Pietätlos in Roman über Vergewaltigung schreiben?
Ich schreibe im Moment gerade an mehreren Geschichten. Eine meiner Figuren erlebt dabei eine wirklich schlimme Zeit, in der sie als Sklavin gehalten wird (geschlagen wenn sie was falsch macht). Jetzt wollte ich fragen, ob das irgendwie pietätlos ist, wenn ich schreibe, dass sie vergewaltigt wird. Ich möchte eben gerne, dass sie wieder aus all der Tragik heraus kommt aber ich weiss nicht, ob das nicht zu extrem ist. Was meint ihr? Darf man über so etwas schreiben? Weil ich möchte nicht, dass das irgendwie als etwas angesehen wird, was man einfach nicht macht.
Danke für eure Hilfe PS: Also ich habe nichts dergleichen erlebt, es passt nur irgendwie gut zu meiner Figur.
3 Antworten
Na ja. Bist du sicher, dass du das kannst? Probier es mal, und du wirst sehen, dass es gar nicht so einfach ist, zumindest nicht, wenn dieser Text gut werden soll.
ja ich glaube das mach ich mal ;) danke... ich will einfach niemandem auf die Füsse treten... weil es ist ja schon ein heikles Thema.... und das möchte ich auch nicht irgendwie in den Dreck ziehen oder so...
Das Thema Vergewaltigung/Gewalt ist nie etwas Schönes. Allerdings handeln recht viele fiktive Filme und Bücher davon, oder es kommt zumindest darin vor. Wenn es allgemein nach Pietät gehen würde, dürfte nie wieder ein einzelner Krimi oder Thriller geschrieben bzw. verfilmt werden oder keine Geschichten, in denen ein Mensch auf irgendeine Art und Weise betrogen, gemobbt und belogen wird, etc. Denn auch darunter haben schon Menschen gelitten.
Immerhin passiert ja in einer Geschichte niemandem etwas, sondern es handelt sich um erfundene Charaktere. Aber irgendwo basieren einige Themen oft auf etwas, das anderen Menschen im richtigen Leben angetan wurde, deshalb wird teilweise sehr heftig darauf reagiert. Ich reagiere auch empfindlich auf manches. An irgendeinem Punkt geht das wahrscheinlich jedem so. Ich denke es kommt darauf an, ob du damit umgehen kannst, wenn jemand deshalb Vorurteile dir gegenüber hat. Das scheint vielen Autoren so zu gehen.
Sollte es mit deinen Freunden wirklich Probleme geben, könntest du es dem ein oder anderen bestimmt in Ruhe erklären. Im Prinzip sind die Charaktere nicht weit von einer Spielfigur (wie z.B. beim Schach oder Mensch Ärgere Dich Nicht) entfernt. Dazu kommen halt die verschiedenen Situationen, Hintergründe und Facetten, auf die du die einzelnen Figuren schiebst, wenn der Moment oder die Begebenheit passend erscheint. Es ist ja nicht so, als ob du irgendwas davon real tun oder gutheißen würdest.
Außerdem werden zumindest ein paar deiner Freunde und Bekannten schon mal einen Thriller oder Krimi gelesen/gesehen haben, in dem es nicht gerade zimperlich zuging. Es kommt wahrscheinlich darauf an, was für einen Bezug sie zur Fiktion haben. Was du auch machen könntest, wäre etwas ins Vorwort zu schreiben, das den Leuten ein bisschen den Wind aus den Segeln nimmt. :)
Kommt drauf an wie Detail genau du das schilderst! Kann Bedauern auslösen oder aber auch als billigster Po.rno enden...
ich weiss gar nicht ob ich das wirklich im Detail schildern möchte... weil ich eben nicht irgendwie eine "Prno-Szene" daraus machen möchte... aber danke ;)
hmmm... ja das stimmt wohl... Dein zweitletzter Satz hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Irgendwie habe ich "Angst" davor was Freunde denken könnten, wenn sie meine Geschichte mit diesem Inhalt lesen würden... Man möchte ja nicht dafür verurteilt werden, was man in einer fiktiven Geschichte schreibt... Vielleicht sollte ich es einfach mal ausprobieren... Danke :)