Optiker Sehtest übertrieben?
Ich war gestern beim Optiker und musste mir eine neue Brille zulegen. Nachdem ich mir ein Gestell ausgesucht habe, hat mich die Angestellte mit einem Sehtest nochmal überprüft. Ich hatte ein Rezept vom Arzt dabei (ca. Vor 1 monat gemacht) mit dem sie es dann am ende verglich. Der Arzt schrieb, dass ich Stärke 2,50 habe und Sie meinte dann das diese aber zu schwach ist und ich 3,50 habe. Also hat sie es so festgelegt und die Brille wird jetzt mit dieser Stärker entworfen.
Meine Frage ist, kann man den dort vertrauen also mehr als einem Arzt? Wem sollte ich mehr vertrauen? Sollte ich nochmal zum Arzt gehen und nachfragen, ob es so richtig ist?
10 Antworten
Der Augenoptiker hat überhaupt nichts davon, Dir eine Glasstärke zu geben, mit der Du nachher nicht zurecht kommst. Also vertraue dem Optiker. Der ist für Augenmessungen zuständig und macht das ...zig Mal täglich; ein Augenarzt dagegen ist für Augenerkrankungen zuständig und nicht ! für Brillen nach Maß.
Dein Augenoptiker prüft mit Dir gemeinsam Deine Sehstärke, und ist natürlich auf Deine Aussagen angewiesen, mit welchem Prüfglas Du deutlicher siehst. Dazu werden Dir am Phoropter verschiedene Gläser vorgesteckt und Du beantwortest die Frage, ob Du mit dem einen oder anderen Glas besser siehst.
Deine Aussage nimmt er dann zur Glasanfertigung. Und "denkt" sich nicht einfach 1 Dioptrie dazu.
Was die meisten Menschen gar nicht wissen, ist, dass im Studium zum Augenarzt dieses sogenannte Refraktionieren, also die Glasstärke feststellen, schon lange nicht mehr gelehrt wird. Auf gut deutsch, Augenärzte dürfen das zwar immernoch, aber die wenigsten können es wirklich. Manche haben es in einem Schnellkurs bei einem Optikermeister/Optikmeisterin gelernt, manche haben einen Optikermeister/Optikermeisterin deshalb und wegen Contactlinsenanpassung angestellt und es gibt auch Augenärzte, die selber Optikermeister sind.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass die Messungen beim Augenarzt völliger Bullshit sind.
Ich trage nun seit vier Jahren die gleiche Brille. In dieser Zeit war ich vier Mal beim Arzt, zwei Mal wurde ich getropft.
Erste Messung beim Arzt unter Tropfen: Brille angeblich zu schwach. Zweite Messung: Angeblich viel zu stark.
Ich komme nach wie vor problemlos zurecht.
Ich lasse meine Augen grundsätzlich nur beim Optiker messen, gerne auch in zwei Terminen, um sicher zu gehen, die richtige Korrektur zu bekommen.
Mein Schwager ist selbständiger Optikermeister und in seinen vier Läden vergeht nicht ein Tag, wo Messungen der Augenärzte modifiziert werden müssen.
Oft sind die Kunden wegen der Diskrepanz der Werte Augenarzt vs. Optiker verunsichert /verärgert und es muss dann erklärt werden, wie das zustande kommen kann.
Es ist meiner Meinung nach gut, wenn der Optiker mittels Refraktion eine konkrete Messung vornimmt und nicht einfach die augenärztlch ermittelten Werte übernimmt.
Der Kunde profitiert von dieser Genauigkeit.
Auch meine Erfahrung ist, dass die Ergebnisse vom Optiker meist besser sind als beim Augenarzt. Ich denke dass beim Augenarzt die Patienten-Frequenz so hoch ist, dass die Tests dort nur sehr schnell gemacht werden.
Ich lasse deswegen immer beim Optiker notwendige Sehstärke feststellen.
Als ich beim Arzt war, war das garnichts los an dem Tag. Ich hatte eher das Gefühl, dass sich der Arzt bei mir als einzige Patientin dort, Zeit genommen hat und in ruhe und mit geduld alles aufgenommen hat.
Na dass kenne ich von meinem Augenarzt so nicht, da ist immer die Hölle los :D
Ist das jetzt gut oder schlecht?