Psychologie - Wieso sagt der Style etwas über die Persönlichkeit?
Z.B., Frauen mit festem Haarknoten oder Männer/Frauen mit klassischen Looks haben oft eine autoritäre, kontrollierte Persönlichkeit. Menschen die weite Kleidung tragen, sind meist lässig. Pauschalisieren kann man das nicht, aber das kommt häufig vor. Woran liegt das?
7 Antworten
Hallo Algengruetze,
Kleidung kann aber auch etwas vorspiegeln, top gestylte Menschen können durchaus sehr unsicher sein, ein extrem konservativer Look mit einer strengen Friseur vermittelt Autorität und Unnahbarkeit. Es kann auch eine Schutzfunktion sein.
Es gibt Menschen, die legen gar keinen Wert auf Style, sie haben andere Prioritäten in ihrem Leben, die wichtiger sind.
Andere wiederum fühlen sich einfach nur wohl, wenn sie gut gekleidet sind, mit einer gut sitzenden Frisur.
Ich kleide mich der Situation angemessen, beruflich ganz anders als in der Freizeit.
Also völlig unterschiedliche Styles, bin aber immer der gleiche Mensch.
Durch dein, ich darf das ja so schreiben, junges Alter kommt dein jetzt passender Look einfach positiv an - und er passt auch wesentlich besser zu dir und du fühlst dich wohl damit.
Liebe Grüße und danke für deinen freundlichen Kommentar : )
Aber so was von wohl :-). Heute gibt's das dunkelblaue umgewickelte Jeanshemd zur beigen Chino und schönen sommerlichen Sneakers - ich fühl' mich prima und bin echt zufrieden ;-)
War neulich (Sonntag) mit meiner Freundin in der Stadt und mit dem Auto zum Wandern unterwegs - weißes Longsleeve und graublaue Chino zu den selben Schuhen - und es war einfach nur befreiend, in dem Outfit unterwegs zu sein und zu merken, es ist jedem egal und ich fühl mich attraktiv & sympathisch drin^^ früher hätte ich mit einfarbigem Hemd usw. gedacht, puh, da guckt mir einer hinterher, weil ich sonntags auch wie ein ältlicher Beamter in der Freizeit aussehe ;-)
An meiner früheren Arbeitsstelle sagte mal eine Kollegin, ich würde aussehen wie die Urlaubsvertretung eines Bundespoststellenleiters der 90er... hat gepasst.
Man muss sich erst einmal selbst finden, damit man genau den passenden Style für sich entdeckt.
Ich werde bald 60 Jahre und bin noch total modisch angezogen. Heute eine enge Jeans von Gambio mit einem Hauch von Flicken - nicht Löchern, unten an den Hosenbeinen sind kleine Fransen, ca. 3 mm, ein figurbetontes Kleid bis zum Knie, Halbarm, in creme mit durchgängigen Zacken in einer Farbmischung aus burgunder/grau und Sneakers mit Glitzerbändern und einem seitlichen Reißverschluss, die Sohle creme, der Schuh grau.
Es gibt Menschen, die legen gar keinen Wert auf Style, sie haben andere Prioritäten in ihrem Leben, die wichtiger sind.
Ich fühle mich ertappt.
Ich finde, dass alle Menschen gleich aussehen. alle tragen das, was modern ist... daher sind rückschlüsse auf den Charakter kaum möglich.
Lass' mich das mal vorsichtig so formulieren: Das sagt viel aus und doch nichts. Rückschlüsse kann man nur ziehen, wenn man die Leute wirklich kennt und die Hintergründe kennt sowie Menschenkenntnis und Lebenserfahrung hat - und wenn die Outfits definitiv ehrlich sind oder definitiv unehrlich. Das muss man aber alles wissen, um urteilen zu können.
Ein streng oder betont klassisch-konservativ gekleideter Mensch kann durchaus auch ziemlich cool und locker sein, so wie ein Typ mit legeren Outfits ein sehr komplizierter, ausgesprochen unsicherer und gehemmter Charakter sein kann ------> habe ich alles schon erlebt. Ich erinnere mich grad konkret an Sara, eine Mitschülerin aus der Berufsschule, mit Dutt, dunkler Kleidung; sie war sehr ruhig und in sich gekehrt, wirkte arrogant und unnahbar, lachte nach außen hin wenig und von Jungs wollte sie wenig wissen ------> aber wenn man sie näher kannte udn sie wusste dass man es mit ihr ehrlich meint, war sie eine tolle, weltoffene & tolerante Gesprächspartnerin, mit der man echt über alles reden konnte, wenn's sein muss die halbe Nacht ;-)
Oft aber trügt der erste Schein tatsächlich nicht völlig und vieles kann man durchaus zumindest ableiten, wenngleich man wie gesagt die Leute kennen muss um sich ein Urteil zu bilden.
Ich (31) trat lang recht konservativ auf um gewisse Rollenbilder zu erfüllen, die ich innerlich total ablehnte aber aus denen ich in meiner Heimat unmöglich ausbrechen hätte können, weil ich dann gesellschaftlich unten durch gewesen wäre; so viel zum ach so netten Vorstadtmilieu, wo scheinbar alles Heititeiti ist und alle so gesellig sind -----> ich wirkte auf viele autoritär, wenig freundlich, mürrisch und unnahbar, fühlte mich in typischer Businesskleidung jedoch total unsicher, war nicht ich selber und fand mich als Mensch sowie als Mann unsympathisch und unattraktiv. Hatte in der Zeit auch oft das (eher unbegründete aber latente) Bauchgefühl damit beobachtet zu werden und negativ aufzufallen - doch ich dachte immer, man werde in lockerer und trotzdem gepflegter Kleidung (lockere Kleidung muss nicht lottelig sein^^) schlechter behandelt. In meiner Heimat wäre das so gewesen. Aber da wo ich jetzt wohne traue ich mich endlich, ich selbst zu sein und -------> bei "normalen" Leuten ist eher das Gegenteil der Fall - ich bekomme auf einmal von Kolleginnen und Freunden ehrliches Lob, weil ich wohl viel besser, frischer und ehrlicher wirke mit Longsleeve oder umgewickeltem Jeanshemd, Chino und sportlichen Schuhen zu einer schönen schlichten Armbanduhr ... und was anderes ziehe ich kaum noch an ;-)
Im Nachhinein haben einige meiner Bekannten, die das mitbekamen mir gesagt sie hätten geahnt, dass ich mich nach außen hin verstelle bzw. verstellen musste und eigentlich unzufrieden war. Ich hätte auf sie zwar auch autoritär gewirkt, aber irgendwie wirkten Anzüge, Sakkos, hochwertige Uhren, Krawatten und mein damaliger Siebener-BMW wie ein Schutzschild. Es war auch so.
Der Style zeigt an wie ein Mensch von Anderen gesehen werden will.
Du darfst aber nicht vergessen, dass dieser "style" häufig reine Nachahmung ist, um genau diesen Effekt zu improvisieren.
Ja, aber irgendwie muss es ja dazu gekommen sein, dass man es als Nachahmung sieht.
So war das bei mir auch - ich wirkte auf viele autoritär und unnahbar, fühlte mich in Businesskleidung jedoch total unsicher und fand mich als Mensch sowie als Mann unsympathisch und unattraktiv. Hatte auch oft das (eher unbegründete aber latente) Bauchgefühl damit beobachtet zu werden und negativ aufzufallen - aber ich dachte immer, man werde in lockerer und trotzdem gepflegter Kleidung schlechter behandelt. Stimmt gar nicht, es ist eher das Gegenteil der Fall - ich bekomme auf einmal ehrliches Lob, weil ich wohl viel besser, frischer und ehrlicher wirke mit Longsleeve oder umgewickeltem Jeanshemd, Chino und sportlichen Schuhen zu einer schönen schlichten Armbanduhr ... und was anderes ziehe ich kaum noch an :-)