Opiodkrise schon in Deutschland angekommen?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Es ist im Vormarsch 58%
Bin selbst abhängig 42%
Ja seh öfters solche Zombies 0%
Vielleicht im Altenheim 0%
Sowas nimmt hier keiner 0%

1 Antwort

Natürlich nehmen auch hierzulande Menschen nichtverschriebene Opioide. Die Voraussetzungen für eine sogenannte Opioidkrise, wie man sie in den USA leider beobachten kann, sind aber ganz andere. So weit ich das verstehe, hatte das dort vor allem damit zu tun, dass Ärzte durch Medikamentenhersteller dazu ermuntert wurden, Opioide in höchst verantwortungslosem, dafür aber entsprechend profitbringendem Maß zu verschreiben.

Opioidkrise in den Vereinigten Staaten, https://de.wikipedia.org/wiki/Opioidkrise_in_den_Vereinigten_Staaten

Allein im Jahr 2022 wurden in den USA über 100.000 tödliche Überdosen durch Opioide registriert. Das bei ca. 338,3 Millionen Einwohnern. Unser BKA dagegen hat für den gleichen Zeitraum knapp 1.000 Todesfälle erfasst, die mit Opioiden zusammenhingen. Das bei ca. 84,4 Millionen Einwohnern. Wir haben also ein Viertel der Einwohner und dabei nur ein Hundertstel der opioidbedingten Todesfälle.

Was die Entwicklung der Konsumzahlen angeht, kann man sich kaum auf persönliche Boebachtungen verlassen. Diese sind nicht repräsentativ für die allgemeine Bevölkerung und können auf vielfache Weise verzerrt sein. Weiterführend vielleicht interessant:

Gebrauch von Alkohol, Tabak, illegalen Drogen und Medikamenten, https://www.aerzteblatt.de/archiv/209388/Gebrauch-von-Alkohol-Tabak-illegalen-Drogen-und-Medikamenten

Germany, Country Drug Report 2019, https://www.emcdda.europa.eu/publications/country-drug-reports/2019/germany_en

Are we facing an opioid crisis in Europe?, https://www.thelancet.com/journals/lanpub/article/PIIS2468-2667(19)30156-2/fulltext