Ist die Demokratie wirklich die beste Regierungsform oder gibt es andere Systeme, die effektiver und gerechter sind?

syc11  18.06.2023, 12:17

Effektiver für was? Gerechter in wessen Sinne? Ohne Erklärung dazu von dir kann man schlecht darauf antworten, magst du das beantworten?

Bronzko 
Fragesteller
 18.06.2023, 12:20

Du stehst auf meiner Ignor Liste, kann nicht sehen was du geschrieben hast.

syc11  18.06.2023, 12:23

Auch wenn man unterschiedliche Ansichten hat, muß man sich nicht blocken? Kindergarten?

Bronzko 
Fragesteller
 18.06.2023, 12:31

Auch du steht anscheinend auf meiner Ignor-Liste.

11 Antworten

Darüber hatt man sich seit der Antike Gedanken gemacht.

Politik (Aristoteles) – Wikipedia

In der Politik wird zum ersten Mal eine systematische Analyse von Staatsformen unternommen. In der sogenannten ersten Staatsformenlehre (Pol. III 6 ff.) werden insgesamt sechs Grundtypen von Regierungen gezählt.[7] Diese gruppieren sich zu jeweils Dreien: einmal als „richtige“ Staatsformen und einmal als deren drei „verfehlte“ Abweichungen.

Die drei „guten“ Verfassungen, die alle auf das Wohl der Allgemeinheit bzw. des Staates ausgerichtet sind (MonarchieAristokratie[8] und Politie), werden den drei „entarteten“ Verfassungen gegenübergestellt, die nur dem Wohl der Herrschenden, ihrem Eigennutz, dienen (TyrannisOligarchie und Demokratie). Die Demokratie gilt ihm dabei als Herrschaft der vielen Freien und Armen im Staate, die zu Lasten der Tüchtigen und zum Schaden der Wohlhabenden erfolgt. Auch ist es für Aristoteles nicht zulässig, dass die Armen mächtiger als die Reichen sind. Da sie zahlreicher sind und in der Demokratie die Mehrheit maßgeblich ist, bewirke die Demokratie eine Dominanz der Armen.

Dies warf er gerade der extremen Form der Demokratie vor, die nicht dem Wohl der Allgemeinheit dient. Die drei schlechten Staatsformen verfehlten damit alle den Zweck, das „vollkommene Leben“ in der Polis-Gemeinschaft zu ermöglichen.

Der Demokratie widmet Aristoteles im IV. Buch der Politik besonderes Augenmerk. Die sogenannte zweite Staatsformenlehre des 4. Kapitels untersucht die verschiedenen Formen demokratischer Verfassungen auf empirischer Basis und kommt schließlich zu einem deutlich milderen Urteil diese Regierungsform betreffend, was allerdings nicht für ihre extreme Form gilt (vgl. Pol. IV und VI).

siehe auch hier

Verfassungskreislauf – Wikipedia

Die sozialste und gerechteste Form des Zusammenlebens wäre der Kommunismus - doch das ist nur eine Idee, die nicht umsetzbar ist. Es ist nie gelungen, ihn auch nur ansatzweise zu realisieren, denn er scheitert an der Natur des Menschen.

Das Verteilungsprinzig: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“ ist mit uns Menschen nicht durchführbar, weil jeder mit dem geringsten Auswand das meiste herausschlagen will - jeder will viel haben, aber möglichst wenig dafür tun.

Wenn die Demokratie konsequent umgesetzt wird, gibt es nichts Besseres für das gesellschaftliche Zusammenleben - auch wenn diese Staatsform nicht die Effektivste ist.

Ich würde nicht sagen, dass es etwas besseres gibt. Demokratie basiert ja grundsätzlich auf Gleichheit und Machtverteilung. Die andere Seite wäre Ungleichheit und Machtkonzentration. Da sehe ich nicht wirklich Vorteile. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man da irgendwann noch so etwas wie eine dritte Dimension entdecken würde, die plötzlich ein ganz neues Konzept ermöglichen würden.

Die Gerechtigkeit spricht wohl klar für die Demokratie.

Die Effizienz wohl eher weniger. Grundsätzlich hat eine Diktatur zumindest das Potenzial zu einer sehr viel effizienteren Verwaltung und Regierung.

Allerdings muss man auch bedenken, dass diese Effizienz etwas bringen muss und nachhaltig bestehen bleiben müsste. Und das ist wieder mal ein Vorteil der Demokratie: Ist sie einmal stabil, ist sie wohl nachhaltiger, weil eben die Menschen zusammen herrschen und es für alle zumindest grundlegend stimmen muss. In einer Diktatur ist das schnell mal wieder nicht mehr der Fall. Dann leidet die Effizienz auch dort.

Also: Nein, ich glaube nicht, dass es etwas besseres als Demokratie gibt.

Diese Frage gibt es schon, seit es Regierungen gibt und eine letzten Endes universell gültige Antwort gibt es nicht.
Die Demokratie hat - wie jede andere Staatsform - ihre Vor- und Nachteile. Für die westliche Welt überwiegen wegen der vorherrschenden Mentalität die Vorteile, aber gerade in den letzten Jahren haben wir die Nachteile gesehen. Demokratie ist ein äußerst schwerfälliges und langsam arbeitendes Prinzip. Gerade in Krisensituationen, wo schnelles Handeln gefragt ist, recht sich das, wie man in Sachen Corona ha auch gesehen hat. „Gut“, „Gerecht“ und „Effektiv“ hängt immer davon ab, was du betrachtest, zumal Demokratie nicht gleich Demokratie ist. Demokratie ist darüber hinaus eine Utopie. Die es nur gäbe, wenn jede einzelne Meinung erfragt und berücksichtigt wird, was aber praktisch nicht realisierbar ist. Alles was wir als „westliche Demokratien“ bezeichnen ist ein Annäherungsversuch an diesen utopischen Zustand, die mal mehr mal weniger gut sind, je nach dem wen man fragt und was man betrachtet.

Moin,

Anregung:

  1. Definiere den Begriff "Gerechtigkeit".
  2. Definiere den Begriff "Effizienz"
  3. Kläre für dich die Wertigkeit von "effektiv" und "gerecht" im Verhältnis zueinander im Rahmen einer gesellschaftlichen Ordnung.
  4. Überlege, inwieweit Gerechtigkeit ein Teil von Effizienz sein könnte.
  5. Überprüfe bestehende Wirtschaftsmodelle auf ideologische Inhalte
  6. Analysiere neoliberale Wirtschaftsmodelle nach Plausibilität bezüglich deiner Gedanken von 1 - 5

;-) Gruß