Passende Berufsberatung?
Hallo!
Ich habe bereits eine Ausbildung fertig (in der die Jobchancen leider sehr schlecht sind) und breche derzeit ein Studium ab.
Ich war schon bei Akademiker-, regulärer Beratung und im Härtefallmanagement beim Arbeitsamt, doch die schicken mich, wie auch die Psychologen immer weiter. Ich bekomme immer dasselbe zu hören: "Deine Probleme sind zu komplex für unsere Einrichtung" oder bei der Berufsberatung: "Ja, du bist wirklich sehr intelligent und hast beeindruckende Talente, aber wir sehen dich nur in irgendeiner Nische."
Auf die Anfrage, in welche Richtung ich denn gucken sollte, konnten sie mir keine Antwort geben...
Hat irgendwer hier noch eine Idee, welche Beratungsstelle mir weiterhelfen könnte? Ich bin WIRKLICH verzweifelt und möchte ENDLICH eine berufliche Perspektive haben!!
Zu mir:
Ich bin mitte 20, queer, habe 1 abgeschlossene Ausbildung, Abitur, aber leider auch PTBS, ADHS, Hochsensibilität und eine mittelgradige depressive Störung. Ich lebe in einer Einrichtung für psychisch erkrankte und es sind keine Eltern für Rückhalt mehr vorhanden.
3 Antworten
Bist du nachts belastbar?
Kannst du gut telefonieren?
Fällt es dir leicht dauerhaft etwas schweres zu tragen?
Bist du handwerklich geschickt?
Das einzige was ich rauslese aus deiner Beschreibung um ehrlich zu sein ist:
Kein Job wo du viel mit Auto oder LKW fahren musst.
Persönlicher Kundenkontakt wird schwierig werden.
Vollzeit kannst du vergessen. Also Teilzeitstelle.
Stressiges Arbeitsumfeld wird Probleme bereiten. Stress gibt es aber überall.
Das Kundenkontakt geht ist schonmal gut. Arbeitszeit brauchst du für dich flexibel. Erschwert die Auswahl. Über Arbeit im Callcenter nachgedacht?
Was für eine Ausbildung und was für ein Studium hast du denn (abgebrochen)? Warum hast du abgebrochen? Wo liegen deine Interessen und Begabungen?
Wenn du eine Ausbildung beendet hast, zeigt das doch, dass du trotz psychischer Erkrankung arbeiten kannst und auch Prüfungen schaffen kannst.
Das ist ja schon mal gut.
Ich würde dir erst mal folgendes Raten:
Stelle mal eine Liste ALLER Interessen und Begabungen zusammen, von deinem ganzen Leben, schulisch, privat/ Hobby, beruflich/ fachlich.
Stelle dem gegenüber eine Liste aller Dinge, die du ungern machst oder in denen du Schwierigkeiten hast.
(Lasse dir dafür ruhig eine Woche oder so Zeit).
Dann komme noch mal hierher oder zu einem Berufsberater oder Betreuer und frage, ob es Ideen für mögliche Fachbereiche gibt. Und wenn man die gefunden hat, könnte man innerhalb oder am Rand dieser Fachbereiche nach möglichen Berufen suchen und dann nach Ausbildungen. Bei dieser Suche sollte man dann deine Probleme berücksichtigen, also überlegen, ob bestimmte Aufgaben durch deine Probleme nicht zu bewältigen sind oder, wenn du schon in einer Einrichtung für psychisch Kranke lebst, ob man diese Probleme nicht im Vorfeld behandeln/ ausräumen oder lernen könnte, damit umzugehen.
Was für eine Ausbildung hast Du denn und welches Studium hast Du abgebrochen?
Ausbildung zum Screendesigner und Studium zum Gebärdensprachdolmetscher, da ich Gehörlose kenne und schon Grundwissen habe.
Das ist ja eine absolute Nischenbranche. Kein Wunder daß Du da nicht weiter kommst. Ich würde Dir eine ganz normale Ausbildung anraten wo es auch Jobs dafür gibt.
Eine Teilzeitstelle wäre auf jeden Fall vorzuziehen. Kundenkontakt bereitet mir keine Probleme. Das weiß ich daher, weil ich in einem Laden aushelfe, da ich den Besitzer über ein Praktikum kenne - die Arbeitszeiten hatte er aber auch komplett an mich angepasst. Er ist nicht klassische kapitalistisch, wie die meisten Branchen. Auto etc. fällt flach, da ich kein Geld für ein Führerschein habe und Stress ist auch nur bis zu einem gewissen Maß möglich - dieser hat leider während der letzten Jahre erheblich zugenommen. Das sagen alle Menschen, mit denen ich in kontakt bin. In der Ausbildung hatte ich meinen ersten Hörsturz.