Peugeot 206 Anfängerauto ja nein?

6 Antworten

Nein, der 206 hat diverse Probleme, wie eigentlich alle Peugeot. Positiv ist erst mal, dass es keine Rostprobleme gibt und der Motorblock so robust ist, dass er sogar bei totaler Vernachlässigung der Ölwechselintervalle keine Verschleißerscheinungen hat.

Problematisch sind allerdings die Luftschläuche und Kabelbäume.

Der Wagen kommt in ein Alter, wo ich vermuten würde, dass er genau deshalb verkauft wird, weil vielleicht schon erste Ausfallerscheinungen da sind oder die Werkstatt dazu geraten hat, zu verkaufen, weil bald erste Probleme auftauchen könnten.

Der Zentralkabelbaum, der alle Geräte verbindet, ist bei diesem Modell bzw. generell bei allen Peugeout dieser Baujahre nicht witterungsfest, aber im Motorraum nun mal eben Wind, Wetter und zudem noch den hohen Temperaturen des Motors ausgesetzt. Die Folgen können Aussetzer im ABS (ABS-Kontrolleuchte geht an, ABS fängt schon an, Gegendruck aufzubauen, obwohl die Räder noch garnicht blockieren und du kannst nicht mehr richtig bremsen, dein Bremsweg verlängert sich auf da 10-Fache dessen, wenn das ABS nicht fälschlich eingreifen würde), dem Ausfall der Lüfter für die Motorkühlung (Folge überhitzter Motor, Motorschaden), Probleme mit dem Motorsteuergerät (Notlauf, heißt das Auto fährt nicht mehr schneller als 60, entweder durch Falschmeldungen oder tatsächliche Probleme mit der Motorsteuerung) oder dem Ausfall der Beleuchtung (z.B. Rücklicht, Blinker, ... geht nciht mehr, obwohl die Lampen okay sind) führen.

Ganz davon abgesehen, dass ich diese Fehler bei diversen Peugeout und Citroen (ist ja ein Konzern) im Familien- und Bekanntenkreis schon miterleben durfte, sind Elektronikprobleme auch der mit Abstand häufigste Grund, warum die Dinger laut ADAC-Pannenstatistik stehenbleiben oder bei TÜV und Dekra durch die Hauptuntersuchung fallen.

Ach ja und PSA (Peugeout-Citroen) ist noch der bessere französische Konzern, Renault ist noch schlimmer.

Zudem ist der Verbrauch bei denen nicht so prickelnd, in der Theorie schon, aber nicht in der Praxis (auf dem Papier brauchen die nicht viel, wenn du wie eine Schnecke durch die Gegend kriechst, stimmt das auch, allerdings haben die französischen Motoren eine Beschleunigung irgendwo zwischen der Schläfrigkeit eines Wiesels und der Schwerfälligkeit eines Elefanten, weshalb du ständig Vollgas fährst, um überhaupt auf Touren zu kommen, und dann schlucken die natürlich.

Ach ja, und Kleinwagen sind scheiße zum Einparken. Sie nehmen zwar weniger Platz weg, aber sind nach hinten hin durch viel zu kleine Fenster viel zu unübersichtlich. Gerade der 206, der ja auch noch etwas "Design" am Heck hat, ist da extrem ungünstig, aber die meisten anderen Kleinwagen auch.

Nimm lieber einen VW Golf 3 oder 5, je nachdem, was du dir leisten kannst (keinen Golf 4, das war kein rühmliches Kapitel in der Geschichte von VW), gerade der Golf 3 ist anspruchslos, unendlich robust (bei guter Pflege halten die Motoren Millionen Kilometer, bei den letzten Modellen Baujahr 96-98 war auch das Rostroblem gelöst - mit einem Rentner-Garagenfahrzeug mit wenig Kilometern hast du noch viele Jahre Spaß), einigermaßen verbrauchsarm (liegt daran, dass du mit den vom Werk angegebenen 7 Litern auch auskommst, während du bei moderneren Klein- und Kompaktklasseautos einen ganz anderen Fahrstil hast, wie im Labortest, und dann 5 Liter "Papierverbrauch" plus 3 Liter "Fahrstilverbrauch" weil du nicht nur im Weg stehen willst hast) und gerade der Golf 3 ist ein Wunder an Übersichtlichkeit.

Das Auto kannst du bei gutem Pflegezustand bedenkenlos kaufen. 2200€ finde ich aber doch etwas teuer. Wenn der Klimaservice und eine große Inspektion in einer Fachwerkstatt, sowie der Tüv neu gemacht sind, dann ist das aber in Ordnung.

Nimm dir zum Kauf jemanden mit, der viel Ahnung hat, und auch mal ordentlich an dem Auto rüttelt. Das Auto selbst ist eigentlich lange haltbar, hat seine Schwachstellchen, aber ist kein Auto, vor dem man warnt. 88PS sind ganz schick für den Anfang, und Ersatzteile gibts millionenfach eigentlich überall.

volker79  14.07.2012, 21:55

Ersatzteile gibt's nicht überall. Klar, es gibt genug Schlachtautos auf den Schrottplätzen, dafür gehen sie ja auch früh genug kaputt (also um Gebraucht-Stoßstangen wenn man sich ne Beule reingefahren hat, braucht man sich keine Sorgen zu machen, die gibts zu Hunderten), aber wenn du ein Neuteil, z.B. für Motor oder Elektronik brauchst/willst... Böses Erwachen.

Bei deutschen Marken gibts hunderte Drittanbieter in Erstausrüsterqualität zum Bruchteil des Originalpreises. Bei Japanern sieht es nicht mehr ganz so gut aus, aber immer noch brauchbar. Bei Franzosen? Nur Originalteile und die sind hoffnungslos überteuert. Ein Luftschlauch (Hartplastik-Schlauch) für die Frischluftzuführung Abgas-Nachverbrennung, der übrigens nicht hitzeresistent ist, intelligenterweise aber direkt am Kühler entlang gelegt wurde, kostet rund 200 Euro plus Einbau. Der Haupt-Kabelbaum (nicht wetterfest, ebenfalls hohen Temperaturen im Motorraum ausgesetzt) sogar über 2500 plus Einbau. Alternativen? Keine!

Wenn du es nicht glaubst, versuch mal, ein Elektronikproblem in einer freien Werkstatt beheben zu lassen. Die werden sich entweder weigern oder fast genauso teuer sein wie die Vertragswerkstatt, da sie nur mit Originalteilen arbeiten können.

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Philmor  16.07.2012, 16:18
@volker79

Also, ich weiß nicht, wie das bei Franzosen pauschal ist, aber der Peugeot 206 ist, was die Ersatzteilverfügbarkeit angeht, wirklich ein grandioses Auto. Möglicherweise gibt es einige Modelle und Teile (Roland-Garros-Edition / Fahrwerk), die nicht so leicht zu bekommen sind, aber Stoßstangen, Verschleißteile sowie Beleuchtung und Karrosserieteile findet man eigentlich "an jeder Ecke".

Elektronikprobleme behebe ich bei so "einfachen" Autos wie dem 206 selbst, von daher weiß ich nicht genau was das kostet.

Und dass Französische Autos nicht so ganz astrein durchkonstruiert sind, wissen wir natürlich schon länger. Da scheint sich auch bei den neueren Modellen nichts zu tun. Dennoch, der 206 hat sich bewährt, und ich würde behaupten, dass es für dieses Modell wesentlich mehr Ersatzteile gibt, die wesentlich seltener gebraucht werden als für so ziemlich jedes andere französische Auto, und vielleicht auch den einen oder anderen Japaner.

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Ich finde, dieses Auto eignet sich recht gut als Einstieg für Dich als Fahranfängerin. Es ist sicher mal besser, erst mal eine Occasion zuzulegen. Und zum Einparken ist ein Kleinwagen auch besser geeignet als eine grosse Limousine.

volker79  14.07.2012, 09:33

Dem besser zum Einparken muss ich widersprechen. Park mal mit dem kleinen Peugeout 206 ein, mit seinem kleinen Bullauge, wo du nicht siehst, wo der aufhört, und dann mit einem BMW 5er Touring. Okay, der 5er braucht eine größere Parklücke und etwas mehr Mut, aber du siehst, wo er aufhört.

Nur Stufenhecklimousinen sind eine Katastrophe beim Einparken, aber Kleinwagen sind nicht immer leichter zu parken.

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odinwalhall  14.07.2012, 10:06
@volker79

Hm, ist wohl auch ein bisschen Ansichtssache. Ich fahre normalerweise keinen 206, höchstens als Ersatzwagen, wenn sich mein Auto in der Werkstatt befindet. Hatte jedoch auch mit dem 206 nie Probleme beim Einparken. Aber es ist natürlich richtig, dass ein Kleinwagen eine weniger grosse Parklücke braucht :-)

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Im Zweifel mal bei Mobile.de oder Autoscout24.de Preise vergleichen. Ansonsten kann ich Dir nur raten, jm über das Auto drüber gucken zu lassen, der was davon versteht.

im prinzip eine gute wahl, hast du schon mal daran gedacht ein auto mit automatik zu fahren?...

Realistin 
Fragesteller
 13.07.2012, 23:40

warum?

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rovercraft  13.07.2012, 23:41
@Realistin

weil eine automatik dir viel arbeit und konzentration abnimmt und auch beim einparken hilft...wenn du viel in der stadt fährst lohnt es sich...und frauen möchten im bezug auf das auto leicht und einfach haben...eine automatik ist was schönes...

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volker79  14.07.2012, 09:31

Keine Automatik als Fahranfänger. Ich kenne genug Leute, die direkt nach der Fahrschule Automatik gefahren sind und das Schalten total verlernt haben.

Fahr den ersten als Schalter, dann Automatik, dann verlernst du das Schalten auch nicht mehr (es ist höchstens, wenn du nach Fahrschule-> 2 Jahre Schalter->10 Jahre Automatik anfangs etwas ruckelig kuppelst, aber das gibt sich schnell wieder)

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