Oszilloskop Werte ablesen?

2 Antworten

Die Spannung wird vertikal und die Periodendauer horizontal abgelesen. Wie hoch sie sind hängt von den Einstellungen des Oszilloskopsab und ob du einen Tastteiler benutzt.

freisel  05.06.2014, 23:20

Die Frequenz kannst du nicht ablesen. Die musst du ausrechnen. Ist der Kehrwert der Periodendauer.

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Die Frontscheibe jedes Oszilloskopes hat ein integriertes Koordinatenraster.

Spannung und Zeit des dargestellten Signales bezieht sich auf dieses Raster sowie die jeweiligen Einstellungen der Vorteiler und der Zeitbasis. Dabei ist allerding darauf zu achten dass die Feineinsteller jeweils auf kalibriert stehen.

Angenommen der vertikale Vorteiler für Kanal 1 steht auf 1 V pro Rastereinheit und das Signal wird so dargestellt das oberste und unterste Spitze einem Raster von 3 Einheiten entspricht. Dann hat dieses Signal eine Spitzen-Spitzenspannung von 3 V. Man sagt dann das Signal beträgt 3 Vss. Die ss stehen für SitzenSpitzen. Übrigens ein Oszilloskop misst über seine vertikalverstärker immer nur Spannungen und die sind als SpitzenSpitzenspannung zu bewerten.

Kommen wir zur Frequenz bzw Periodendauer. Frequenz erhält man nur duch umrechnen. Gemessen wird immer die Signalzeit. Ist leicht erkennbar anhand der Zeitbasis. Die hat Umschalter die einen Rahmen von Mikrosekunden bis zu Sekunden abdeckt. Natürlich setzt eine Bewertung eines Zeitsignales gutes triggern voraus, also ein horizontal stabiles Bild. Angenommen der Nullpunktdurchgang eines Sinussignales beginnt exakt auf der zweiten Rasterlinie von links gesehen, und der rechte Nullpunktdurchgang rechts daneben deckt sich mit der 6 ten Rasterlinie, dann ergibt die Differenz dieser Rasterpunkte die Zahl 4. Dies bedeuten quasi den Multiplikator und nun musst du nur noch schauen wie die Zeitbasis eingestellt ist. Steht diese auf 10 Mikrosekunden, beträgt das Zeitsignal 40 Mikrosekunden. Wäre in dem Falle die Periode.

Willst du wissen welcher Frequenz das entspricht, müsstest du diese errechnen. Frequenz ist 1 geteilt durch Zeit.

Um zu üben, zu verstehen nimm am besten ein Sinussignal eines Trafos. Falls das ein 12 Volttrafo ist, müsstest du den Vorteiler des Vertikalverstärkers auf welchen Wert voreinstellen? Schau nach, wieviele Raster vertikal vorhanden sind. Rechne aus, welche Spitzenspitzenspannung zu erwarten sind. Stelle den Vorteiler so ein, dass 2/3 des vertikalen Rasters durch den Strahl bestrichen werden.

Beachte dabei den Umschalter am Tastkopf, falls du einen Tastkopf verwendest. Natürlich sollte Umschalter auf 1:1 stehen, sonst müsstest du dein Messergebnis mit 10 multiplizieren weil sonst das Signal auf ein zehntes reduziert wird.

Stelle die Zeitbasis auf 5 oder nahe 5 Millisekunden ein. Die Netzfrequenz von 50 Hertz hat eine Periodendauer von 20 Millisekunden. Zu erwarten wären dann wo die jeweiligen Nulldurchgänge?

Nochwas, sorge immer für ein stehendes Schirmbild durch gutes Triggern. Wenn du ein stehendes Schirmbild hast, dann kannst du mit dem vertikalen und horizontalen "Positionssteller"das Signal so verschieben, dass es jeweils vertikal und horizontal jeweils "eine Rasterline schneidet.

Du hast dann zum abzählen der Rasteranteile jeweils eindeutig definierte Startpunkte.

Soweit mal der Anfang zu dieser Ablese- und Auswertetechnik. Man kann Bücher füllen über diese Oszillographenmesstechnik und je nach Modell und Ausstattung bzw Fähigkeiten des Oskar's kompliziert sich das noch.

Ich erklärte die Grundlagen, die für beide Varianten gelten, analog wie digital.

Welches Oszilloskop hast du denn, was möchtest du bzw wirst du am meisten messen wollen, messen werden?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen