Pferde wurmkur natürliche Basis, Rezept?
7 Antworten
Gibt es nicht.
Es gibt nichts, was Endoparasiten töten kann ohne dem Pferde-Verdauungssystem zu schaden, außer den anerkannten Wirkstoffen.
Die wenigen Wirkstoffe, die wir haben, wirken gut und können zielgerichtet eingesetzt werden. Es sei denn, wir verballern es durch seltsam unnachvollziehbare Entwurmungskonzepte und zu viel unnötigen Einsatz.
Deshalb: beproben mit Sinn und Verstand und mit Hilfe eines richtig guten Labors (Achtung, es sind viele Labore auf dem Markt, die behaupten, das richtig gut zu machen, jedoch für die Untersuchung von Pferdekot viel zu geringe Kotmengen verarbeiten und Pollen nicht von Parasiteneiern unterscheiden können). Hier muss man also wissen, worauf man zu achten hat bei der Auswahl. Da nicht alle Tierärzte Parasitologiespezialisten sind, wissen die das auch nicht alle. Dann findet man heraus, ob das eigene Tier zu den etwa 20 % gehört, die nicht selbst gut mit Parasiten klar kommt und denen man helfen muss. Vom Fachlabor bekommt man da auch eine Angabe, welcher Wirkstoff zum Befund UND den Randbedingungen (wie lebt das Pferd, wie werden die anderen Pferde entwurmt, ...) passt. Nach Eingabe macht man grundsätzlich 14 Tage später eine Wirksamkeitsuntersuchung und errechnet, um wie viel sich die Zahl von Parasiteneiern reduziert hat. Der sogenannte Eizahlreduktionstest. Damit werden Wirkstoffresistenzen der Würmer entdeckt. Sonst meint man, es hätte geholfen und das stimmt gar nicht. Die Wirksamkeitsprobe mcht man immer, auch bei strategischer Entwurmung = turnusmäßig etwas eingeben. Da hat man halt keine Vorher-Zahl. Leider machen das die wenigsten nach der strategischen Behandlung, sodass man von Resistenzen eher erst erfährt, wenn einem Pferd schon erheblicher Schaden entstanden ist.
Siehe auch die Antwort von Punkgirl512.
Entwurme lieber richtig. Regelmässig das Mittel wechseln ist auch Wichtig. Ich hab ein Pferd so verloren. Die Würmer führten zu Epilepsie und einer durchlöcherten Leber. Mussten wir dann erlösen, es war noch ein Fohlen
Was du aber machen kannst sind Kotproben einschicken. Dann kannst du das richtige Mittel geben und es auch sein lassen falls nichts vorhanden sein sollte
Da gibt es kein Rezept.
Es gibt schon nur wenige Stoffe, die entsprechende Würmer abdecken. Das sind 4 oder 5 Wirkstoffe - und du denkst, man könnte mit natürlichen Mitteln noch entwurmen?
Ich bin auch immer sehr dafür, Chemie im Pferd zu vermeiden - aber bitte nicht mit so einem Schwachsinn wie "natürlicher Wurmkur". Da lachen die Würmer drüber. Sinnvoller Umgang mit Wurmkuren, Kotproben und Wirksamkeitskontrollen wären hier besser angesagt.
Ich möchte dir dieses Buch ans Herz legen:
Selbst wenn man keine ZSE machen möchte, sehr sehr aufschlussreiche Informationen.
Ja, das Buch ist wirklich genial - sowohl zum Durchlesen, als auch als Nachschlagewerk. Und 3/4 davon geht um Entwurmung im Allgemeinen - nur ein kleiner Teil bezieht sich rein auf die ZSE.
Absolut, bin eh ein Fan von ZSE und verfahre seit einiger Zeit so. Auch wenn wir turnusmäßig entwurmen, lasse ich Kotproben nehmen, 2x im Jahr.
Meine TA ist auch klasse in dem Thema und immer up to date.
ich kannte einen Distanzreiter (100 Meilen Reiter), der sehr viel von Homöopathie hält und sein Pferd homöopathisch entwurmte. Dann bekam es eine lebensbedrohliche Kolik. Klinik, es hatte so gerade eben noch überlebt. Grund für die Kolik: im Darm hatte sich ein Knäuel Blutwürmer festgesetzt und führte zu der lebensgefährlichen Verstopfung.
Um eine chemische Entwurmung kommt man nicht drum rum. Man kann aber die Wurmaufnehme verringern, wenn man Stall, Paddock und Weide peinlich sauber hält.
Ich werde meine frühere SB nicht vergessen, die einen wahnsinnigen Wert auf das tägliche Abäppeln legte. Und das, obwohl die Weiden sehr groß waren. Sie ging auch hin und wieder über die Weiden und kontrollierte. Sie brachte es fertig zu sagen: "Da liegen noch Mistkrümel im Gras. Auch die müssen entfernt werden."
Manchmal war es nervig, aber letztlich war es gut so! WEnn ich die Weiden manch anderer Ställe sehe, denke ich an sie. Sie würde Schnappatmung bekommen.
Und trotzdem wurde bei uns dreimal im Jahr entwurmt. Zweimal mit einer normalen Kur und im Winter einmal mit der sog. großen Wurmkur.
Es gibt nichts, was eine chemische WK ersetzt.
Du kannst unterstützend einwirken, aber kommst NIEMALS um die Gabe einer richtigen WK durch den Tierarzt (Erwerb) rum.
Oh, das Buch ist klasse! Klare Empfehlung von einer, die mit starker Verwurmung zu kämpfen hatte beim Pferd!