Mein Pferd hat panische Angst vorm Schmied - bekommt man das in den Griff?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Guten Morgen Melli

Deine Stute wird bestimmt mal ganz schlimme & schmerzhafte Erfahrungen mit/beim Hufschmied gemacht haben.

Wahrscheinlich war es jemand der keine Ahnung hatte und hat ihr zu viel vom Huf weg geschnitten und/oder auch die Eisen falsch angebracht.

Es kann so viele Gründe geben warum die Stute so panische Angst hat.

Vielleicht wäre es für den Anfang eine Möglichkeit sie wirklich ruhig zu stellen und dann merkt sie nach ein paar Besuchen, das der Schmied ihr überhaupt nichts tut und alles in Ordnung ist.

Das Problem wird sich bestimmt in den Griff zu bekommen sein. Es wird nur aber sehr lange dauern. Dein Pferd muss erst wieder Vertrauen fassen und lernen, dass ihr nichts passiert und ihr niemand weh tut!

Wenn Du die Stute wirklich behalten willst, dann würde ich Dir empfehlen einen Pferde-Verhaltens-Therapeuten zu kontaktieren und mit einzubinden!

Vllt kann das Problem beim Hufschmied auch an Körperlichen Problemen/Schmerzen liegen.

Schließlich kann man das Hufe geben beim Putzen nicht ganz mit dem Hufe anheben und nach vorne/oben stellen vergleichen.
Und es dauert ja auch viel länger als das kurze auskratzen der Hufe.

Vllt lasst ihr auch mal einen TA und /oder Ostheopaten über die Stute schauen!

Vllt habt ihr ja sogar Glück und es liegt an etwas ganz anderem, als an schlechten Erfahrungen!

Ich wünsche Dir ganz viel Glück!

Liebe Grüße, Franzi  

MsMelli 
Fragesteller
 05.08.2015, 09:28

Hallo Franzi! Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das ist generell ein Problem bei ihr. erst wenn sie merkt man tut ihr nichts vertraut sie einem. Sie ist sehr skeptisch. Klar kann man das Hufe geben beim Schmied nicht mit dem Auskratzen vergleichen.... ich habe jedoch schon auch bewusst drauf geachtet den Huf mal länger zu heben - wgn Schmied - und da hat sie problemlos mitgemacht... das mit Osteopathen werd ich mir überlegen! danke :)

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FranziiZiska  05.08.2015, 09:35

Was ich mit dem Unterschied zum Hufschmied meine, ist nicht das anheben des Hufes nach hinten. Sondern ich meine das Anheben nach vorne & oben, wo der Huf auf einen 'Ständer'/Huf-Hocker (ich weiß leider nicht wie man das Teil nennt) gestellt wird, was der Hufschmied zwischenzeitlich machen muss um den Huf zu Feilen und in Form zu bringen.

Und auch wenn er den Huf nach hinten nimmt, dann nimmt er den Huf ja auch viel höher, als Du das beim Putzen tust.

Und diese kleinen Unterschiede in Höhe & Co. können bei Verspannungen oder anderen Problemen in Rücken, Schulter & Co. starke Schmerzen verursachen.

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FranziiZiska  05.08.2015, 09:41

Du sagst ja auch dass dein Pferd sehr lange braucht bis sie jemanden etwas traut und ihn an sich ran lässt.

Vllt müsstet ihr, sie den Schmied vor der Behandlung auch einfach etwas besser kennen lernen lassen.

Oder hast du vlllt schon mal darauf geachtet ob sie im Verhalten Unterschiede zwischen Männern & Frauen & Kindern macht??

Es gibt auch Tiere, die auf Grund schlechter Erfahrungen, bei einem bestimmten Geschlecht Angst bekommen!

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MsMelli 
Fragesteller
 05.08.2015, 10:05

Zu dem "nach vorne" sind wir nicht mal gekommen. Höhe war recht ähnlich .... aber klar kann das auch ne mögliche Ursache sein! Unterschiede in Männer & Frauen macht sie keine. mein Vater kann sie problemlos putzen & reiten ....

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FranziiZiska  05.08.2015, 10:26

Okay, dann kann ich mir eigentlich nur noch vorstellen, dass es wirklich an den schlimmen Erfahrungen mit einem anderen Hufschmied liegt.

Euer Hufschmied hat auch keine 'Erfahrung' mit solchem Verhalten und könnte eine Idee haben, was die Ursache ihrer Angst ist??

Dann kann ich wirklich nur raten, einen Verhaltens-Therapeuten zu kontaktieren und mit einzubinden!

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MsMelli 
Fragesteller
 06.08.2015, 17:19

TA war vorher da. Er denkt dass sie evtl Probleme mit dem Schmied Ansich haben könnte. Er hat uns Domosedan da gelassen und uns geraten einen anderen Schmied zu suchen. Wir versuchen es jetzt mit Verhaltenstraining - Simulieren des Schmied Besuchs - &bei erstenmal ausschneiden mit Domosedan. hoffentlich klappts. gesundheitlich is aba alles oke bei ihr, laut TA....

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FranziiZiska  07.08.2015, 14:29

Ja, das hört sich doch nach einem Plan an.

Dann versucht es erstmal damit und vllt bekommt ihr das Problem so ja auch schon in den Griff!

Ich wünsche Dir ganz viel Glück dabei, dass sich das Problem schnell lösen lässt!
🍀🐞🐷

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FranziiZiska  07.08.2015, 14:33

Und vielen Dank für das Sternchen😀

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Ich denke dein Pferd hat entweder mal eine schlechte Erfahrung mit dem Schmid gehabt oder es hat angst vor dem Beschlagen. Wenn es Angst vor dem Beschlagen hat kannst Du es so üben das Du einmal täglich den Huf aufhebst und mit einem kleinen Hammer an den Huf schlägst. So das es vor dem Gereusch  keine Angst mehr hat. Am Anfang schwach und um so weniger Dein Pferd unruhig wird stärker. Zusätzlich  gibt es inzwischen ein Mittel  das Du beim Tierarzt holen kannst mit dem du dein Pferd selber etwas Sedierst so das es ruhiger ist. Wir haben es auch benutzt und sind dann langsam mit der Dosis runtergegangen so das wir jetzt fast Garnichts mehr brauchen. Denn mit Gewalt machst Du es noch schlimmer und bringst Dich und denn Schmid in Gefahr .Denn Das Pferd ist stärker als Ihr. Geht das auch nicht hilft nur noch die Sedierung vom Tierarzt und das kostet halt nicht wenig.

MsMelli 
Fragesteller
 05.08.2015, 10:16

Hey. dank für deine Antwort! wir sind noch nicht mal zum beschlagen gekommen.... wir waren beim ersten Huf nicht mal mit dem Ausschneiden fertig :( wie heißt das Mittel? domosedan? oder so... oder? Gewalt ist der falsche Weg und den will ich nicht gehen!

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Crischibinder  05.08.2015, 10:30
@MsMelli

Ja das ist das Mittel. Es gibt auch noch ein anderes das etwas billiger ist aber bei meinem Pferd nicht so gut gewirkt hat. Viel Glück .

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Mal nen Ostheopathen/Chiropraktiker aufs Pferd schauen zu lassen, ist sicher eine sehr gute Idee. Damit solltest du nicht zu lange warten. 

Ich denke, dass dein Pferd nicht so sehr ein Problem mit dem Hufe geben, sondern eher mit der Person Schmid hat. 

In unserem ersten Stall hatten wir einen guten Schmid, der sehr gut mit den Pferden umgegangen ist, aber irgendwas hatte der dennoch an sich, was bei meinem Pferd immer eine gewisse Unruhe ausgelöst hat. Durch nen Stallwechsel hatten wir dann einen neuen Schmid, bei dem wäre er fast eingeschlafen (gut, dass lag auch daran, dass der extrem langsam war). In dem Stall, wo ich ihn gekauft habe, hatte er auch kein Problem mit dem Schmid. 

So ein Pferd ist ja nicht dumm, der weiß genau, ob man ihm jetzt die Füße nur zum Hufe sauber machen hochhebt, oder ob der "Füße Heber" an den Hufen herumarbeiten wird. Dass sie ne schwere Vergangenheit hatte, weißt du ja, da wird vermutlich ziemlich sicher der "nicht fach- und tiergerechte" Umgang beim Schmid dazugehört haben.

Hätte sich mein Schmid-Problem nicht von alleine gelöst, hätte ich mir eine Schürze, wie sie unser damaliger Schmid trug, besorgt und hätte geschaut, was passiert, wenn ich sie anhabe und dann die Hufe auskratzen will. 

Oder du versuchst es in der Tat mal mit einem anderen Schmid ? Und Umstellung auf Barhuf ? 

MsMelli 
Fragesteller
 05.08.2015, 10:14

Hallo! Vielen Dank für die Antwort. ich werde es mir ernsthaft überlegen einen Osteopathen drübersehen zu lassen. Der Schmied ist top! ich kannte den bereits vor meinen eigenen Pferden. der war bei meinen RBs auch schon. War nie ein Problem.... am Schmied denk ich liegt es nicht - also an der Person selbst.... Umstellung auf Barhuf klappt nicht. sie hat vorn zwei Hornspalte. Ausschneiden müsste man sie dennoch und selbst hier geht das Problem bereits los.... ich kann mich halt nicht wirklich entscheiden.... entweder ixh behalten sie & hab gleichzeitig viel Risiko oder ixh geb sie zurück & sie Word halt wahrschns keinen neuen Käufer finden. damit würde ich fast ihr Todesurteil unterschreiben....

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LyciaKarma  05.08.2015, 12:12
@MsMelli
Umstellung auf Barhuf klappt nicht. sie hat vorn zwei Hornspalte. 

Sowas kommt für gewöhnlich durch falsche Bearbeitung. Von daher wäre barhuf genau das Richtige für deine Stute, wenn der Bearbeiter Ahnung davon hat. 

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sukueh  05.08.2015, 12:32
@LyciaKarma

Unser Schmied war auch top. Dieses Verhalten hat ja nichts mit dem Verhalten oder der Leistung des Schmieds zu tun, sondern eventuell einfach mit dem Mensch an sich.

Wie gesagt, der Schmied, mit dem unser Pferd Probleme hat, war fachlich und auch im Umgang wirklich gut, aber irgendwie hat er mein Pferd an jemanden erinnert, an den er wohl keine so guten Erinnerungen hatte. Wenn du Glück hast, ist es eventuell nur ein Ausrüstungsgegenstand - wenn du Pech hast, Haarfarbe, Größe oder Statur der Person.

Mit derlei Dingen ist man einfach konfrontiert, wenn man ein Tier aus schlechten Verhältnissen kauft.

Der Hengst meines Stallbesitzers hat auch ein extremes Schmied-Problem gehabt, unser Stallbesitzer arbeitet da jetzt schon gute 5 Jahre dran. Langsam wird es besser. "Normal" kann der Schmied aber dennoch noch nicht arbeiten.

Ich würde - wenn du jetzt eh schon die Probleme mit dem jetzigen Schmied hast - einfach mal einen guten Barfuß-Bearbeiter holen und ersten gucken, wie sich Pferdchen dann verhält und zweitens, ob Barfuß nicht dann doch möglich ist. Ich würde auch bei einem guten Schmied die Aussage, barfuß geht nicht, hinterfragen. Weil - beschlagen geht ja jetzt erstmal auch nicht..... Also muss eine Alternative her.

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Eisen runternehmen, Ostheo drüber schauen lassen, üben.  

Meine Huforthopädin (von der dhg übrigens) hat anfangs mein Pferd freistehend im Roundpen gemacht (ohne Schürze), weil er sich nicht anbinden ließ. Die ersten zwei, drei Male kam sie nur, um mit ihm zu arbeiten, nicht um die Hufe zu machen.  

Die nächsten Termine waren jeder 3 Stunden für je zwei Hufe. Ich hab also auch keinen Spaß damit gehabt... 

So gut wie kein Pferd braucht Eisen. Man braucht nur einen vernünftigen Bearbeiter.  

Mein Pferd steht mittlerweile (nach zwei Jahren) auch alleine bei meiner HO, sie kann ihn alleine holen und ausschneiden etc. Im letzten Stall kam mal ein Schmied rein, als ich am Putzplatz war.. er hat eine dermaßene Panik bekommen, dass er fast umgefallen wäre, weil er mit den Hinterbeinen so extrem eingeknickt ist und sich aufgehangen hat.  

Hufeisen verstärken ihre Probleme.

Weil das Eisen den Huf anhebt und der Hufrand das komplette Pferdegewicht tragen muss. Wichtige Hufstrukturen wie z.B. der Strahl als Stoßdämpfer verlieren ihre Funktion und bilden sich zurück. Das Pferd läuft also ungedämpft, das Eisen verstärkt den Aufprall noch zusätzlich. Du kannst dir sicher vorstellen, wie ungesund das für die Gelenke ist! 

Der Beschlag schränkt den natürlichen Hufmechanismus ein. Dadurch wird die Durchblutung herabgesetzt. Die Beinstrukturen bleiben unterversorgt mit Nährstoffen (Blut ist das Transportmedium), es treten eher Sehnen-, Gelenkprobleme auf als bei unbeschlagenen Pferden und die Regenerationsphase dauert massiv länger!

Zudem findet keinerlei Abrieb mehr an der Hufsohle statt. Da jeder Huf versucht, sich ins natürliche Gleichgewicht zwischen Abrieb und Wachstum zu bringen, produziert er weicheres, dünneres Horn, damit es sich möglichst schnell doch noch abreibt, was es aber durch das Eisen nicht kann!
Kein Wunder also, dass die Hornqualität unter einem Beschlag leidet und immer schlechter und bröseliger wird. 
Werden nun die Eisen abgenommen, wird das Pferd fühlig oder gar lahm gehen. Der Huf erfährt dann plötzlich den Bodengegendruck an Strahl und Sohle, die dafür aktuell überhaupt nicht ausgelegt sind und vor allem den Abrieb, der er nicht erwartet hätte. Es reicht nicht das Pferd mal eine Beschlagsperiode ohne Eisen zu lassen, dann aber wieder welche rauf zu nageln, weil das Pferd ja sooo empfindlich ist und ohne Eisen nicht zu Recht kommt. Das ist falsch. Der Huf braucht lediglich Zeit und damit sind mehrere Monate, bis hin zu einem Jahr gemeint!

Sedieren geht gar nicht beim Hufe machen. Das Pferd kriegt das ja meist noch mit, dass ihm die Sinne langsam schwinden und regt sich nur noch mehr auf. Abgesehen davon, dass man einen Mega-Chemie-Cocktail spritzt.. 

Zusammenfassung: Manueller Therapeut, guter Bearbeiter (Eisen runter), üben und evtl noch einen Trainer. 

Hallo!

Als erstes würde ich eine Pferdehalterhaftpflicht-Versicherung abschließen. Die Uelzer oder Nürnberger ist hier preislich gut im Rennen. Nur zur Sicherheit, falls dein Pferd völlig durchdreht.

Ich kann mir vorstellen, dass dein Pferd schlechte Erfahrungen mit einem früheren Hufschmied gemacht hat. Vielleicht hat dein Pferd auch Schmerzen beim heben des Beins. Diese Schmerzen können auch im Rücken vorhanden sein. Ich hatte ein ähnliches Problem und mir professionelle Hilfe eines Pferdeosteopathen geholt. Seitdem habe ich dieses Problem nicht mehr.

Solltest du in der Region Franken wohnen, kann ich dir meinen Pferdeosteopathen empfehlen.

Gruß
Falke

MsMelli 
Fragesteller
 05.08.2015, 09:18

Hallo. pferdehalterhaftpflicht ham wir bereits seit dem ersten Tag abgeschlossen. Danke für den Tipp ;) Ja. denk ich auch. schmerzen beim Heben müsste sie beim Auskratzen dann allerdings auch zeigen oder nicht? & das macht sie nicht....

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