Persönliche Nachfragen - höflich oder unhöflich?
Folgendes: Ich finde Menschen allgemein sehr interessant und unterhalte mich sehr gerne über das Leben, über Erfahrungen, Gedanken und Gefühle und solchen Kram, auch wenn ich die Person nicht so gut kenne. Kommt man im Gespräch zu einem vielleicht schwierigeren Punkt wie eine gescheiterte Ehe oder gesundheitliche Probleme frage ich auch weiter. Natürlich akzeptiere ich es sofort wenn der andere nicht darüber sprechen will.
Allerdings finde ich es irgendwie unhöflich oder unangebracht, wenn ich die ganze Zeit interessierte Fragen stelle und der Andere auch gern zu erzählen scheint, der Andere aber absolut nie selbst nachfragt, wenn es sich anbieten würde. Dann habe ich das Gefühl, dass der Andere eigentlich nur über sich selbst reden will und mich total uninteressant findet. Das ganze sollte doch irgendwie ein gegenseitiger Austausch sein, oder nicht?
Weil das bei einer Person irgendwie immer so war, nervte es mich irgendwann und ich sprach ihn darauf an. Er reagierte total verwundert und sagte, dass er das ganz anders empfindet. Es sei unhöflich, persönliche Fragen zu stellen, die könnten dem Anderen ja unangenehm sein. Er erhofft sich eher, dass der Andere von sich aus anfängt zu erzählen was er erzählen möchte und dann hört er auch gern zu.
Das wiederum verstehe ich aber nicht. Ich komme mir blöd vor einfach anzufangen zu reden, vielleicht will der Andere es ja gar nicht hören und dann drückt man dem Anderen einfach auf, sich die eigene Lebensgeschichte anzuhören. Außerdem ist es leichter zu sagen "Tut mir leid darauf möchte ich nicht antworten." als "Boah red doch nicht so viel, was du da erzählst will ich gar nicht hören!"
Kennt ihr diese Situation?
Wie sieht ihr das? Ist es besser, Interesse zu zeigen und nachzufragen wenn jemand ein Thema andeutet? Nicht nur immer über sich zu reden, sondern zu zeigen, dass man auch wertschätzt was den Anderen beschäftigt?
Oder ist es sogar unhöflich, direkte, persönliche Fragen zu stellen und stattdessen sollte jeder einfach erzählen was er erzählen will, beziehungsweise abwarten dass der Andere von sich aus erzählt?
Was ist eurer Meinung nach besser?
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7 Antworten
Ich habe das mit einem Kollegen, der in den Pausen immer nur oberflächliches Zeug redet oder über die Arbeit. Ich frage dann gezielt nach Dingen aus seinem Privatleben, weil ich z.B. weiß, dass er Bodybuilding macht oder eine Freundin hat. Er antwortet dann auch darauf, fragt aber selten zurück wie es bei mir ist und wenn, kommt es für mich eher wie aus Zwang/Höflichkeit aber Desinteresse herüber.
Ich werd mit ihm deshalb auch nicht warm und bin auch der Überzeugung, dass der andere mich uninteressant findet.
Aber ich interessiere mich halt auch sehr für andere und deren Leben usw., dass ich halt auch einfach drauf los frage (wenn ich die Person immerhin schon ein Stück weit kenne) und solange derjenige nicht sagt „wow, alter das ist mir zu persönlich“, höre ich auch nicht auf damit weil ich will mich nicht ausschließlich über die Arbeit oder über die Nachrichten unterhalten. Auch wenn es dem anderen vielleicht ausreichen würde weil er von mir nichts wissen will.
Geht mir aber nur mit bestimmten Leuten so. Richtige Freunde und bei Menschen, zwischen denen die Chemie stimmt, fragen sich auch gegenseitig aus und interessieren sich für den anderen. So mein Eindruck.
Ich kenne diese Situation auch aber irgendwo muss man das doch auch akzeptieren warte einfach mal bis die andere Person anfängt mit quatschen oder schreiben ich finde das sollte auf Gegenseitigkeit beruhen immer wenn ich dann schreibe fühle ich mich so als ob ich wie spamm wäre D: . Aber wenn du dann eine Person findest wie ich eine mit der du dich echt gerne Austauscht wirst du es genießen XD . Ich schau mir immer die Interessen an um herauszufinden ob die Person zu mir passt oder eher nicht wenn du Lust hast kannst du dich gerne mit mir unterhalten ich bin sehr gesprächig und wenn es dir zu viel wird kannst du es mir sagen 😅😂
Spaß xD
Sende "ich"Botschaften und sag, was du fühlst. Frag nach.....ich habe das Gefühl dir zu nahe zu treten. Ich habe Sorge, dich zu nerven, wenn ich über mich spreche.....Die Antwort, die du dann erhälst stell nicht in Frage. "Sage, was klar und wahr ist ". Das ist eine wichtige Kommunikationsregel. Du kannst nur mit dem arbeiten, was du verstehst. Und denk dran: wer fragt bleibt ein Narr für 5 Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer.
Es gibt da wohl kein allgemeingültiges Rezept. Manche reden von Hause aus schon sehr viel über sich selbst - andere sind froh, wenn man sie mit Fragen herausfordert. Beides kann richtig oder falsch sein. Es kommt darauf an, sich auf sein Gegenüber einzustellen. Erzählt er selbst recht schnell und recht viel von sich? Dann kannst du getrost dasselbe tun. Musst du jemanden herausfordern mit Fragen und lässt er es gern zu? Dann tu es. Und nein, es ist nicht so, dass das Interesse auf beiden Seiten gleich sein muss. Manche erzählen gern von sich und schätzen den anderen als Zuhörer. Andere sind selbst eher verschlossen, hören aber sehr gern zu, wenn andere was erzählen. Pick dir die heraus, mit denen du dich einfach wohlfühlst. DAS ist die einzige "Wertung", die du - in deinem Interesse - vornehmen solltest. Menschen sind halt unterschiedlich.
Die meisten Leute erzählen ja ganz gerne von sich und freuen sich, wenn sich jemand interessiert. Gut ist, wenn du den anderen dabei beobachtest und merkst, wenn er sich verhört fühlt. Einfach so von sich zu erzählen finde ich schwieriger. Oft interessiert es den anderen tatsächlich nicht und du kommst als Labertante rüber.