PTBS und Wiederholungszwang?
Hallo,
die PTBS ist gekennzeichnet durch folgende Symptome:
- Symptome des Wiedererlebens: sich aufdrängende, belastende Erinnerungen an das Trauma, Flashbacks, Alpträume
- Vermeidungssymptome: emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit der Umgebung und anderen Menschen gegenüber, aktive Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Manchmal können wichtige Aspekte des traumatischen Erlebnisses nicht mehr (vollständig) erinnert werden
- Vegetative Übererregtheit: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Wachsamkeit, übermäßige Schreckhaftigkeit.
Laut Traumaforschung geraten traumatische Inhalte in eine Art Wiederholungszwang, sodass uns das unbewusst Erlebte immer wieder vor die Augen geführt wird und somit einen Nachahmungseffekt verursacht. Nun stellt sich mir die Frage, inwieweit die Vermeidungssymptome, wie in etwa das Vermeiden von Situationen, die daran erinnern könnten, bei solchen Reinszenierungen greifen? Nehmen wir nun an, man möchte nicht daran erinnert werden, hat Vermeidungssymptome und ist gleichzeitig in der Wiederholungsspirale und sucht zunächst unbewusst die Orte, Situationen oder Menschen auf, die das hervorgerufen haben, um es im Wiederholungszwang zu verarbeiten. Das widerspricht sich doch oder wie seht ihr das?
1 Antwort
Das ist wirklich eine gute Frage!
Stell Dir vor, Du hast in Deiner Kindheit an einem bestimmten Ort schlimme Dinge erlebt, dann wirst Du diesen Ort später wahrscheinlich meiden, weil er Dir schlechte Gefühle macht.
Gleichzeitig kann es aber sein, dass Du "irgendwie " immer wieder in Situationen gerätst, in denen ganz ähnliche Dinge wie damals "passieren".
Also: Man vermeidet zwar den konkreten Ort/die konkrete Person, erlebt aber ähnliches an anderen Orten/mit anderen Personen immer wieder.
Ist das verständlich?
Ja, das war sehr hilfreich. Vielen Dank.