Panikattacken pro Tag?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich gehe davon aus, dass du mit Panikattacken die medizinisch relevanten Panikattacken (eine sogenannte Panikstörung) meinst und nicht das, was man im Alltag under "Panik haben" versteht. Die Symptome einer richtigen Panikattacke sind:

  • Atemnot, Engegefühl in Brust und Kehle bis hin zur Angst zu ersticken
  • Hyperventilation (als Folge können zudem Kribbelgefühle in Gesicht und Händen sowie Muskelkrämpfe auftreten)
  • Herzrasen
  • Schweissausbrüche
  • Zittern
  • Schwindel und/oder Erbrechen
  • Angstgedanken („das ist ein Herzinfarkt“, „jetzt sterbe ich gleich“, „ich werde verrückt“, „ich kriege keine Luft/ersticke“)
  • Depersonalisationsgefühle/Derealisationsgefühle
  • Innere Spannungszustände
  • Agoraphobie (Angst vor Menschenmassen und/oder grossen Plätzen)

Fast niemand erfüllt alle diese Symptome, doch die Mehrheit sollte vorhanden sein, wenn man von einer Panikstörung spricht. Zentral dabei sind vor allem die Angstgedanken.

Eine Panikattacke dauert im Durchschnitt etwa 10 Minuten, wobei dies jedoch nichts über den Einzelfall aussagt. Auch wenn die Attacke vorbei ist, befindet man sich meist in einem permanenten Alarmzustand aus Angst vor der nächsten Attacke (Angst vor der Angst).

Wie viele Panikattacken ein Mensch pro Tag hat kommt darauf an, wie stark seine Panikstörung ausgeprägt ist. Meist sind es 1-3 Attacken. 6 sind also enorm viel.

Panikattacken müssen unbedingt behandelt werden, ansonsten können sie sich chronifizieren. Dies geschieht meist mit einer Psychotherapie, im Falle von Angststörungen oft in Form einer Verhaltenstherapie. Dort lernst du die Auslöser der Panik zu erkennen und dich langsam und in geschützem Rahmen deinen Ängsten zu stellen.

In schwereren Fällen werden auch Medikamente eingesetzt. Allen voran Antidepressiva der SSRI und SSNRI-Klasse. Diese müssen täglich eingenommen werden (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf) und wirken nach ca. 3-5 Wochen angstlösend. Das Problem sind dabei häufig die Nebenwirkungen. http://deprimed.de/ssri-ssnri-sndri-nari/

In sehr schweren Fällen werden auch Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine verabreicht. Dies sind Notfallmedikamente, können einfach bei Bedarf eingenommen werden und wirken bereits nach 20 Minuten. Sie haben fast keine Nebenwirkungen (ausg. Müdigkeit). Das Problem dieser Medikamente ist, dass sie zwar hoch effektiv sind, doch bei längerer und regelmässiger Einnahme (nach ca. 4-8 Wochen) abhängig machen. http://deprimed.de/benzodiazepine-z-drugs/

Wenns also ohne Medikamente geht umso besser, wenn nur mit ist es auch kein Weltuntergang. Ich jedenfalls hätte es ohne Medikamente nicht augehalten. Panikattacken sind die absolute Hölle.



MeliCo2359 
Fragesteller
 03.06.2017, 14:37

Genau diese Symptome hab ich! :(

Aber danke

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Ich denke Panikattacken sind grundsätzlich nicht normal und 6 am einen Tag grad recht nicht. Finde deine Ursache oder such dir Hilfe.


MeliCo2359 
Fragesteller
 29.05.2017, 17:27

Danke habe viele Gründe dafür....ich ref mal mit meinen Eltern drüber danke

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anonymous157  29.05.2017, 17:28

Ja das ist eine gute Idee. Wünsche dir auf jeden Fall viel Glück

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Normal ist das gar nicht ... auch nicht eine ..

Geh zum Doc .


MeliCo2359 
Fragesteller
 14.12.2017, 17:05

Danke

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Panikattacken sind nie normal und ein Zeichen dafür, dass irgendwas Grundlegendes aus dem Gleichgewicht geraten ist. Ich rate Dir zu professioneller Hilfe!

Man sollte mit 0 Panikattacken auskommen. Falls das nicht der Fall ist: Arzt und/oder Threapeut helfen weiter!