Orchestermusiker/in

4 Antworten

Notendurchschnitt, sogar in Musik, ist egal. Denn der Musikunterricht hat wenig/nichts mit dem Musikstudium zu tun. (Je nach Lehrer)

Dann musst du auf jeden Fall Musik studieren. Aber auch ein Master in Geige, Posaune oder was weiß ich, ist erst der Anfang und die Basis. Um wirklich in ein gutes Orchester rein zu kommen, solltest du dann noch Meisterkurse bei bekannten Musikern machen. Denn die Musik-Branche funktioniert nun mal über Namen. (Auch bei wem du studiert hast, ist wichtig) Und wenn genügend bekannte Namen in deinem Lebenslauf stehen, dann kann das was werden. 

Fast noch wichtiger als die Namen im Lebenslauf: Namen in der Kontaktliste. Am besten kommt man in solche Orchester, wenn man einen kennt, der einen kennt, der.... Ohne Beziehungen hat man kaum eine Chance.

Und zu guter Letzt: Die Chancen sind allgemein sehr schlecht. Viele studierte Orchestermusiker raten davon ab, das zu studieren, den die Job-Chancen sind echt schlecht. Und um wirklich gut bezahlt zu werden sind die Chancen noch viel, viel geringer. Die meisten Orchestermusiker werden Musikschullehrer und hätten am besten auch gleich das studiert.

TheStone  16.04.2015, 16:10

Naja, bei den meisten Orchestern sieht die Komission bei den ersten Vorspielrunden nicht einmal. Um das Vorspiel so objektiv wie möglich zu gestalten, befindet sich der Bewerber nämlich hinter einem Sichtschutz.

Tatsächlich ist es wohl in keiner anderen Branche so wenig möglich allein durch Kontakte und Blendwerk zu etwas zu kommen, wie als Instrumentalist. Der wichtigste Faktor dürfte also sein, sehr, sehr gut zu sein, denn die Konkurrenz ist groß. 

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Monster1965  16.04.2015, 16:47
@TheStone

Mal rein geschaut, wie viele Geschwister im BR sitzen? Ich weiß aus interner Quelle, dass es zumindest im BR so läuft.

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TheStone  16.04.2015, 17:35
@Monster1965

Du meinst das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks? Nein, ich weiß nicht, wie wie viele Geschwister da sitzen. Wie veile sinds denn?

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Monster1965  16.04.2015, 17:59
@TheStone

Ja, mein ich.

Schon allein wenn ich die fünf Trompeter anschau, sinds schon zwei.

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TheStone  16.04.2015, 18:04
@Monster1965

Ist nun Hannes oder Wolfgang Läubin deiner Meinung nach der Aufgabe nicht gewachsen und nur auf Grund von Conections im Bewerbungsverfahren bevorzugt worden? (wobei nur einer beiden überhaupt eine feste Stelle hat...)

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Monster1965  16.04.2015, 18:08
@TheStone

Hab nie behauptet, dass da irgendeiner seiner Aufgabe nicht gewachsen ist und NUR auf Grund Connections drin ist. Das sind alles super Musiker, die da spielen und das muss man auch sein, um da rein zu kommen.

Aber bei mehreren, ausreichend/gleich gut qualifizierten Musikern bekommt eben doch der den Job, der mit der Hälfte des Orchesters per Du ist.

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TheStone  16.04.2015, 18:13
@Monster1965

Ich weiß nicht, wie das Auswahlverfahren beim BR ist (die haben wohl auch eine eigene Akadamie aus der wohl dann auch größtenteils die Orchestermusiker rekrutiert werden), aber sowohl bei den beiden großen wiener Orchestern als auch bei den Berlinern ist das Auswahlverfahren fast bis zum Ende anonymisiert um das auszuschließen.  

"Aber bei mehreren, ausreichend/gleich gut qualifizierten Musikern bekommt eben doch der den Job, der mit der Hälfte des Orchesters per Du ist." Das ist eine Behauptung für die ein Geschwisterpaar im Trompetensatz vom Br-Orchester kein Beleg ist.

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TheStone  16.04.2015, 18:21
@TheStone

Kleine Anekdote nebenbei: Du kannst mal recherchieren, wie die Wiener drauf reagiert haben, als sie gemerkt haben, dass sie beim anonymen Vorspielen aus Versehen eine Frau als Satzführer im Posaunensatz eingestellt haben...

(das ist einerseits zwar ein Beleg für die Rückständigkeit und den Sexismus im klassischen Betrieb aber andererseits auch einer dafür, dass das anonymisierte Auswahlverfahren funktioniert hat...) 

Aber anonymisiertes Auswahlverfahren hin- oder her: Ich bezweifle, dass man es in Mitteleuropa als Musikstudent schaffen kann, DAS Riesenausnahmetalent zu sein, ohne dass es jemand merkt und man hinterher ohne Job da steht. Klar, die Konkurrenz ist groß und das Verhältnis zwischen Bewerbern und offenen Stellen mehr als ungünstig. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass man auch nen Job bekommt, wenn man entsprechend gut ist.

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In der Branche sind Noten eigentlich zweitrangig. Du solltest ein Musikstudium als klassischer Instrumentalist abschließen und dich dann auf eine offene Orchesterstelle bewerben. Dann werden in mehreren Runden die Bewerber beim Vorspiel ausgesiebt bis nur noch einer übrig bleibt. Du solltest also ausgesprochen gut auf deinem Instrument sein, denn feste stellen an Orchestern sind rar und begehrt.

TheStone  16.04.2015, 16:25

Kleiner Nachtrag: Die Berliner Philharmoniker haben mit Florian Pichler vor zwei Jahren übrigens einen achtzehnjährigen Trompeter eingestellt, der gerade eben erst sein Musikstudium begonnen hatte und kaum einen großen Namen in der Szene hatte. Letztlich entscheiden also deine Fähigkeiten beim Probespiel und nichts anderes. 

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"Um in einem berühmten Orchester angenommen zu werden", gibt es einige Hindernisse. Erstens musst Du eine Einladung zum Probespiel erhalten. Die wirst Du vermutlich (bei einem "berühmten" Orchester jedenfalls) nur erhalten, wenn Du ein erfolgversprechender Probespielkandidat bist. Du brauchst also eine entsprechende Vita: Du hast idealerweise schon in anderen Orchestern gespielt, hast Meisterkurse belegt, möglichst als aktiver Teilnehmer und Dein "berühmter" Professor hat Dir eine exzellente Empfehlung geschrieben. Nach erfolgreichem Probespiel, wo Du Dich in 2 bis 3 Runden gegen ein Dutzend (oder mehr) Konkurrenten durchgesetzt hast, erwartet Dich ein Probejahr, wo Du beweisen musst, dass Du fachlich wie auch menschlich zu den künftigen Kollegen passt. Am Ende der Probezeit stimmt das Orchester (evtl. auch nur Deine Stimmgruppe) über Dich ab - und erst dann(!!) hast Du es wirklich geschafft, verdienst gut, aber hast natürlich auch einen täglichen Stress, den man nicht unterschätzen sollte. - Studium und Notendurchschnitt sind eher zweitrangig.

Du musst halt gut in Musik sein, Notendurchschnitt egal, außer in Musik und du musst Musik studieren. Ein Bekannter von uns studiert in Potsdam. Der ist total zufrieden. Das soll keine Werbung sein.

Bexidemi  16.04.2015, 16:00

Ja man sollte schon sehr gut in Musik sein. das variiert von Studium zu Studium es gibt zb. unterschiede ob du bachelor oder Master studieren willst und so weiter

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