Praktica MTL 5 oder Praktica BCA electronic, welche ist besser?
Ich suche nach den Eigenschaften der beiden genannten Kamera´s bzw. bin ich der Frage auf dem Grund, welche besser ist. Ich bin relativer Anfänger was Kamera´s angeht, freue mich daher sehr über Detailgenaue Antworten.
Folgende Fragen stellen sich mir außerdem:
1.Die BCA hat einen ISO Empfindlichleit von 12-3200, Die MTL5 hat aber nur einen ISO Empfindlichkeit von 12-1600, Wieso hat das so einen großen Unterschied und was ist besser? Falls ich etwas falsches geschrieben habe, korrigiert mich bitte.
2.Wie lange läuft der Selbstauslöser bei der MTL5? Ich fand verschiedene Angaben, weiß es einer aus Erfahrung?
3.Kann die MTL 5 auch Schwarz Weiß?
4.Was genau ist der TTL Belichtungsmesser? Ich hab schon versucht zu googeln, aber verstanden hab ich es nicht.
5.Habe ich das richtig verstanden das ein Motorwinder zum Serienbilder schießen verwendet wird?
6.Was und wo ist die PC Buchse an der MTL 5?
Das Ergebnis basiert auf 0 Abstimmungen
2 Antworten
Diese beiden Kameras sind gleich gut. Bei einer ISO von 3200 hast Du eine größere Körnung im Film (höheres Rauschen) als bei 1600 ISO..
Die MTL5 kann schwarz/Weiß mit einem entsprechenden Film..
TTL - die Belichtung wird durch das Objektiv gemessen (Through The Lens). Die MTL5 hat einen Nachführbelichtungsmesser, Du musst die Werte Vom Belichtungsmesser auf die Zeit und Blende übertragen..
Bei den analogen Kameras können nur Serienbilder mit einem Motorantrieb gemacht werden. Dabei ist es wichtig, ob der Motor nur eine Einzelbildfunktion hat oder eine Dauerfunktion, d. h. beim Auslösen läuft der Motor durch..
Diese PC-Buchse an der Kamera ist für Blitzgeräte gedacht, die keinen Mittenkontakt haben. Da wird der Blitz über ein Kabel mit der Kamera verbunden.
Übrigens waren diese Modelle sehr beliebt, die wurden in der DDR für Porst und Quelle produziert..
Waren robuste, unkomplizierte und gute Kameras. Die Bilder mussten per Hand scharf gestellt werden.
LA
Bei größeren Abzügen hast Du mit 3200 ISO deutliche Einschränkungen in der Bildqualität..
Aber mit einer 1,8/50 mm m42-Objektiv hast Du bei schlechtem Licht gute Reserven.
Du kannst absolut jeden handelsüblichen Film nehmen im Kleinbildformat..
Die werden Dir im Belichtungsmesser im Sucher angezeigt..und zwar im richtigen Bereich.. Du kannst bei Bedarf Zeit und Blende verändern. Wenn Du die Zeit verstellst ändert sich die Belichtungszeiger der Nadel im Sucher..
Du kannst mit so einer alten Praktika gute Aufnahmen machen.
Ich habe selber noch eine alte Canon AE1/programm die auch noch sehr gute Fotos macht. Bei aller Begeisterung für digital, ich finde solche alten Teile gelungen, würde die nie hergeben.
Keine Ursache, solche alten Kameras sind sehr einfach zu bedienen, Du kannst nichts falsch machen..
Hallo
1.) als die MTL Serie entwickelt wurden hatten am Markt verfügbare Filme zwischen ISO/ASA 12 und 1000. Die ISO/ASA ist Logarhytmisch damit man damit in denn USA und England leichter Kopfrechnen kann (Imperale Methode > Bruchrechnen). Die DIN Reihe ist Linear damit man damit in Europa leichter rechnen. Die DIN Reihe war auch kompakter skalierbar und kostengünstiger zu gravieren.
DIN > ISO Wert
3 > 1,5
6 > 3
9 > 6
12 > 12
15 > 24
18 > 50
21 > 100
24 > 200
27 > 400
30 > 800
33 > 1600
36 > 3200
also der Sprung von ASA 1600 auf ASA 3200 ist nicht "viel" sondern 1 Lichtwert
2.) der Selbstauslöser ist mechanisch und auf maximal um 10 Sekunden einstellbar oder auch auf 1ne Sekunde. Wenn die Vorlaufwerke lange nicht benutzt werden laufen diese oft langsamer oder gar nicht mehr, auch bei Kälte sind die meisten Vorlaufwerke langsamer. Irgwendwann in dnen 70ern hat Pentagon die Vorlaufzeit im Prospekt von 10 auf 8 Sekunden geändert vermutlich gabs zuviele die mit der Stopuhr nachgemessen und reklamiert haben
3.) in die SLR passen die Handelsüblichen 135er "Wechselsensorpatronen". Der Kamera ist der eingelegte Filmtyp relativ egal, eher Probleme machen die unterschiedlichen Filmemulsionsträgertypen. Schwarz-Weiss Film erfordert "Imagination" und Filtertechnik, dass ist nix für Anfänger ausser es geht um Lomoismussfotografie oder Filmwaisten. Zum Einstieg nimmt man erst mal einen kaschierten E6 SW Typ das ist im Prinzip ein monochromer Farbfilm und recht einfach verstehbar und gutmütig. Der Vorteil von traditionelem SW Film ist das man denn selber entwickeln kann.
4.) "Trough The Lens", die Kamera misst die Lichtmenge durch die Optik und evtl. davorgeschraubten Filtern. Gerade bei SW Fotografie ist das von Vorteil. Bis in die 70er waren Belichtungsmesser meist seperate Einheiten zur Lichtmessung. Kameras mit eingebauten Lichtmesser machen auch nur eine "Objektmessung" und keine Lichtmessung.
5.) Winder sind motorischer Filmtransporter damit kann man "Serienbilder" schiessen wie auch mit Federwerkmotoren. Man Unterscheidet zwischen Winder, Motordrive und Motor, die Drives habe die höhere Serienbildrate, sind massiver gebaut, haben dickere Batterien und mehr Kühlfläche. Die MTL gabs nur als Militär/Polizei/Stasi sowie für die Medical/Mikroskopie Version mit Motor/Winderanschluss (und Langfilmmagazin) ansonsten nur bei LLC und VLC.
6.) die PC Buchse ist mEn auf der linken Schulterseite bzw die MTL Serie hat mW keine X Buchse mehr. Die MTL Serie war ja die Basiskamera ohne Extras. Wenn man ein PC Kabel anschliessen will muss besorgt man sich einen X Kontakt Adapter oder kauft gleich eine Kamera mit dem Extra.
Die MTL ist 60er Jahre Technik mit Schraubgewinde und Arbeitsblendenmessung und Anzeigenadelnachführung. Die BCA ist 70er Jahre Technik mit Bajonettanschluss und Offenblendmessung. Elektronisch geregelter Verschluss, Zeitautomatik, TTL Blitzlichtmessung, LED Anzeige. Die BCA ist Anfängerfreundlicher, Fehlertoleranter. Die Anzeigenadel ist beim Belichtungsmessen im Vorteil und leichter verstehbar als die simple LED Technik.
Es gab damals bessere Kameras aus dem fernen Osten, die MTL war noch bis in die End 70er Konkurrenzfähig die BC Serie wurde nur wegen der Optiken und dem Preis gekauft. Gut evtl. gab es da noch denn "Schrulligkeitsfaktor".
Die MTL Serie wurde ja auch als Revue und Porst vermarktet. "Exportware" war meist besser selektiert und montiert als Inlandsware. Auch gabs bei "Westware" bessere Standardoptiken meist das Orestor bei Inland das Domiplan.
Das Kernproblem der BC ist dass der Sucher im Prinzip der selbe ist wie bei MTL Serie und war in denn 80er einfach zu Klein und Duster um die Manualfocusfotografen zu begeisteren auch war die B Reihe mechanisch fast so "grobschlächtig" wie fühe Chinons vor der Memotron. Wer mal eine Pentax, Olympus, Minolta, Nikon, Fuji, Mamyia oder Yashica/Contax der Einsteigerpreisklasse zum Vergleich genommen hat konnte dass sofort sehen. Selbst Cosina, Carena, Chinon hatten ab denn 80ern bessere Sucher aber auch weil meist auf K-Bajonett umgestellt.
Also ist die Kamera mit 3200 ISO eigentlich schlechter? Oder könnte man sagen, mit der könnte man besser im Dunkeln fotografieren?
Kann ich jeden 35 mm Kleinbild Schwarz/ Weiß Film verwenden oder ist das Kameraspezifisch?
Wo nehme ich die Daten her, die ich auf Zeit und Blende übertragen muss? Wie man Zeit und Blende einstellt, also anhand des Motiv´s, verstehe ich noch. Aber es klingt für mich so, als wenn die Kamera etwas misst und ich das dann übertragen muss, damit das Bild gut wird.
Ich finde es auch extrem spannend, sich in die Zeit von vor 40 Jahren rein zu versetzen, auch wenn es im Gegenzug zu einer Digital Kamera oder einer DSLR unglaublich viel abverlangt, eh man das erste gute Foto in den Händen hält. Aber ganz ehrlich, lieber damals so eine Kamera, als gar keine. Jede Generation hat was für sich.