Ohne Religion keine Hoffnung?

10 Antworten

Wofür braucht man denn Hoffnung im Leben? Mein Gott der JHWH aus der Bibel, Mat. K22 V 36-40, hat mir versichert, wenn ich mich größtmöglich um die Nächstenliebe kümmere, das er mich beschützt, (Sorget euch nicht, ich sorge für euch), das er mir ein schönes Leben beschert, das ich nie zu Lebzeiten etwas Schlimmes erlebe, das ich einen sanften Tod haben werde, und das es für mich nach dem Tod weiter geht. Auf was sollte ich hoffen? Das JHWH mir die Wahrheit gesagt hat? Das macht er schon seit über 60 Jahren.

Allerdings, stellt er Anforderungen an mich. Das mit der Nächstenliebe habe ich oben schon erwähnt. Daneben verlang er von mir, das ich mich keiner Religion anschließe. Das ich nichts glaube, nicht bete und jeglichen Kontakt mit Dämonen und Teufeln vermeide. Das ist alles. Gott zu lieben, ist für mich das Leichteste was es gibt. Wer würde sich nicht auf der Stelle, in so einen Gott, für immer verlieben?

Der Erfolg gibt mir und JHWH Recht. Mir geht es wirklich 100% gut, und das schon seit über 50 Jahren. Nichts spricht dagegen, das das bei mir noch ein paar Jahre so weiter geht.

Natürlich hat JHWH einen Grund, das er mir Religionen verbietet. Mit Religionen handelt man sich grundsätzlich Nachteile ein, wenn man nicht zu den Führenden gehört. Für mich ist es völlig unverständlich, einer Religion anzugehören.

Doch eine Religion kann depressiv machen oder Probleme.

Ich sehe es auch so, dass Atheisten glücklich sein können. Freude im Leben haben können.

Die Bibel sagt den Christen auch nicht voraus, dass sie ein leichtes, unbeschwertes und glückliches Leben haben werden.

Falsch.

Die Religionen (Offb.12,9) geben "Lüge" wieder (Offb.17,1-4).

Unsere Rettung ist Jesu (Joh.14,6).

Woher ich das weiß:Recherche
Warum gibt es Leute die glauben ohne Religion gäbe es ja gar keine Hoffnung, keinen Grund zum Leben, kein Glück, keine Freude im Leben?

Weil deren Lehrmeinung das so vor gibt. Das wird denen von klein auf eingetrichtert, weil die obersten wollen, das die Schäfchen die Gemeinde nicht verlassen. Wenn draußen alles so öde und schlecht ist, dann gehe ich besser nicht aus der Gemeinde raus. Solche Predigten und solches Verhalten habe ich selber oft schon gehört, damals als ich bei den Zeugen Jehovas war. Die werden in ein Elite-Denken hineingeführt bei denen alles was außerhalb der Zeugen geschieht madig gemacht wird. Und die Leute die das glauben entwickeln unter anderem Angst sich nach außen hin zu öffnen.

Kann denn nicht auch Religion depressiv machen, und Religion Probleme versursachen?

Oh ja, das kann Religion auch schaffen. Auch hier kann ich nur von den Zeugen Jehovas reden. Die Ausschlusspraxis, also die Art und Weise wie Menschen behandelt werden, wenn sie die Zeugen verlassen, oder rausgeschmissen werden ist nicht ganz ohne. Jemand der sich entschließt zu gehen oder rausgeworfen wird, der wird sozial geächtet. Der erleidet sozusagen den sozialen Tod. Kommuniziert wird das über die Freiwilligkeit der Familien, Verwandten und Freunde. Diese halten sich von demjenigen fern und reden kein Wort mehr mit ihm. Diese Praxis habe ich selber auch mitbekommen nach meinem Weggang im Berufsleben. Ich bin Erzieherin und war damals in einer Hortgruppe. Darin war ein Junge dessen Mutter bei den Zeugen war. Ich habe im September meinen Ausschlussbrief geschrieben. Im November haben sie dann von der Bühne herunter gesagt. Belliwell Mustermann ist kein Mitglied der Zeugen Jehovas mehr. Das ist ein Signalsatz den alle kennen. Danach ist ruhe im Karton und keiner redet mehr mit einen. Nun war der Junge aber in der Klemme, er wusste nicht wie er sich verhalten sollte, denn ich war seine Erzieherin. Bei den Hausaufgaben fragte ich ihn ob er Hilfe braucht. Er ist von wie von Sinnen aufgesprungen hat dabei den Stuhl noch umgekippt ist im Raum umhergelaufen und hat immer gebrüllt, du bist tot, du hast mir nix zu sagen, Tote können nicht reden usw.....

Das war schon harter Tobak. Für das Kind, ebenso wie für mich. Es ist bezeichnend wenn Kindern sowas eingetrichtert wird und es in so eine Klemme kommt das es panisch wird und keinen Ausweg sieht. Für mich war es auch Problematisch, weil die gesamte Gruppe mit eingestimmt hat. Ich war an dem Tag fix und alle, hab die Gruppe nicht mehr unter Kontrolle bekommen und eine Kollegin sprang ein, der Chef schickte mich nach Hause. Am Folgetag wurde die Mutter ins Büro rezitiert, ich auch und sie und das Kind sollten sich bei mir entschuldigen, was sie auch kleinlaut machten. Die Mutter forderte ein, das ich die Gruppe wechseln möge, weil sonst könnte das Kind nicht mehr in die Hortgruppe kommen. Der Chef sagte, ihr steht es jederzeit frei ihr Kind wo anders anzumelden. Eine Woche später war das Kind aus der Gruppe abgemeldet, einen Monat später waren alle Kinder von Zeugen Jehovas aus der ganzen Kita abgemeldet, was aber dank der langen Wartelisten kein Problem war. Und seit 15 Jahren ist diese Kita frei von Zeugen Jehovas.

Nun kann man fragen, was geht psychisch bei denen vor, das 15 Jahre keine Kids mehr gebracht werden? Nur weil ich dort meinen Job habe? Und wir sind eine riesige Kita mit über 350 Kindern. Die Chance, das ich auf das besagte Zeugenkind treffe sind gering. Aber die Panik ist halt da, dass ich als Abtrünnige das Kind auf die schiefe Bahn bringen könnte.

Aber psychisch ist auf anderen Wegen noch viel mehr los. Es gibt sogenannte Pimo´s. Pimo leitet sich ab von Personaly in, mental out. Also solche die zwar noch da sind, weil sie angst haben das sie alle Sozialkontakte verlieren, aber geistig sind die schon gar nicht mehr bei der Materie. Solche Menschen leben ein Doppelleben. Müssen immer gute Miene zum bösen Spiel machen. Das führt bei vielen zu Depressionen. Sie stehen unter Zwang, weil sie natürlich missionieren müssen, sprich von Haustür zu Haustür mit dem Wachtturm tingeln müssen. Gleichzeitig dürfen sie nicht nachlassen in diesem Dienst, die Dienststunden werden aufgeschrieben und berichtet. Gleichzeitig steht man unter ständiger Beobachtung und beim Kleinsten Fehltritt petzt das jemand an den Ältesten. Dann kommts zu einer Vorladung, bei der man Rede und Antwort stehen muss.

Von den Leuten die alles verloren haben, also das komplette soziale Umfeld, kanns sein, dass da einige darunter sind, die sich das Leben nehmen. Das kommt im Jahr so 1-5 mal vor und betrifft solche ehemalige Zeugen, die hineingeboren sind, und ein anderes Leben nie kennen gelernt haben.

Viele Zeugen haben auch regelrecht Ängste und Panik. Dämonen sind da ein ganz großes Thema. Da wird Panik gemacht, ja nix vom Flohmarkt zu holen weil die Dinge negativ sein könnten. Und wenn dann einer doch sowas hat, dann hört der solange Poltern und Schritte im Haus bis der das Ding wieder weg wirft. Alles schonmal erlebt.

Die Liste der Probleme sind bei den Zeugen sehr lang. Aber die decken sich auch mit den Problemen von anderen Religionen. Scientology sind da auch gut drin ihre Personen mental unter der Fuchtel zu haben.

Rudigems  31.05.2022, 19:16

Ja, kenne ich auch. Bin allerdings nie ZJ gewesen. War mal in einem Forum, das sich mit solchen Aussteigern beschäftigte. Was ich dort erlebt habe, und gehört habe, schlägt alle Rekorde. Völlig unverständlich, das die Zeugen Jehovas mal eine Religion des öffentlichen Rechts geworden sind.

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Letzte Frage: ja.

Es gibt ein Fremdwort dafür: "religiöse Dependenz".

Und es gibt sogar eine Diagnose, die das in etwa zum Ausdruck bringt:

Ecclesiophobie (im ICD-10 unter den F 40-ern).