendosisleistung von 0,08 Mikrosievert/h ergibt das im Jahr eine Strahlendosis von ~700 Mikrosievert bzw. 0,7 Millisievert, was nicht wirklich etwas ist.
Zum Vergleich:
Ich habe vor 2 Wochen auf dem Flug in die Ukraine im Flugzeug mit meinem Messgerät gemessen (Profigerät das auf der Arbeit regelmäßig kalibriert wird)---> 4 Mikrosievert/h.
Im Terminal Flughafen Frankfurt (also noch am Boden)---> 0,15 Mikrosievert/h.
Es kommt immer drauf an wo du wohnst, bergige Gegenden haben meist natürlich bedingt eine höhere Belastung, so sind auch Werte von bis zu 0,2 Mikrosievert/h normal (z.B. im Schwarzwald)
Ab 100 solltest du dir laut Google Sorgen machen.
Dann wäre diese Webseite für jeden, der einigermaßen selbstständig Google bedienen kann, ohne Nutzen. Ich hoffe, dem ist nicht so.
100 µSv/h entspricht einem nuklearem Inferno:"100" entspricht etwa dem 2000-fachen der natürlichen Radioaktivität im Freien. Also: Ja, du hast Recht! "ab 100" sollte man sich wirklich Sorgen machen ;-)
Bitte keine Informationen aus Google weiter gegeben. Ich brauche eine qualifizierte Aussage von jemandem, der sich auskennt.