PV-Anlage Warum speist sie ins Netz statt in den Speicher?
Wir haben eine kleine PV-Anlage auf dem Dach (5,2 kWp) und einen 5kWh-Speicher von Senec (Senec.home V3) incl. Cloud-Vertrag.
Nun beobachte ich täglich das Phänomen, dass der Speicher morgens (fast) leer ist, die Module gut Strom produzieren, aber dieser ins Netz geht, während der Speicher leer bleibt. Das sei "intelligentes" Lademanagement unter Einbeziehung der lokalen Wetterprognose.
Nun ist uns aber aus ökologischen und okönomischen Gründen wichtig, dass so viel wie möglich Strom im Haus bleibt - die Cloudgebühr richtet sich gestaffelt nach der Menge des eingespeisten und entnommenen Stroms. Deshalb würde ich es gut finden, wenn der Speicher immer höchste Priorität hätte.
Meine Fragen:
- Ist dieses Lademanagement wirklich so intelligent oder nur Beutelschneiderei seitens des Energieunternehmens, das den Cloud-Traffic hoch halten will?
- Kann ich selber die Priorisierung verändern (lassen)?
- Hat das was mit Paek-shaving zu tun? Diese Funktion ist bei uns aktuell deaktiviert, ließe sich aber wohl in der App aktivieren.
Vielen Dank im Voraus,
Otto
2 Antworten
Wenn Du selbst "Herr der Anlage" sein willst, bist Du bei einem Cloud-Anbieter nicht gut aufgehoben. Dieser kann per Fernsteuerung entscheiden, den Strom zum aktuellen Zeitpunkt lieber auf dem Spot-Markt zu verkaufen statt im lokalen Speicher zu lagern. Das geht (theoretisch) sogar so weit, dass Dein Speicher bei Bedarf ins Netz "entleert" wird. Dafür bekommst Du rechnerische Autarkie über die Cloudgebühr.
Das ist so gesehen schon intelligentes Lademanagement, da das Wetter möglicherweise an diesem Tag so gut war, dass die Aufladung des Speichers eben (seitens des Anbieters) auf später verschoben wurde. Aber eben möglicherweise nicht in Deinem Sinne.
Die Prioritäten sollten bei einer "normalen" Anlage immer genau so sein.
Bei den anderen Punkten kann ich leider nicht wirklich weiterhelfen, jedoch ist der Spiecher doch schon recht eng mit Senec "verheiratet". Insofern würde ich erst einmal (vor der Kündigung!) einen Solarteur fragen, ob der Speicher nach einer Kündigung überhaupt noch sinnvoll nutzbar ist. Das darf auch gerne der ursprüngliche Solarteur sein, der Verkauf mit und ohne Cloud läuft dort meist parallel.
Was steht da für ein Status wenn du die IP des Speichers im Browser eingibst?
Eventuell befindet sich der Speicher noch in der Batteriepflege. Das machet der ja aktuell jeden Tag.
Die IP wird auf dem Display des Speichers angezeigt.
Das müsste ich zu Hause testen, aber auch die App zeigt jeden Morgen "Batterie-Konditionierung" und dabei wird der Speicher heller als sonst angezeigt. Diesen Zustand kenne ich, aber das oben beschriebene Verhalten ist davon unabhängig (zumindest laut der App).
Vielen Dank! Aus Sicht von Senec mag das intelligent sein, aber da wir v. a. nachmittags und abends Strom verbrauchen, ist es inzwischen öfter passiert, dass wir für die Nacht einen zu leeren Speicher hatten, obwohl wir tagsüber mehr als genug Strom produziert hätten, der aber vormittags ins Netz statt in den Speicher gegangen ist.
Freundlicherweise hat Senec gerade den Cloud-Preis erhöht, so dass ich jetzt sechs Wochen außerordentlich kündigen kann. Werde mal den Markt sondieren, ob ich einem annehmbaren Tarif finde, der mir mehr Autonomie erlaubt.
Eine Frage noch: wer würde danach die PV-Anlage umprogrammieren? Kann man das selbst? Braucht es dafür einen Techniker? Oder verhält sich eine Nicht-Cloud-Anlage immer immer so, dass die Prioritäten 1. Hausverbrauch, 2. Akku, 3. Netz sind?
Vielen Dank im Voraus!