Philippinen - Einfluss, Herkunft, Ursprung?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Filipinos denken amerikanisch, fühlen spanisch und handeln asiatisch.

Das bringt es ziemlich genau auf den Punkt. Weisse Menschen werden bis heute sehr respektiert im Land, denn weisse Menschen wissen alles, sind kultiviert und haben natürlich auch viel Geld. Das alles ist natürlich Unfug, wird aber von der lokalen Bevölkerung etwas in diese Richtung gesehen, manchmal auch etwas mehr. Fast jeder Filipino möchte sein Land verlassen, weil die eigene Wirtschaft keine Perspektiven bietet und das Land hoffnungslos überbevölkert ist. Die "Balikbayan", die Auslandsfilipinos sind die Helden im Land, da sie monatlich Geld nach Hause schicken. Nach Mexiko sind die Philippinen weltweit das Land mit der ZWEITHÖCHSTEN Geldmenge, welche von Gastarbeitern nach Hause geschickt wird. Das hat einen sehr grossen Einfluss auf die im Land verbliebenen Filipinos, die meisten möchten auch auswandern und Geld nach Hause schicken, sich ein Haus bauen und die zurückgebliebene Familie finanziell versorgen. Wenn Filipinos im Ausland sind arbeiten sie sehr hart um möglichst viel Einkommen zu generieren.

Viel Spanisches erkenne ich nicht mehr in den Philippinen, in der Nationalsprache hat es einige spanische Wörter und die laute Art der Filipinos könnte auch auf Spanien hindeuten. Der US-amerikanische Einfluss finde ich viel grösser. Nicht zuletzt, da auch die Schulbücher aus den USA übernommen wurden, auch das Schul- und politische System ist US-amerikanisch. Die USA werden als Paradies angesehen, wobei der durchschnittliche Filipino kaum oder nicht mal sein eigenes Land auf der Weltkarte finden kann. Das Wissen aus den USA kommt aus TV-Serien und übersteigerten Fantasieberichten aus dem Land des vermeintlichen Überflusses.

Ethnisch stammen die Filipinos von den Malayen ab, genauso wie die Malaysier und Indonesier. Auch die Sprachen tönen für Westler ähnlich und die Menschen sehen sich ebenfalls ähnlich. Aber Filipinos sind anders eingestellt als ihre Nachbarn (siehe oben). Die Filipinos rühmen sich für ihre legendäre Gastfreundschaft, welche wirklich sehr aussergewöhnlich ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
junghoneykook 
Fragesteller
 04.11.2018, 00:35

Vielen Dank!

Ich selber bin ja eigentlich halb Filipina (meine Mutter kommt von dort) aber ich finde es trotzdem schwer mich klar zu identifizieren bzw das filipinische klar in eine „Gruppe“ hineinzustecken (falls du weißt was ich meine). Oft wurde mir gesagt „du bist nicht asiatisch“ genug (was meiner Meinung keinen Sinn ergibt).. aber es reicht auch nicht zu sagen ich bin spanisch oder was auch immer.

Dein Beitrag hat mir sehr geholfen! Aber ich hätte noch eine Frage: was meinst du genau mit „handeln asiatisch“?

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bobby68  04.11.2018, 06:36

Die Filipinos sind aufgrund ihrer Geschichte verschiedenen Einflüssen ausgesetzt und das macht sie auch so interessant. Wenn Deine Mutter Filipina ist bist Du zu 50 % asiatisch, es sei denn sie stammt nachweislich von Europäern oder Amerikanern ab.

Asiatisch handeln meint, dass sie letztendlich wie Asiaten vorgehen in ihrem Leben, nicht viel anders als Thailänder, Malaysier oder Chinesen. Zum Beispiel wenn Probleme auftreten oder im Umgang mit anderen Menschen.

Wenn ich mir einen Rat erlauben darf würde ich mich aktiv mit Deiner philippinischen Herkunft beschäftigen, sei es kulturell oder sozial. Du kannst nur gewinnen und die Filipinos sind ein ganz besonderes Volk mit einer aussergewöhnlichen Kultur welche sich lohnt entdeckt zu werden.

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Die heutigen Philippinen (Bräuche, Religion etc.) sind hauptsächlich durch die damalige spanische Herrschaft geprägt. Die Spanier haben damals Frauen vergewaltigt und das Land zwangsmissioniert. Die Folgen sind auch heute noch spürbar, teils sogar mehr denn je.

Zu den früheren Philippinen bzw. was das Land vor der spanmischen Herrschaft geprägt hat gibt es diesen interessanten Artikel auf Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Philippinen#Einfl%C3%BCsse_aus_anderen_asiatischen_Kulturen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung