Ich bin der Ansicht, dass jedes Prozent des Marktes, das man legal machen kann, ein gutes Prozent ist. Die "Alles-oder-Nichts-Denke", die vor allem von Konservativen kommt, verstehe ich nicht. Der Schwarzmarkt würde auch unter optimalen Bedingungen nicht von heute auf morgen oder jemals verschwinden. Wenn man bedenkt, dass es auch für Tabak, Alkohol und andere Waren einen Schwarzmarkt gibt, darf man nicht das "Trockenlegen" fordern oder auch nur erwarten, sondern viel eher das Verringern eines Flusses zum Rinnsal. Schafft man das, hat man seine Arbeit gut gemacht. Dass ein legaler Markt grundsätzlich funktioniert, sieht man an tausend gewöhnlichen Produkten, mit denen wir tagtäglich umgehen.
Ich gehe fest davon aus, dass Dealer über kurz oder lang merkliche Umsatzeinbuße haben werden. Jeder Nutzer, der sich selbst oder über Vereine versorgt oder den Weg mit dem Medizinal-Cannabis geht, ist einer weniger, der zum Dealer rennt. Der Eigenanbau bzw. die Vereinsmitgliedschaft ist natürlich gerade für die interessant, die viel konsumieren und dem Schwarzmarkt bisher den meisten Umsatz bescherten. Es sind eher die Gelegenheitskonsumenten und natürlich die Minderjährigen, die das Gesetz weniger bzw. garnicht anspricht.
Die Effekte auf den Schwarzmarkt werden sicher nicht so groß ausfallen, wie sie mit einer legalen Abgabe über Fachgeschäfte sein könnten. So, wie man es z.B. in Kanada erlebt. Vielleicht interessant:
Canadian Cannabis Survey 2023: Summary, https://www.canada.ca/en/health-canada/services/drugs-medication/cannabis/research-data/canadian-cannabis-survey-2023-summary.html
Gut, dass bereits an der zweiten Säule gearbeitet wird, unter der Fachgeschäfte zumindest modellmäßig ermöglicht werden sollen. Vielleicht auch interessant:
DHV-News #420
https://www.youtube.com/watch?v=u37OTleq8_4